«M4
Dienstag, den 18. Ami 18S5
«r. 188
Todesstrafe für eine KintsmSrderin
DNB. Greifswald, 17. Juni. Nach fünftägiger
Verhandlung wurde die 20jährige Ehefrau Herta
Nickelt aus Altkosenow (Kreis Anklam) wegen
Ermordung ihrer eineinhalb Jahre alten
Tochter Ingeborg dem Anträge des Ober-
staatsanwalts entsprechend zum Tode und zum
dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte
verurteilt. In der Urteilsbegründung führte der
Vorsitzende aus, daß es si chum eine vorsätzlich
und mit Ueberlegung ausgeführte Tat handelte
und daß die Angeklagte daher wegen Mordes
verurteilt werden mußte.
Mißlungener Stratosphärenflug
DNB. Newyork, 15. Juni. Wiley Post, der
bekannte amerikanische Flieger, der am Samstag
früh von der kalifornischen Stadt Burbank aus
erneut zu einem Stratosphären-Rekordflug auf-
gestiegen war und die Richtung nach Newyork
eingeschlagen hatte, wurde am frühen Nachmit-
tag in der Nähe von Wichitak (Kansas) Zur Lan-
dung gezwungen.
Schiffsunglück auf hoher See
DNB. Madrid, 18. Juni. Eine mit Steinen
beladene Schaluppe ist — einer Meldung des
„El Ferrol" zufolge — auf hoher See unterge-
gangen und zwar infolge Leckwerdens. Fünf
Mann der Besatzung sind ertrunken, die übrigen
konnten gerettet werden.
„Faschistischer Sonnabend" in Italien
stellten urtd Arbeitern zur freien Verfügung
stehen, sondern der körperlichen und geistigen Er-
tüchtigung und Weiterbildung gewidmet sein.
Diese neue faschistische Einrichtung wird sich eben-
falls auf die Hebungen der vor- und nachmilitä-
rischen Ausbildung erstrecken. Es handelt sich
also bei diesem Gesetz um eine noch straffere Er-
Der Gedanke, die langgestreckte, Nord- und
Ostsee von einander trennende Halbinsel durch
einen Kanal zu durchqueren und so die beiden
Meere durch eine gefahrenlose Wasserstraße zu
verbinden, ist alt, schon zur Zeit der Hanse war
er aufgetaucht. Gegen Ende des 14. Jahrhun-
derts gingen die Lübecker daran, von der Trave
eine Wasserverbindung zur Delvenau, ernem
Nebenfluß der Elbe, herzustellen. Dieser Wasser-
weg, einer der ältesten in ganz Europa, ist der
Stecknitz-Kanal, der noch heute besteht. Dc rn
haben sich die Könige von Dänemark darum be-
müht, durch Bau eines Kanals die gefürchtete
Umseglung um Kap Skagen zu vermeiden. Auch
Wallenstein trug sich mit dem gleichen Gedanken,
doch kam er infolge Abberufung durch den Kai-
ser nicht mehr dazu, diesen Plan durchzuführen,
wenngleich er bereits eine große Zahl Arbeiter
angeworben hatte. Erst der Eiderkanal (fertig-
gestellt in den Jahren 1777 bis 1784) bedeutete
eine wirklich brauchbare Wasserstraße, die aber
natürlich seit Einführung der Dampfschiffahrt
den Ansprüchen nicht mehr genügen konnte.
Aber erst im Jahre 1878 kam Leben in alle
Pläne und Projekte. Ein Hamburger Reeder,
Dahlstr öm, trat mit einer Denkschrift vor
die Öffentlichkeit, in der er genaue Angaben
und Berechnungen über einen zu bauenden Nord-
ostseekanal zwischen der Elbemündung und der
Eider oder der Kieler Bucht einreichte. So ent-
stand dann das Reichsprojekt Brunsbüttel-
Re n d s b u r g - K i e l, für das das Reichsgesetz
vom 16. Mai l886 („Herstellung eines für die
Benutzung durch die deutsche Kriegsflotte geeig-
neten Schiffahrtskanals") die gesetzliche Grund-
lage bedeutete.
Am 3. Juni 1887 legte der greise Kaiser Wil-
helm I. es war sein letzter Besuch in Kiel —
den Grundstein zum Bau des später nach ihm
benannten Kaiser-Wilhelm-Kanals. Entblößten
Hauptes tat der fast 90jährige die drei Ham-
merschläge mit den Worten: „Zu Ehren des ge-
einigten Deutschland, zu seinem fortschreitenden
Wahle, zum Zeichen seiner Macht und Stärke!"
Acht Jahre wurde gebaut, 1898, am 18. Juni,
tonnte in Holtenau in feierlicher Weise die Er-
öffnung erfolgen.
Merzig Jahre Kaiser-Wilhelm-Kanal lassen
die Frage berechtigt erscheinen: Was hat diese
Wasserstraße geleistet, hat sie die an ihren
Bau geknüpfren Erwartungen erfüllt? Bei einer
Längs oon fast 100 km (Panama-Kanal 73,
Suez-Kana! IW km) hat der Kanal etwa 157
Millionen Mark gekostet, 65 Millionen Kubik-
meter Erdreich hatten ausgeschachtet werden
müssen. Die Erweiterung wurde in den Jahren
1907 bis 1914 mit einem Kostenaufwand von
2D Millionen ausgeführt, am 24. Juni 1914,
-H» SMS «v* A«sbruch des Weltkrieges, wurde
fassung der gesamten arbeitenden Bevölkerung
durch die faschistischen Organisationen.
