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Die Gartenkunst — 10.1908

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Pudor, Heinrich: Die Blumenkunst Japans, [1]
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Engelhardt, Frhr. von: Gedanken über den Dortmunder Nordmarkt-Wettbewerb
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https://doi.org/10.11588/diglit.49258#0072

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62

DIE GARTENKUNST.

X, 4

Die Arbeit des Blumenkünstlers geht derartig von
statten, daß er erst das Material, also die Blumen aus-
wählt. Darauf folgt das Zurechtbiegen der Zweige und
drittens das Abschneiden fehlerhafter Stücke. So groß
nämlich die Verehrung der Japaner für die Natur ist,
so glaubt er die Natur korrigieren zu müssen hier, wo
es sich um Blumenkompositionen handelt, die mit ihrer
Umgebung harmonieren sollen.
Die Gefäße, welche die Blumen aufzunehmen haben,
brauchen nicht etwa Kunstwerke zu sein, sondern sind

Gedanken über den Dortmunder Nord-
markt-Wettbewerb.
Von
Frhr. von Engelhardt, Düsseldorf.
Wenn auch der Wettbewerb zur Erlangung von
geeigneten Entwürfen für den Nordmarkt in Dortmund
längst erledigt ist und die Preise verteilt sind, so
möchte ich mir doch nachträglich erlauben, dem Ge-
danken Ausdruck zu geben, der mich bei der Besich-

„Meine Idee“, Wettbewerb-Entwurf für die Ausgestaltung des Nordmarktes in Dortmund. Grundriß.


meist gewöhnlicher Art, soweit das Material in Frage
kommt. Ich komme darauf noch zurück. Die älteste
Form zeigt eine Vase mit langem Hals aus Steingut
oder Bronze. Die Komposition ist entsprechend hoch.
Da diese Arrangements zu viel Raum beanspruchten,
griff man zu breiteren und niedrigen Gefäßen („Hana-
ike“), deren Fuß einen Felsen oder eine Muschel oder
ein Tier nachahmt oder auch einen Dreifuß darstellt.
Für Wasserpflanzen und Gras wählt man glatte Schalen
(Usu-bata), rund, rechtwinkelig, diagonal oder vierblatt-
artig. In die Schale kommt eine Lage Sand oder
Kiesel, in welche die Stengel gesteckt werden.
(Schluß folgt.)

tigung der ausgestellten Pläne beschäftigte. Dem
eventuellen Einwand, daß meine Betrachtung als ver-
späteter Nachzügler bedeutungslos wäre, möchte ich
mit der Behauptung begegnen, daß solch ein Gesamt-
bild einer Planausstellung mehr oder weniger das Ge-
präge der heutigen Kunstrichtung an sich trägt und
daher ein Gradmesser sein kann für das Können einer
großen Zahl von Mitarbeitern auf dem Gebiete der
Gartenkunst. Ein solcher Gradmesser ist stets der
Beachtung wert.
Bei flüchtiger Durchsicht der Entwürfe zeigte sich
neben vielen altbekannten, aber etwas langweiligen
Methoden der Platzbehandlung die Tendenz der heu-
 
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