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DIE GARTENKUNST.
137
Ansicht zum Wettbewerbsentwurf „Eibau“ für den Stadtpark
Hamburg-Winterhude. Blick auf das Hauptrestaurant.
Freilich muß auch bedacht werden, daß
in der Zusammensetzung des Preisgerichtes eine
gewisse Schwierigkeit lag. Wer die Persönlich-
keiten kennt, weiß, dass die verschiedensten
,,Richtungen“ vertreten waren: Cordes, Ham-
pel, Hei cke, Jürgens —, um nur die Garten-
sachverständigen herauszugreifen. Unter solchen
Umständen hat es natürlich seine Schwierigkeit,
ein volles Einvernehmen zu erzielen, nament-
lich dann, wenn es sich um die Beurteilung von
Arbeiten handelt, die aus dem Rahmen des Alt-
gewohnten heraustreten und durch Eigenartig-
keit der Auffassung und Lösung der gestellten
Aufgabe sich auszeichnen. Gerade solche kom-
men dann leicht schlecht weg und geraten bei
den Abstimmungen hinter die guten Mittelmäßig-
keiten. Möglich also, daß bei einer etwas einheit-
licheren Zusammensetzung des Preisgerichtes
das Urteil ein anderes gewesen wäre. Immer-
hin aber muß gesagt werden: die Arbeit, welche
den hohen Preis von Mk. 10000 verdient hätte, war
nicht vorhanden.
Schwierigkeiten lagen aber auch in der Sache selbst.
Bekanntlich handelte es sich um ein Gelände von rund
178 ha Größe, das annähernd die Gestalt eines Recht-
eckes von 1700 und 900 m Seitenlange besitzt. Das
westliche Drittel liegt hoch, ist ziemlich eben und mit
einem teilweise etwas dürftigen 20jährigen Hain be-
wachsen. In seinem nordwestlichen Teile liegt die
höchste Stelle auf -|- 26 m über Null. Das mittlere
Drittel hat ziem-
lich gleichmäßi-
ges Gefälle nach
Osten hin, die
Horizontalen
springen im süd-
lichen Teil einen
Buckel bildend
etwas vor, wäh-
rend sie im nörd-
lichen zurücktre-
ten. Das östliche
Drittel ist eine
flache und ziem-
lich ebene Niede-
rung, deren tief-
ster Punkt auf
9.00 m über
Null liegt.
Die haupt-
sächlichsten Zu-
gangswege von
Hamburg her
sind im Lage-
plan auf Seite
135 durch Pfeile
kenntlich ge-
macht.
Auf diesem Gelände soll ein Wasserturm, der im
Entwurf bereits fix und fertig ist, errichtet werden.
Er weist ungewöhnliche große Abmessungen auf.
Seine Höhe beträgt 58 m über dem Boden, sein Durch-
messer 32 zu 29 m, also ein ganz gewaltiges Bauwerk,
Durch Beschlüsse der maßgebenden Hamburger Ver-
waltungskörperschaften ist bestimmt worden, daß er
auf dem höchsten Punkt des Geländes, also ziemlich
oben in der Nordwestecke errichtet werden soll.
Darin lag eine große Beeinträchtigung der Lö-
Wettbewerbsentwurf „Aap“ zum Stadtpark Hamburg-Winterhude. Von Gebr. Roethe, Garten-
architekten und W. Bun garten, Architekt in Bonn.
DIE GARTENKUNST.
137
Ansicht zum Wettbewerbsentwurf „Eibau“ für den Stadtpark
Hamburg-Winterhude. Blick auf das Hauptrestaurant.
Freilich muß auch bedacht werden, daß
in der Zusammensetzung des Preisgerichtes eine
gewisse Schwierigkeit lag. Wer die Persönlich-
keiten kennt, weiß, dass die verschiedensten
,,Richtungen“ vertreten waren: Cordes, Ham-
pel, Hei cke, Jürgens —, um nur die Garten-
sachverständigen herauszugreifen. Unter solchen
Umständen hat es natürlich seine Schwierigkeit,
ein volles Einvernehmen zu erzielen, nament-
lich dann, wenn es sich um die Beurteilung von
Arbeiten handelt, die aus dem Rahmen des Alt-
gewohnten heraustreten und durch Eigenartig-
keit der Auffassung und Lösung der gestellten
Aufgabe sich auszeichnen. Gerade solche kom-
men dann leicht schlecht weg und geraten bei
den Abstimmungen hinter die guten Mittelmäßig-
keiten. Möglich also, daß bei einer etwas einheit-
licheren Zusammensetzung des Preisgerichtes
das Urteil ein anderes gewesen wäre. Immer-
hin aber muß gesagt werden: die Arbeit, welche
den hohen Preis von Mk. 10000 verdient hätte, war
nicht vorhanden.
Schwierigkeiten lagen aber auch in der Sache selbst.
Bekanntlich handelte es sich um ein Gelände von rund
178 ha Größe, das annähernd die Gestalt eines Recht-
eckes von 1700 und 900 m Seitenlange besitzt. Das
westliche Drittel liegt hoch, ist ziemlich eben und mit
einem teilweise etwas dürftigen 20jährigen Hain be-
wachsen. In seinem nordwestlichen Teile liegt die
höchste Stelle auf -|- 26 m über Null. Das mittlere
Drittel hat ziem-
lich gleichmäßi-
ges Gefälle nach
Osten hin, die
Horizontalen
springen im süd-
lichen Teil einen
Buckel bildend
etwas vor, wäh-
rend sie im nörd-
lichen zurücktre-
ten. Das östliche
Drittel ist eine
flache und ziem-
lich ebene Niede-
rung, deren tief-
ster Punkt auf
9.00 m über
Null liegt.
Die haupt-
sächlichsten Zu-
gangswege von
Hamburg her
sind im Lage-
plan auf Seite
135 durch Pfeile
kenntlich ge-
macht.
Auf diesem Gelände soll ein Wasserturm, der im
Entwurf bereits fix und fertig ist, errichtet werden.
Er weist ungewöhnliche große Abmessungen auf.
Seine Höhe beträgt 58 m über dem Boden, sein Durch-
messer 32 zu 29 m, also ein ganz gewaltiges Bauwerk,
Durch Beschlüsse der maßgebenden Hamburger Ver-
waltungskörperschaften ist bestimmt worden, daß er
auf dem höchsten Punkt des Geländes, also ziemlich
oben in der Nordwestecke errichtet werden soll.
Darin lag eine große Beeinträchtigung der Lö-
Wettbewerbsentwurf „Aap“ zum Stadtpark Hamburg-Winterhude. Von Gebr. Roethe, Garten-
architekten und W. Bun garten, Architekt in Bonn.