Selbstmordepidemie in Budapest
DNB. Budapest, 15. Juni. Innerhalb von sechs
Stunden haben 28 Personen aus den verschie-
densten Ständen der Bevölkerung Hand an ihr
Leben gelegt. Sie wurden in teils schwerverletz-
tem Zustand ins Krankenhaus geschafft. Es han-
delt sich durchweg um junge Menschen im Alter
von 16 bis 35 Jahren. Als Grund dürfte allge-
mein die schwere wirtschaftliche Not in Frage
kommen, die infolge der Ungarn besonders scharf
erfassenden Wirtschaftskrise sich vor allem in der
Hauptstadt des Landes auswirkt. Tie Blätter
richten einen Aufruf an die zuständigen Stellen
und fordern, daß diesem traurigen Weltrekord
gebührende Aufmerksamkeit zugewendet werde.
Kommunistische Demonstrationen in Madrid
DNB. Madrid, 18. Juni. Eine Gruppe Kom-
munisten und Anarchisten versuchte am Montag
abend unter Mitführung von Fahnen in den
Madrider Straßen zu demonstrieren. Die Polizei
mußte bei der Auflösung der Demonstration von
der Schußwaffe Gebrauch machen. Ein Passant
wurde dabei verletzt. Mehrere Kommunisten wur-
den verhaftet.
Reichsminister Rust gibt in einem Aufruf
an die Studentenschaft bekannt, daß die Stu-
denten der Geburtenjahrgänge 1910—1913 noch
zum einjährigen Dienst in der Wehrmacht zuge-
lassen werden, wenn sie sich bis 30. Juni ds. Js.
freiwillig melden.
Preiskommissar Dr. Eoerdeler sprach am Mon-
tag in Frankfurt auf der Arbeitstagung der
deutschen Handwerker über „Wege und Auf-
gaben der Preisüberwachung" — In einem
Danktelegramm an den Führer meldet der
Reichshandwerksmeister Schmidt den Abschluß
der Organisationsarbeit.
der erweiterte Kanal dem Weltverkehr über-
geben. Die bisherige Kanalsohle von 22 m war
auf 44 m verbreitert und um 2 m tiefer gelegt,
die Breite des Wasserspiegels von 67 m aus
103 m gebracht. Besondere Kosten machten die
riesigen Schleusenanlagen bei Brunsbüttel und
Holtenau, die, auch heute noch wohl die größten
der Welt, eine nutzbare Kammerlänge von 330 m
haben, wohingegen die Schleusen des Panama-
Kanals nur 305 m aufweisen. Wir können es
uns heute überhaupt nicht vorstellen, wie Deutsch-
land den Seekrieg hätte führen sollen, wenn
nicht der Kanal es gestattet hätte, jederzeit und
vom Feinde unbeobachtet Flottenabteilungen aus
der Ostsee in die Nordsee zu werfen und umge-
kehrt, wie es die jeweilige Krieglage verlangte.
Waren es also hauptsächlich militärische
Gründe gewesen, die zum Bau des Kanals ge-
führt hatten, und stand er, entsprechend der
Kanalordnung, bevorzugt der Kriegsflotte in der
Vorkriegszeit zur Verfügung, so änderte sich dies
nach Ausgang des Krieges; auch hier griff Ver-
sailles ein. Es wurde festgelegt, daß der Kanal
insofern eine „internationale Handelsstraße" sein
solle, als er allen Handelsschiffen zur Verfügung
stand und daß die Gebühren lediglich zur Auf-
rechterhaltung des Betriebes dienen dürften,
also nur niedrig sein sollten. Dies hat begreif-
licherweise zu einer starken Hebung des Schiff-
fahrtverkehrs im Kanal geführt. Im Jahre 1933
passierten den Kanal 40 471 Fahrzeuge (1913
waren es 53 282) mit über 14 Mill. (10 348 000)
Netto-Register-Tons. Aus diesen Zahlen geht
eindeutig hervor, wie die Schiffsgröße seit 1913
erheblich zugenommen hat. Allerdings sind die
Zahlen des bisher besten Jahres, 1928, noch
längst nicht erreicht, damals kamen 54 000 Schiffe
mit Uber 20 Millionen Netto-Register-Tons durch
den Kanal. Andererseits weist aber die deutsche
Beteiligung eine erfreuliche Steigerung auf, sie
erreichte 1933 einen Prozentsatz von 76^ Proz.
hinsichtlich der Schiffszahl und 55)4 Prozent bei
der Tonnage.
So hat der Kanal das, was man sich wirt-
schaftlich bei seinem Bau versprochen hatte,
durchaus gehalten. Die Abkürzung des Seeweges
bei Benutzung des Kanals ist sehr erheblich;
fährt der Frachtdampfer um Kap Skagen etwa
22 Stunden, so benötigt er für die Kanalfahrt
nur 12; das Segelschiff, das durch den Kanal
geschleppt wird, macht sogar eine Ersparnis von
mehreren Tagen und manchmal Wochen. So
liegt auf der Benutzung des Kanals ein erheb-
licher wirtschaftlicher Nutzen. Dazu kommt die
Verringerung des Risikos, das auf dem gefürch-
teten Wasserwege durch Skagerrak und Kattegat,
am Kap Skagen, dem „Schiffsfriedhof" vorbei,
ruht.
Die Kolomattagung
DNB Freiburg, 17. Juni.
