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DIE GARTENKUNST.
81
Blumen und Kräutern
des freien Waldran-
des die Monotonie des
Waldbildes anmutig
unterbrechen, nur hier
und da belebt und be-
reichert durch Einzel-
gruppierung von ein-
heimischenSträuchern,
dem Schleedorn, dem
wildenSchneeball, dem
Waldhollunder, dem
Pfaffenhütchen, dem
Seidelbast, der Hasel-
nuß und manchem an-
deren Vertreter dieser
Sippe, oder dem glän-
zendenimmergrün der
krausen Stechpalme,
dem tiefen Schwarz-
grün der rotbeerigen
Eibe und an lichten
Stellen dem hellen
Blaugrün des Wach-
holders. An anderen
Stellen des Hochwal-
des, wo das Farnkraut
sich in großen Flächen
angesiedelt hat, wird
man auch dieses rei-
zende Motiv in der
malerischen Behand-
lung der Wegeränder
mit Maß und Ziel ver-
werten. Die Fähigkeit
malerischen Sehens,
verbunden mit garten-
und forsttechnischem
Können ist Vorbeding-
ung'; einer befriedigen-
den, walderhaltenden
Tätigkeit in dieser
Richtung.
Den den vor-
handenen Verhält-
nissen am besten
angepaßten Entwurf
hat wohl Garten-
direktor Heicke
eingereicht. Auf den
ersten Blick mag es
zwar erscheinen, als
ob der Verfasser
Lageplan zum Wettbewerbsentwurt des Gartendirektor Heicke für den Essener Stadtwald.
Maßstab ca. i : 10000.
große Lichtungen in
den Wald treiben
möchte, wie aber
aus dem Erläuterungsbericht hervorgeht, sollen diese
Flächen nur bei einer zukünftigen Neupflanzung nach
Absterben des jetzigen Kiefern und Fichtenwaldes
frei bleiben, um möglichst große Flächen für Sport
und Spiel zu gewinnen. Heicke sagt darüber in
seinem Bericht:
Ausgehend von der Erwägung, daß einigermaßen ebene
Flächen in größerer Ausdehnung, wie sie für alle Spiel- und
Sportzwecke am günstigsten sind, in dem hügeligen Wald-
terrain nur in beschränktem Umfange vorhanden sind, daß
aber der Bedarf an solchen Flächen bei der steten Entwicke-
lung des Spiel-, Sport- und?.,Turnwesens unzweifelhaft fort-
gesetzt steigen wird, habe ich andeuten wollen, daß die beiden
Flächen, die verhältnismäßig eben sind, unter Umständen
künftig auch zu Spielplätzen sich benutzen lassen. Ich will
nicht etwa empfehlen, sie jetzt kahl zu schlagen, aber es könnte
wohl in Erwägung gezogen werden, ob man bei den vorzu-
nehmenden Ergänzungs- und Aufforstungspflanzungen diese
Flächen nicht aussparen will, um sie nach Jahrzehnten vielleicht,
wenn der größere Teil ihres gegenwärtig aus Kiefern sich
zusammensetzenden Bestandes abgängig geworden ist, als will-
kommene Gelegenheit zur Schaffung weiterer Spielplätze an
der Hand zu haben.
DIE GARTENKUNST.
81
Blumen und Kräutern
des freien Waldran-
des die Monotonie des
Waldbildes anmutig
unterbrechen, nur hier
und da belebt und be-
reichert durch Einzel-
gruppierung von ein-
heimischenSträuchern,
dem Schleedorn, dem
wildenSchneeball, dem
Waldhollunder, dem
Pfaffenhütchen, dem
Seidelbast, der Hasel-
nuß und manchem an-
deren Vertreter dieser
Sippe, oder dem glän-
zendenimmergrün der
krausen Stechpalme,
dem tiefen Schwarz-
grün der rotbeerigen
Eibe und an lichten
Stellen dem hellen
Blaugrün des Wach-
holders. An anderen
Stellen des Hochwal-
des, wo das Farnkraut
sich in großen Flächen
angesiedelt hat, wird
man auch dieses rei-
zende Motiv in der
malerischen Behand-
lung der Wegeränder
mit Maß und Ziel ver-
werten. Die Fähigkeit
malerischen Sehens,
verbunden mit garten-
und forsttechnischem
Können ist Vorbeding-
ung'; einer befriedigen-
den, walderhaltenden
Tätigkeit in dieser
Richtung.
Den den vor-
handenen Verhält-
nissen am besten
angepaßten Entwurf
hat wohl Garten-
direktor Heicke
eingereicht. Auf den
ersten Blick mag es
zwar erscheinen, als
ob der Verfasser
Lageplan zum Wettbewerbsentwurt des Gartendirektor Heicke für den Essener Stadtwald.
Maßstab ca. i : 10000.
große Lichtungen in
den Wald treiben
möchte, wie aber
aus dem Erläuterungsbericht hervorgeht, sollen diese
Flächen nur bei einer zukünftigen Neupflanzung nach
Absterben des jetzigen Kiefern und Fichtenwaldes
frei bleiben, um möglichst große Flächen für Sport
und Spiel zu gewinnen. Heicke sagt darüber in
seinem Bericht:
Ausgehend von der Erwägung, daß einigermaßen ebene
Flächen in größerer Ausdehnung, wie sie für alle Spiel- und
Sportzwecke am günstigsten sind, in dem hügeligen Wald-
terrain nur in beschränktem Umfange vorhanden sind, daß
aber der Bedarf an solchen Flächen bei der steten Entwicke-
lung des Spiel-, Sport- und?.,Turnwesens unzweifelhaft fort-
gesetzt steigen wird, habe ich andeuten wollen, daß die beiden
Flächen, die verhältnismäßig eben sind, unter Umständen
künftig auch zu Spielplätzen sich benutzen lassen. Ich will
nicht etwa empfehlen, sie jetzt kahl zu schlagen, aber es könnte
wohl in Erwägung gezogen werden, ob man bei den vorzu-
nehmenden Ergänzungs- und Aufforstungspflanzungen diese
Flächen nicht aussparen will, um sie nach Jahrzehnten vielleicht,
wenn der größere Teil ihres gegenwärtig aus Kiefern sich
zusammensetzenden Bestandes abgängig geworden ist, als will-
kommene Gelegenheit zur Schaffung weiterer Spielplätze an
der Hand zu haben.