Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 10.1908

DOI Artikel:
Goecke, Theodor: Die Gartenkunst im Städtebau: Vortrag, gehalten in der Hauptversammlung des Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst in Mannheim 1907, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.49258#0119

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
X, 7

DIE GARTENKUNST.

109


Maximillianstraße in München.

Die Gartenkunst im Städtebau.
Vortrag, gehalten in der Hauptversammlung des Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst in Mannheim 1907.
Von Kgl. Landesbaurat Prof. Th. Goecke, Berlin.
(Schluß.)

Schrumpft der Parkstreifen zu einer Baumreihe
zusammen, oder tritt an seine Stelle lediglich die
Promenade zwischen zwei oder mehr Baumreihen, so
haben wir die Alleestraße bezw. die Straße mit Seiten-
promenaden (s. Abb. S. 109, Maximilianstraße in München),
die zur Zeit landesfürstlicher Städtebau- und Garten-
kunst eine großartige Ausbildung erfahren haben. Ich
erinnere nur an die aus einer fünfreihigen Waldallee
hervorgegangene Berliner Straße in Charlottenburg,
deren Vorfahrtswege allerdings zum Teil in Promenaden
und Grünanlagen umgewandelt wurden, in dem zwischen
den Vorgartenfluchten 73 m Breite messenden Teile
vor der Technischen Hochschule aber auch heute noch
erhalten sind (Abb. S. 110). Der Automobilverkehr ver-
langt wieder nach derartigen großzügigen, die Mitte

des Dammes freilassenden Anlagen in den Radialen
wachsender Städte oder in dem die Großstadt um-
ziehenden grünen Ringe. Die zu einem besonderen
Zwecke geschaffene, 50 m breite Döberitzer Heerstraße,
die vom Knie in Charlottenburg durch den Grünewald
zum Truppenübungsplatz bei Döberitz führt, hat mit
einer 10 m breiten für die Truppendurchzüge bestimmten
Mittelbahn, mit seitlichen Verkehrsbahnen und bei
wechselndem Straßenprofil mit vier- und fünffachen
Baumreihen den Anfang gemacht. Weitere und zwar
im Sinne der Parkstraßen anzulegende werden sicher-
lich folgen.
Ein gewisser Wechsel im Profil ist in so langen,
insbesondere gerade durchgehenden Straßenzügen ge-
boten , um den Eindruck eintöniger Langeweile zu





i .'»« » ® .
. «•« _ -sä-®-»®

Lageplan der Bärwaldstraße in Berlin.
 
Annotationen