In einer überfüllten Werbeversammlung für
den kolonialen Gedanken, weihte Reichsstatthal-
ter Ritter von Epp eine Anzahl von Fahnen
von Kolonialvereinen. Dem General wurden
eine Reihe von Ehrungen für sein koloniales
Wirken zuteil. Allgemeine Freude rief es her-
vor, als Ritter von Epp afrikanische Erde, die
von in Südwest lebenden Deutschen von der
Stelle überbracht worden war, an der einst
Kaufmann Lüderitz das Land für Deutschland
in Beschlag nahm, in die Obhut der Saarlän-
der gab, die diese Ehrung durch ihr treudeutsches
Verhalten verdient hätten. Nach der Bestim-
mung der Stifter soll diese Erde solange aufbe-
Ueber diesen außerordentlich wichtigen Ge-
genstand macht der Stabsabteilungsleiter im
Reichsnährstand Dr. Merkel, Berlin in der
„Deutschen Juristen-Zeitung" (Nr. 12 vom 15.
6. 1935) überaus bedeutsame grundsätzliche
Ausführungen. Diese Marktordnung des Reichs-
nährstandes wurde geschaffen, „um durch Siche-
rung und Ordnung der landwirtschaftlichenAb-
satzwege die Rettung des deutschen Bauerntums
zu ermöglichen und die deutsche Volksernährung
sicherzustellen."
Da diese Marktordnung für das neue Wirt-
schaftsrecht von größter Bedeutung ist, hat die
Stellungnahme zu einigen ihrer Grundfragen
wie sie der genannte Verfasser gibt, großes In-
teresse. Diese Grundfragen werden in folgen-
den Leitsätzen festgestellt:
„Die Marktordnung stellt zunächst formal ge-
sehen eine Marktorganisation dar. Auf den ein-
zelnen landwirtschaftlichen Märkten (Getreide-
wirtschaft, Milchwirtschaft, Viehwirtschaft, Zuk-
kerwirtschaft, Kartoffelwirtschaft, Gartenbau,
Eierwirtschaft, Brauwirtschaft, auch Fischwirt-
schaft) sind alle an den einzelnen Wirtschafts-
kreisläufen beteiligten Wirtschaftsgruppen in
ihrer Gesamtheit zu öffentlich-rechtlichen Markt-
verbänden zusammengeschlossen."
Zum zweiten stellt die Marktordnung eine
Lebensordnung der Märkte, damit der Wirt-
schaft, also eine Wirtschaftsordnung dar. Jede
Lebensordnung fügt die Glieder eines Organis-
mus so in das Ganze ein, daß dieses in harmo-
nischer Weise seine Aufgaben erfüllen kann.
Aufgabe der Ernährungswirtschaft ist es, die
Ernährung des deutschen Volkes sicherzustellen.
In dieser Aufgabe müssen sich alle Glieder der
deutschen Ernährungswirtschaft finden- Ihre
wirtschaftlichen Einzelleistungen müssen in ihrer
Gesamtheit zu einer volkswirtschaftlichen Ge-
samtleistung verschmelzen, damit alle in best-
möglicher Weise dem Gemeinwohl und der Ee-
samtwirtschaft dienen".
wahrt bleiben, bis das uns entrissene Gebiet
wieder an uns zurückgegeben wird.
Gouverneur a. D. Dr. Schnee erläuterte
dann die für den Erwerb von Kolonien für
Deutschland maßgebenden Gesichtspunkte, den
Widersinn der Koloniallüge und des Mandats-
systems. Er beleuchtete die deutschen wissen-
schaftlichen Verdienste auf kolonialem Gebiet.
Herzog Adolf Friedrich von Mecklen-
burg schilderte die Eindrücke von seiner letzten
Afrikareise. Ein Farmer verbreitete sich über
die koloniale Arbeit der jungen Generation-
An den Führer und Reichskanzler wurde
durch Dr. Schnee einTelegramm mit Grü-
tzen gerichtet und der Zuversicht Ausdruck ge-
geben, daß die koloniale Gleichberechtigung bald
wieder gewonnen werde. Ein weiteres Tele-
gramm ging an den Reichsautzenminister Frei-
herrn von Neurath.
Der österreichische Innenminister Fey ist
am Montag zu einem mehrtägigen Aufenthalt in
Budapest eingetrofsen.
Eine dritte Grundfrage betrifft die markt-
ordnende Tätigkeit, die den Marktverbänden,
die unter nationalsozialistischer verantwortlicher
Führung stehen, das Recht der Marktordnung
gibt.
„Zu diesen Befugnissen gehört insbesondere
die Regelung des Verkehrs, also der Gewin-
nung, der Erfassung, der Lagerung, des Ver-
sandes, der Ve- und Verarbeitung, der Vertei-
lung der Güter."
Ueber die Mitarbeit der beteiligten Wirt-
schaftsgruppen wird festgestellt, datz diese Mit-
arbeit gewährleistet werden soll „durch die Bil-
dung von Verwaltungsräten, die den Vorsitzen-
den der Zusammenschlüsse beratend zur Seite
stehen. Daneben besteht die Möglichkeit zur
Bildung besonderer Sachverständigenausschüsse.
Das Ziel der Entwicklung ist, in engster Zusam-
menarbeit von Führung und Beratungsorganen
das volkswirtschaftliche Eesamtziel zum Wohle
aller Vetiligten zu erreichen, wenn auch in der
Uebergangszeit notwendigerweise dem Füh--
rungsgedanken eine größere Bedeutung zukom-
men mutz. Je mehr aber das gesamtwirtschaft-
liche, volkswirtschaftliche Denken innerhalb der
beteiligten Wirtschaftsgruppen lebendig wird,
umsomehr entwickelt sich eine Selbstverwaltung
der Wirtschaftlichkeit, die unter staatl. Aufsicht
und ständischer Führung ihre Aufgaben zum
Wohle des Ganzen erfüllt."
