X, 12
DIE GARTENKUNST.
221
Entwurf für den Feldherrnplatz in Dresden. (Lageplan.)
Von J. P. Großmann, Dresden.
stellen Kunstwerke gleich-
falls eigenartiger, kunstvoller
Malerei oder Holzschnitzerei
dar. Eine Blumenkompo-
sition überbietet die andere
an origineller Erfindung und
unnachahmlicher, äußerst
wirkungsvoller Darstellung.
Mit dieser Zeit endet,
wenn man so sagen darf,
die „Blumensaison“ der ja-
panischenPflanzenwelt, denn
im November kommt der
Winter, nur Teestauden und
Kameliensträucher tragen
unter meist klarem, blauem
Himmel noch ihre späten
Blüten. Im Dez em bei-
fällt Schnee. Dennoch ver-
ändert wenigstens in Süd-
japan die Landschaft ihr
Antlitz nicht völlig in win-
terliche nordische Stim-
mung.
Viele Bäume und Ge-
sträuche bleiben auch im
Winter dicht und grün.
Ebensowenig verlieren die zahlreichen Schlingpflanzen
und Epiphyten mit ihren Luftwurzeln im Gezweige
sich festhaltend aus dem Reich der Farne und Orchi-
deen ihren Glanz, ihre frische Farbe.
Wenn auch unsere immergrüne Edeltanne und
Fichte im japanischen Wald nicht zu finden ist, so
existieren dafür in stolzragender Schöne im Mantel
sehr langer, der Edeltanne ähnlicher Nadeln ein en-
demisch japanischer Tannenbaum, — Abies firma —
namentlich aber die himmelanstrebenden
Zedern, besonders bei Hakone undNikko,
einen Anblick bietend voll königlicher
Majestät.
Um sie scharen sich ostasiatische
Linden, japanische Weißbuchen, deutsche
Rotbuchen und Ulmen mit hohen Mag-
noliabäumen vermischt.
Ahornarten mit zierlich geschnit-
tenen Blättern, die im Herbst als die
ersten die Farben wechseln, sommer-
grüne Eichen, hohe Kastanienbäume, an
welchen wilde Reben hängen, bilden in
der Höhe der mittleren Waldregion bis
400 m abwärts den Waldbestand. Erlen
und Birken im Unterholz mit verschie-
denen Seggen und Gräsern, Farn-
kräutern und Sauerklee erinnern dort
an die deutsche Heimat.
In allen Regionen, von der alpinen
bis zur Ebene, birgt die Pflanzenwelt
Japans eine Menge bekannter Arten,
reich an Farben und fein verteiltem Laub. Japan hat
den europäischen Gärten mehr Pflanzen als irgend ein
Land der Welt, namentlich an Deutschland, geliefert.
Die Japaner kultivieren in ihren Gärten fast nur
ostasiatische Pflanzen, während von den Hügeln ihres
Landes schon seit 1804 unsere Gärten zahlreiche
Sträucher, Pirus, Lonicera, Azaleen und Deutzien u. a.
erhielten.
Der Wald ist von großer Ausdehnung in Japan,
Entwurf für den Feldherrnplatz in Dresden. Ansichtzeichnung.
Von J. P. Großmann, Dresden.
DIE GARTENKUNST.
221
Entwurf für den Feldherrnplatz in Dresden. (Lageplan.)
Von J. P. Großmann, Dresden.
stellen Kunstwerke gleich-
falls eigenartiger, kunstvoller
Malerei oder Holzschnitzerei
dar. Eine Blumenkompo-
sition überbietet die andere
an origineller Erfindung und
unnachahmlicher, äußerst
wirkungsvoller Darstellung.
Mit dieser Zeit endet,
wenn man so sagen darf,
die „Blumensaison“ der ja-
panischenPflanzenwelt, denn
im November kommt der
Winter, nur Teestauden und
Kameliensträucher tragen
unter meist klarem, blauem
Himmel noch ihre späten
Blüten. Im Dez em bei-
fällt Schnee. Dennoch ver-
ändert wenigstens in Süd-
japan die Landschaft ihr
Antlitz nicht völlig in win-
terliche nordische Stim-
mung.
Viele Bäume und Ge-
sträuche bleiben auch im
Winter dicht und grün.
Ebensowenig verlieren die zahlreichen Schlingpflanzen
und Epiphyten mit ihren Luftwurzeln im Gezweige
sich festhaltend aus dem Reich der Farne und Orchi-
deen ihren Glanz, ihre frische Farbe.
Wenn auch unsere immergrüne Edeltanne und
Fichte im japanischen Wald nicht zu finden ist, so
existieren dafür in stolzragender Schöne im Mantel
sehr langer, der Edeltanne ähnlicher Nadeln ein en-
demisch japanischer Tannenbaum, — Abies firma —
namentlich aber die himmelanstrebenden
Zedern, besonders bei Hakone undNikko,
einen Anblick bietend voll königlicher
Majestät.
Um sie scharen sich ostasiatische
Linden, japanische Weißbuchen, deutsche
Rotbuchen und Ulmen mit hohen Mag-
noliabäumen vermischt.
Ahornarten mit zierlich geschnit-
tenen Blättern, die im Herbst als die
ersten die Farben wechseln, sommer-
grüne Eichen, hohe Kastanienbäume, an
welchen wilde Reben hängen, bilden in
der Höhe der mittleren Waldregion bis
400 m abwärts den Waldbestand. Erlen
und Birken im Unterholz mit verschie-
denen Seggen und Gräsern, Farn-
kräutern und Sauerklee erinnern dort
an die deutsche Heimat.
In allen Regionen, von der alpinen
bis zur Ebene, birgt die Pflanzenwelt
Japans eine Menge bekannter Arten,
reich an Farben und fein verteiltem Laub. Japan hat
den europäischen Gärten mehr Pflanzen als irgend ein
Land der Welt, namentlich an Deutschland, geliefert.
Die Japaner kultivieren in ihren Gärten fast nur
ostasiatische Pflanzen, während von den Hügeln ihres
Landes schon seit 1804 unsere Gärten zahlreiche
Sträucher, Pirus, Lonicera, Azaleen und Deutzien u. a.
erhielten.
Der Wald ist von großer Ausdehnung in Japan,
Entwurf für den Feldherrnplatz in Dresden. Ansichtzeichnung.
Von J. P. Großmann, Dresden.