Zusamenfassend sagt der Stabsabterlungslei-
ter im Reichsnährstand, datz die „Marktordnung
eine umfassende Fortbildung des Kartellrechts,
des Wettbewerbsrechts und des Rechts der
wirtschaftlichen Zusammenschlüsse darstellt. Sie
stellt sich damit neben die neue Vodeno^dnung
(Erbhofrecht) und die Standordnung (Reichs-
nährstand), Lebensordnungen, die durch die
grundlegenden Agrargesetzes des Nationalsozia-
lismus geschaffen worden sind."
Zur Lase der deutschen Mafchinenmdufirie
Von der Wirtschaftsgruppe Maschinenbau
wird uns geschrieben: Bei im allgemeinen an-
haltender befriedigender Anfragetätigkeit der
Kundschaft ging der Auftragseingang der Ma-
schinenindustrie im Jnlandsgeschäft und erfreu-
licherweise auch im Auslandsgeschäft im Mai
.im Durchschnitt über den im vorhergehenden
Monat erreichten Stand hinaus. Die Besserung
des Auslands geschäftes beruhte jedoch
hauptsächlich auf einzelnen größeren Abschlüssen.
Der Beschäftigungsgrad zeigte im Mai eben-
I falls sowohl nach der Zahl der geleisteten Ar-
beitsstunden als auch nach der Zahl der Beschäf-
tigten leicht ansteigende Tendenz. Er wird auch
für die nächsten Monate zuversichtlich beurteilt.
Abschlüsse
Die Motoren-Werke Mannheim
AG vorm. Benz. Abt. stationärer Motorenbau,
erzielte im Jahre 1934 eine 40prozentige Um-
satzsteigerung. Der höhere Umsatz ergab sich aus
dem Jnlandsgeschäft. Der Export hielt sich auf
der Höhe des Vorjahres. Es wurde ein neuer
Klein-Dieselmotor auf den Markt gebracht. Der
Absatz dieses Typs entsprach den Erwartungen
und hat sich auch im laufenden Jahre erfreulich
weiterentwickelt. Nach Abschreibungen von 0,20
(0,10) Mill. RM ergit sich ein Reingewinn von
81 151 (317 446) RM, der sich um den Gewinn-
vortrag auf 217 590 RM erhöht, nachdem der
vorjährige Gewinn sich um den Verlustvortrag
auf 144 439 RM vermindert hatte. Die Divi-
dendenzahlung wird daraus mit 4 Prozent wie-
der ausgenommen.
*
In den AR-Sitzungen der drei zum Fen-
del-Konzern gehörenden Gesellschaften
Rheinschifsahrt AG vorm. Feudel, Badische AG
Meldungen über eine Zunahme der Jn-
landsaufträge waren zu verzeichnen bei
Werkzeugsmaschinen; Material - Prüfungsma-
schinen, Walzwerksanlagen, Bergwerksmaschinen.
Baumaschinen, in der Druckluftinduftrie, im
Kraftmaschinenbau, im Kran- und Aufzugsbau.
Weniger befriedigend war im Mai das Jn-
landsgeschäft in Textilmaschinen, Waagen, Zer-
kleinerungs- und Aufbereitungsmaschinen und
im Apparatebau- Erhöhte Auslandsabschlüsse
wurden gemeldet in Werkzeugmaschinen, Walz-
werksanlagen, Bergwekrsmaschinen, Zerkleine-
rungs- und Aufbereitungsmaschinen, Kranen
und Apparaten.
für Rheinschiffahrt u. Seetransport und Mann-
heimer Lagerhaus-Gesellschaft in Mannheim,
deren Aktienkapital sich fast ganz im Besitz de«
preußischen und badischen Staates befindet,
wurde beschlossen, den auf den 28- Juni einzube--
rufenden Hauptversamlungen eine Dividenden-
erhöhung von je 3 auf 6 Prozent vorzuschlagen.
Beim I t t e r k r af t w e r k AG., Mosbach
(Baden) verbleiben einschl. Vortrag 20 9öä
(25 610) RM Reingewinn, woraus 4 (5) Pro-
zent Dividende auf 5000 00 RM Aktienkapital
aus.geschüttet werden sollen.
*
Der HV der Saline Ludwigstzaile
zu Bad Wimpfen a. N. wird au» 1S7 4S3
(112 862) RM verfügbarem Reinaewik« die
Verteilung einer Dividende von wi»d»r 18
Prozent auf die Stammaktie« LurgÄchkrssU
wovon 8 Prozent in bar ausgejchüttÄ «»»«Ml
und 4 Prozent dem Anleihestock z«
M.
DNB. Rom, 15. Juni. Der italienische Mim-
sterat traf am Sonnabend zu seiner allmonat-
lichen Sitzung zusammen. Auf Vorschlag des Re-
gierungschefs Mussolini wurde ein Gesetzentwurf
über die Einführung des „faschistischen Sonn-
adens" angenommen. Das Gesetz sieht Arbeits-
ruhe für den Sonnabendnachmittag vor. Dieser
Nachmittag soll jedoch nicht wie bisher den Ange-
Für den am 4 Juni verstorbenen deutschen
Gesandten Graf Adelmann von Adelmanns-
felden fand am Montag vormittag in Brüs-
sel in dec im Gssandschaftsviertel liegenden
St. Josephskirche in Brüssel ein feierliches
Requiem statt.
Dienstag, den 18. Ami 18S5
«r. 188
Todesstrafe für eine KintsmSrderin
DNB. Greifswald, 17. Juni. Nach fünftägiger
Verhandlung wurde die 20jährige Ehefrau Herta
Nickelt aus Altkosenow (Kreis Anklam) wegen
Ermordung ihrer eineinhalb Jahre alten
Tochter Ingeborg dem Anträge des Ober-
staatsanwalts entsprechend zum Tode und zum
dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte
verurteilt. In der Urteilsbegründung führte der
Vorsitzende aus, daß es si chum eine vorsätzlich
und mit Ueberlegung ausgeführte Tat handelte
und daß die Angeklagte daher wegen Mordes
verurteilt werden mußte.
Mißlungener Stratosphärenflug
DNB. Newyork, 15. Juni. Wiley Post, der
bekannte amerikanische Flieger, der am Samstag
früh von der kalifornischen Stadt Burbank aus
erneut zu einem Stratosphären-Rekordflug auf-
gestiegen war und die Richtung nach Newyork
eingeschlagen hatte, wurde am frühen Nachmit-
tag in der Nähe von Wichitak (Kansas) Zur Lan-
dung gezwungen.
Schiffsunglück auf hoher See
DNB. Madrid, 18. Juni. Eine mit Steinen
beladene Schaluppe ist — einer Meldung des
„El Ferrol" zufolge — auf hoher See unterge-
gangen und zwar infolge Leckwerdens. Fünf
Mann der Besatzung sind ertrunken, die übrigen
konnten gerettet werden.
„Faschistischer Sonnabend" in Italien
stellten urtd Arbeitern zur freien Verfügung
stehen, sondern der körperlichen und geistigen Er-
tüchtigung und Weiterbildung gewidmet sein.
Diese neue faschistische Einrichtung wird sich eben-
falls auf die Hebungen der vor- und nachmilitä-
rischen Ausbildung erstrecken. Es handelt sich
also bei diesem Gesetz um eine noch straffere Er-
Der Gedanke, die langgestreckte, Nord- und
Ostsee von einander trennende Halbinsel durch
einen Kanal zu durchqueren und so die beiden
Meere durch eine gefahrenlose Wasserstraße zu
verbinden, ist alt, schon zur Zeit der Hanse war
er aufgetaucht. Gegen Ende des 14. Jahrhun-
derts gingen die Lübecker daran, von der Trave
eine Wasserverbindung zur Delvenau, ernem
Nebenfluß der Elbe, herzustellen. Dieser Wasser-
weg, einer der ältesten in ganz Europa, ist der
Stecknitz-Kanal, der noch heute besteht. Dc rn
haben sich die Könige von Dänemark darum be-
müht, durch Bau eines Kanals die gefürchtete
Umseglung um Kap Skagen zu vermeiden. Auch
Wallenstein trug sich mit dem gleichen Gedanken,
doch kam er infolge Abberufung durch den Kai-
ser nicht mehr dazu, diesen Plan durchzuführen,
wenngleich er bereits eine große Zahl Arbeiter
angeworben hatte. Erst der Eiderkanal (fertig-
gestellt in den Jahren 1777 bis 1784) bedeutete
eine wirklich brauchbare Wasserstraße, die aber
natürlich seit Einführung der Dampfschiffahrt
den Ansprüchen nicht mehr genügen konnte.
Aber erst im Jahre 1878 kam Leben in alle
Pläne und Projekte. Ein Hamburger Reeder,
Dahlstr öm, trat mit einer Denkschrift vor
die Öffentlichkeit, in der er genaue Angaben
und Berechnungen über einen zu bauenden Nord-
ostseekanal zwischen der Elbemündung und der
Eider oder der Kieler Bucht einreichte. So ent-
stand dann das Reichsprojekt Brunsbüttel-
Re n d s b u r g - K i e l, für das das Reichsgesetz
vom 16. Mai l886 („Herstellung eines für die
Benutzung durch die deutsche Kriegsflotte geeig-
neten Schiffahrtskanals") die gesetzliche Grund-
lage bedeutete.
Am 3. Juni 1887 legte der greise Kaiser Wil-
helm I. es war sein letzter Besuch in Kiel —
den Grundstein zum Bau des später nach ihm
benannten Kaiser-Wilhelm-Kanals. Entblößten
Hauptes tat der fast 90jährige die drei Ham-
merschläge mit den Worten: „Zu Ehren des ge-
einigten Deutschland, zu seinem fortschreitenden
Wahle, zum Zeichen seiner Macht und Stärke!"
Acht Jahre wurde gebaut, 1898, am 18. Juni,
tonnte in Holtenau in feierlicher Weise die Er-
öffnung erfolgen.
Merzig Jahre Kaiser-Wilhelm-Kanal lassen
die Frage berechtigt erscheinen: Was hat diese
Wasserstraße geleistet, hat sie die an ihren
Bau geknüpfren Erwartungen erfüllt? Bei einer
Längs oon fast 100 km (Panama-Kanal 73,
Suez-Kana! IW km) hat der Kanal etwa 157
Millionen Mark gekostet, 65 Millionen Kubik-
meter Erdreich hatten ausgeschachtet werden
müssen. Die Erweiterung wurde in den Jahren
1907 bis 1914 mit einem Kostenaufwand von
2D Millionen ausgeführt, am 24. Juni 1914,
-H» SMS «v* A«sbruch des Weltkrieges, wurde
fassung der gesamten arbeitenden Bevölkerung
durch die faschistischen Organisationen.
Selbstmordepidemie in Budapest
DNB. Budapest, 15. Juni. Innerhalb von sechs
Stunden haben 28 Personen aus den verschie-
densten Ständen der Bevölkerung Hand an ihr
Leben gelegt. Sie wurden in teils schwerverletz-
tem Zustand ins Krankenhaus geschafft. Es han-
delt sich durchweg um junge Menschen im Alter
von 16 bis 35 Jahren. Als Grund dürfte allge-
mein die schwere wirtschaftliche Not in Frage
kommen, die infolge der Ungarn besonders scharf
erfassenden Wirtschaftskrise sich vor allem in der
Hauptstadt des Landes auswirkt. Tie Blätter
richten einen Aufruf an die zuständigen Stellen
und fordern, daß diesem traurigen Weltrekord
gebührende Aufmerksamkeit zugewendet werde.
Kommunistische Demonstrationen in Madrid
DNB. Madrid, 18. Juni. Eine Gruppe Kom-
munisten und Anarchisten versuchte am Montag
abend unter Mitführung von Fahnen in den
Madrider Straßen zu demonstrieren. Die Polizei
mußte bei der Auflösung der Demonstration von
der Schußwaffe Gebrauch machen. Ein Passant
wurde dabei verletzt. Mehrere Kommunisten wur-
den verhaftet.
Reichsminister Rust gibt in einem Aufruf
an die Studentenschaft bekannt, daß die Stu-
denten der Geburtenjahrgänge 1910—1913 noch
zum einjährigen Dienst in der Wehrmacht zuge-
lassen werden, wenn sie sich bis 30. Juni ds. Js.
freiwillig melden.
Preiskommissar Dr. Eoerdeler sprach am Mon-
tag in Frankfurt auf der Arbeitstagung der
deutschen Handwerker über „Wege und Auf-
gaben der Preisüberwachung" — In einem
Danktelegramm an den Führer meldet der
Reichshandwerksmeister Schmidt den Abschluß
der Organisationsarbeit.
der erweiterte Kanal dem Weltverkehr über-
geben. Die bisherige Kanalsohle von 22 m war
auf 44 m verbreitert und um 2 m tiefer gelegt,
die Breite des Wasserspiegels von 67 m aus
103 m gebracht. Besondere Kosten machten die
riesigen Schleusenanlagen bei Brunsbüttel und
Holtenau, die, auch heute noch wohl die größten
der Welt, eine nutzbare Kammerlänge von 330 m
haben, wohingegen die Schleusen des Panama-
Kanals nur 305 m aufweisen. Wir können es
uns heute überhaupt nicht vorstellen, wie Deutsch-
land den Seekrieg hätte führen sollen, wenn
nicht der Kanal es gestattet hätte, jederzeit und
vom Feinde unbeobachtet Flottenabteilungen aus
der Ostsee in die Nordsee zu werfen und umge-
kehrt, wie es die jeweilige Krieglage verlangte.
Waren es also hauptsächlich militärische
Gründe gewesen, die zum Bau des Kanals ge-
führt hatten, und stand er, entsprechend der
Kanalordnung, bevorzugt der Kriegsflotte in der
Vorkriegszeit zur Verfügung, so änderte sich dies
nach Ausgang des Krieges; auch hier griff Ver-
sailles ein. Es wurde festgelegt, daß der Kanal
insofern eine „internationale Handelsstraße" sein
solle, als er allen Handelsschiffen zur Verfügung
stand und daß die Gebühren lediglich zur Auf-
rechterhaltung des Betriebes dienen dürften,
also nur niedrig sein sollten. Dies hat begreif-
licherweise zu einer starken Hebung des Schiff-
fahrtverkehrs im Kanal geführt. Im Jahre 1933
passierten den Kanal 40 471 Fahrzeuge (1913
waren es 53 282) mit über 14 Mill. (10 348 000)
Netto-Register-Tons. Aus diesen Zahlen geht
eindeutig hervor, wie die Schiffsgröße seit 1913
erheblich zugenommen hat. Allerdings sind die
Zahlen des bisher besten Jahres, 1928, noch
längst nicht erreicht, damals kamen 54 000 Schiffe
mit Uber 20 Millionen Netto-Register-Tons durch
den Kanal. Andererseits weist aber die deutsche
Beteiligung eine erfreuliche Steigerung auf, sie
erreichte 1933 einen Prozentsatz von 76^ Proz.
hinsichtlich der Schiffszahl und 55)4 Prozent bei
der Tonnage.
So hat der Kanal das, was man sich wirt-
schaftlich bei seinem Bau versprochen hatte,
durchaus gehalten. Die Abkürzung des Seeweges
bei Benutzung des Kanals ist sehr erheblich;
fährt der Frachtdampfer um Kap Skagen etwa
22 Stunden, so benötigt er für die Kanalfahrt
nur 12; das Segelschiff, das durch den Kanal
geschleppt wird, macht sogar eine Ersparnis von
mehreren Tagen und manchmal Wochen. So
liegt auf der Benutzung des Kanals ein erheb-
licher wirtschaftlicher Nutzen. Dazu kommt die
Verringerung des Risikos, das auf dem gefürch-
teten Wasserwege durch Skagerrak und Kattegat,
am Kap Skagen, dem „Schiffsfriedhof" vorbei,
ruht.
Die Kolomattagung
DNB Freiburg, 17. Juni.
In einer überfüllten Werbeversammlung für
den kolonialen Gedanken, weihte Reichsstatthal-
ter Ritter von Epp eine Anzahl von Fahnen
von Kolonialvereinen. Dem General wurden
eine Reihe von Ehrungen für sein koloniales
Wirken zuteil. Allgemeine Freude rief es her-
vor, als Ritter von Epp afrikanische Erde, die
von in Südwest lebenden Deutschen von der
Stelle überbracht worden war, an der einst
Kaufmann Lüderitz das Land für Deutschland
in Beschlag nahm, in die Obhut der Saarlän-
der gab, die diese Ehrung durch ihr treudeutsches
Verhalten verdient hätten. Nach der Bestim-
mung der Stifter soll diese Erde solange aufbe-
Ueber diesen außerordentlich wichtigen Ge-
genstand macht der Stabsabteilungsleiter im
Reichsnährstand Dr. Merkel, Berlin in der
„Deutschen Juristen-Zeitung" (Nr. 12 vom 15.
6. 1935) überaus bedeutsame grundsätzliche
Ausführungen. Diese Marktordnung des Reichs-
nährstandes wurde geschaffen, „um durch Siche-
rung und Ordnung der landwirtschaftlichenAb-
satzwege die Rettung des deutschen Bauerntums
zu ermöglichen und die deutsche Volksernährung
sicherzustellen."
Da diese Marktordnung für das neue Wirt-
schaftsrecht von größter Bedeutung ist, hat die
Stellungnahme zu einigen ihrer Grundfragen
wie sie der genannte Verfasser gibt, großes In-
teresse. Diese Grundfragen werden in folgen-
den Leitsätzen festgestellt:
„Die Marktordnung stellt zunächst formal ge-
sehen eine Marktorganisation dar. Auf den ein-
zelnen landwirtschaftlichen Märkten (Getreide-
wirtschaft, Milchwirtschaft, Viehwirtschaft, Zuk-
kerwirtschaft, Kartoffelwirtschaft, Gartenbau,
Eierwirtschaft, Brauwirtschaft, auch Fischwirt-
schaft) sind alle an den einzelnen Wirtschafts-
kreisläufen beteiligten Wirtschaftsgruppen in
ihrer Gesamtheit zu öffentlich-rechtlichen Markt-
verbänden zusammengeschlossen."
Zum zweiten stellt die Marktordnung eine
Lebensordnung der Märkte, damit der Wirt-
schaft, also eine Wirtschaftsordnung dar. Jede
Lebensordnung fügt die Glieder eines Organis-
mus so in das Ganze ein, daß dieses in harmo-
nischer Weise seine Aufgaben erfüllen kann.
Aufgabe der Ernährungswirtschaft ist es, die
Ernährung des deutschen Volkes sicherzustellen.
In dieser Aufgabe müssen sich alle Glieder der
deutschen Ernährungswirtschaft finden- Ihre
wirtschaftlichen Einzelleistungen müssen in ihrer
Gesamtheit zu einer volkswirtschaftlichen Ge-
samtleistung verschmelzen, damit alle in best-
möglicher Weise dem Gemeinwohl und der Ee-
samtwirtschaft dienen".
wahrt bleiben, bis das uns entrissene Gebiet
wieder an uns zurückgegeben wird.
Gouverneur a. D. Dr. Schnee erläuterte
dann die für den Erwerb von Kolonien für
Deutschland maßgebenden Gesichtspunkte, den
Widersinn der Koloniallüge und des Mandats-
systems. Er beleuchtete die deutschen wissen-
schaftlichen Verdienste auf kolonialem Gebiet.
Herzog Adolf Friedrich von Mecklen-
burg schilderte die Eindrücke von seiner letzten
Afrikareise. Ein Farmer verbreitete sich über
die koloniale Arbeit der jungen Generation-
An den Führer und Reichskanzler wurde
durch Dr. Schnee einTelegramm mit Grü-
tzen gerichtet und der Zuversicht Ausdruck ge-
geben, daß die koloniale Gleichberechtigung bald
wieder gewonnen werde. Ein weiteres Tele-
gramm ging an den Reichsautzenminister Frei-
herrn von Neurath.
Der österreichische Innenminister Fey ist
am Montag zu einem mehrtägigen Aufenthalt in
Budapest eingetrofsen.
Eine dritte Grundfrage betrifft die markt-
ordnende Tätigkeit, die den Marktverbänden,
die unter nationalsozialistischer verantwortlicher
Führung stehen, das Recht der Marktordnung
gibt.
„Zu diesen Befugnissen gehört insbesondere
die Regelung des Verkehrs, also der Gewin-
nung, der Erfassung, der Lagerung, des Ver-
sandes, der Ve- und Verarbeitung, der Vertei-
lung der Güter."
Ueber die Mitarbeit der beteiligten Wirt-
schaftsgruppen wird festgestellt, datz diese Mit-
arbeit gewährleistet werden soll „durch die Bil-
dung von Verwaltungsräten, die den Vorsitzen-
den der Zusammenschlüsse beratend zur Seite
stehen. Daneben besteht die Möglichkeit zur
Bildung besonderer Sachverständigenausschüsse.
Das Ziel der Entwicklung ist, in engster Zusam-
menarbeit von Führung und Beratungsorganen
das volkswirtschaftliche Eesamtziel zum Wohle
aller Vetiligten zu erreichen, wenn auch in der
Uebergangszeit notwendigerweise dem Füh--
rungsgedanken eine größere Bedeutung zukom-
men mutz. Je mehr aber das gesamtwirtschaft-
liche, volkswirtschaftliche Denken innerhalb der
beteiligten Wirtschaftsgruppen lebendig wird,
umsomehr entwickelt sich eine Selbstverwaltung
der Wirtschaftlichkeit, die unter staatl. Aufsicht
und ständischer Führung ihre Aufgaben zum
Wohle des Ganzen erfüllt."
Zusamenfassend sagt der Stabsabterlungslei-
ter im Reichsnährstand, datz die „Marktordnung
eine umfassende Fortbildung des Kartellrechts,
des Wettbewerbsrechts und des Rechts der
wirtschaftlichen Zusammenschlüsse darstellt. Sie
stellt sich damit neben die neue Vodeno^dnung
(Erbhofrecht) und die Standordnung (Reichs-
nährstand), Lebensordnungen, die durch die
grundlegenden Agrargesetzes des Nationalsozia-
lismus geschaffen worden sind."
Zur Lase der deutschen Mafchinenmdufirie
Von der Wirtschaftsgruppe Maschinenbau
wird uns geschrieben: Bei im allgemeinen an-
haltender befriedigender Anfragetätigkeit der
Kundschaft ging der Auftragseingang der Ma-
schinenindustrie im Jnlandsgeschäft und erfreu-
licherweise auch im Auslandsgeschäft im Mai
.im Durchschnitt über den im vorhergehenden
Monat erreichten Stand hinaus. Die Besserung
des Auslands geschäftes beruhte jedoch
hauptsächlich auf einzelnen größeren Abschlüssen.
Der Beschäftigungsgrad zeigte im Mai eben-
I falls sowohl nach der Zahl der geleisteten Ar-
beitsstunden als auch nach der Zahl der Beschäf-
tigten leicht ansteigende Tendenz. Er wird auch
für die nächsten Monate zuversichtlich beurteilt.
Abschlüsse
Die Motoren-Werke Mannheim
AG vorm. Benz. Abt. stationärer Motorenbau,
erzielte im Jahre 1934 eine 40prozentige Um-
satzsteigerung. Der höhere Umsatz ergab sich aus
dem Jnlandsgeschäft. Der Export hielt sich auf
der Höhe des Vorjahres. Es wurde ein neuer
Klein-Dieselmotor auf den Markt gebracht. Der
Absatz dieses Typs entsprach den Erwartungen
und hat sich auch im laufenden Jahre erfreulich
weiterentwickelt. Nach Abschreibungen von 0,20
(0,10) Mill. RM ergit sich ein Reingewinn von
81 151 (317 446) RM, der sich um den Gewinn-
vortrag auf 217 590 RM erhöht, nachdem der
vorjährige Gewinn sich um den Verlustvortrag
auf 144 439 RM vermindert hatte. Die Divi-
dendenzahlung wird daraus mit 4 Prozent wie-
der ausgenommen.
*
In den AR-Sitzungen der drei zum Fen-
del-Konzern gehörenden Gesellschaften
Rheinschifsahrt AG vorm. Feudel, Badische AG
Meldungen über eine Zunahme der Jn-
landsaufträge waren zu verzeichnen bei
Werkzeugsmaschinen; Material - Prüfungsma-
schinen, Walzwerksanlagen, Bergwerksmaschinen.
Baumaschinen, in der Druckluftinduftrie, im
Kraftmaschinenbau, im Kran- und Aufzugsbau.
Weniger befriedigend war im Mai das Jn-
landsgeschäft in Textilmaschinen, Waagen, Zer-
kleinerungs- und Aufbereitungsmaschinen und
im Apparatebau- Erhöhte Auslandsabschlüsse
wurden gemeldet in Werkzeugmaschinen, Walz-
werksanlagen, Bergwekrsmaschinen, Zerkleine-
rungs- und Aufbereitungsmaschinen, Kranen
und Apparaten.
für Rheinschiffahrt u. Seetransport und Mann-
heimer Lagerhaus-Gesellschaft in Mannheim,
deren Aktienkapital sich fast ganz im Besitz de«
preußischen und badischen Staates befindet,
wurde beschlossen, den auf den 28- Juni einzube--
rufenden Hauptversamlungen eine Dividenden-
erhöhung von je 3 auf 6 Prozent vorzuschlagen.
Beim I t t e r k r af t w e r k AG., Mosbach
(Baden) verbleiben einschl. Vortrag 20 9öä
(25 610) RM Reingewinn, woraus 4 (5) Pro-
zent Dividende auf 5000 00 RM Aktienkapital
aus.geschüttet werden sollen.
*
Der HV der Saline Ludwigstzaile
zu Bad Wimpfen a. N. wird au» 1S7 4S3
(112 862) RM verfügbarem Reinaewik« die
Verteilung einer Dividende von wi»d»r 18
Prozent auf die Stammaktie« LurgÄchkrssU
wovon 8 Prozent in bar ausgejchüttÄ «»»«Ml
und 4 Prozent dem Anleihestock z«
M.
DNB. Rom, 15. Juni. Der italienische Mim-
sterat traf am Sonnabend zu seiner allmonat-
lichen Sitzung zusammen. Auf Vorschlag des Re-
gierungschefs Mussolini wurde ein Gesetzentwurf
über die Einführung des „faschistischen Sonn-
adens" angenommen. Das Gesetz sieht Arbeits-
ruhe für den Sonnabendnachmittag vor. Dieser
Nachmittag soll jedoch nicht wie bisher den Ange-
Für den am 4 Juni verstorbenen deutschen
Gesandten Graf Adelmann von Adelmanns-
felden fand am Montag vormittag in Brüs-
sel in dec im Gssandschaftsviertel liegenden
St. Josephskirche in Brüssel ein feierliches
Requiem statt.