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Nr, 144

Seite T

Reichslliimster Nr. Goebbels

Tasvng der Landesßellenleiler

volte ^rvorging^schaut^ nur mit j Ar ist von dem Mmzischen oder sonst einem

„yeivelve rg er Vorrsv l at t" — Montag, den 24. Juns I9IZ

von Verstand und nicht allein von der In-
telligenz. sondern dast sie in der HauvtMhs
vom Mut und vomCharakter ge-
löst werden müssen. Denn an Intelligenz
hat es Deutschland noch nie gefehlt was uns
aber fehlte, und was wir in der Nation zu
schaffen versuchen, das ist
jene harte EniscklgssenhM, die unlös-
bare Aufgaben löst und jener blinde
Glaube, der Berge Versetzt.
Darum haben wir diese Partei gegründet,
und darum Wird diese Partei bestehen blei-
ben, weil sie die Schöpferin des Staates im
Innern ist. So, wie wie wir das Reich im
Innern, fußend auf der Kraft der Partei,
niemals mehr einer lebenbedrohenden Ge-
fahr aussehen können und wollen, ebenso
wollen wir und können wir die Nation nicht
mehr der Willkür der Welt preisgeben. Des-
halb haben wir eine Armee aufqebaut,
die die Aufgabe hat, die Nation nach außen
zu beschützen. Im Kampf um das Leben
können nur die Völker bestehen, die ihre
eigene Sicherheit auch der eigenen Kraft
anvertrauen, und das haben wir getan. Wir
haben die Armee nicht aufgebaut, um nackt
außen hin Konflikte zu suchen, sondern um
es der Welt nicht allzu leicht zu machen,
Deutschland in einen Konflikt hineinzu-
ziehen. So, wie die Bewegung die Trägerin
unseres politischen, so ist die Armee heute die
Trägerin unseres soldatischen Lebens. Auf
diesen beiden Säulen ruht der deutsche
Staat und ruht das ewige Reich. Man wirft
uns in der Welt manchmal vor, daß wir eine
Vergottung unseres Staates trieben. Nichts
ist uns ferner, als das.
Uns geht es nickt um den Staat, uns
geht es um das Volk.
Die Sicherung unseres Volkstums war und
ist und bleibt unsere Aufgabe. Wir können
es nicht dulden, daß diese Nation von der
Welt als zweitklassig anaesvrochen und be-
handelt wird. Jetzt regt sich allüberall wie-
der das wahre nationale, das völ-
kische Leben.
Das Volk beginnt wieder auf die eigene
Kraft zu bauen.
Gott hat dabei geholfen. Wir
haben nicht so oft seine Gebete gesprochen,
aber öfter haben wir seine Werke getan.
(Beifall.) Deshalb haben wir ein Recht, uns
zu dieser Feierstunde zu versammeln. Und
deshalb haben wir ein Recht, voll Ehrfurcht
und voll Inbrunst auf unsere stolzen Fah-
nen zu schauen. Wir haben ein Recht, mit
erhobenem Arm unsere Standarten zu grü-
ßen. denn sie sind heute die Symbole eines
großen stolzen und gesegneten Volkes. Wenn
die heutigen Männer die Verantwortung
tragen konnten, so gab ihnen die Kraft dazu
das Volk selbst, dem sie sich verschworen
hatten. Wir wären an seiner Zukunft ver-
zweifelt, hätten wir nicht diese Bewegung
gehabt, zu der wir uns flüchteten, wenn an-
derswo in Deutschland - kein Deutschland
mehr zu finden war. Denn wo wir
stehen, da ist Deutschland. Heute
sehen wir über Deutschland die Sonne wie-
der aufqehen, und feiern heute mit tiefer
Inbrunst und starker Freude das Fest einer
Sonnenwende in dem Bewußtsein, daß sich
in der Tat die Sonne gewendet hat und daß
sie die Verkünderin einer neuen Zeit über
Deutschland ist. Wir brauchen uns aber die-
ser Zeit nicht mehr zu schämen. Wir haben
zwar nicht so viel Kanonen wie die anderen,
aber was uns den anderen überlegen macht,
ist dieser konzentrierte nationale Le-
benswille, der heute in Deutschland
durch einen Mann verkörpert wird.
Diese zu einer einzigen Mannesstimme ver-
einigten 66 Millionen ist die Stimme unse-
res Volkes, mit der wir unsere Bereitschaft
zum Frieden zum Ausdruck bringen. Das
ist vielleicht auch der tiefste Sinn der heu-
tigen feierlichen Stunde, daß die Herzen
aller Männer und Frauen, die heute zu
Zehntausenden an dieser steinernen Stätte
versammelt sind, in dieser Stunde mit einem
großen unbändigen Stolz erfüllt sind. Hät-
ten wir das neue Reich nicht zum Leben ge-
bracht, es würden heute nicht sieben, sondern
zehn oder zwölf Millionen deutsche Menschen
auf den Arbeitslosenämtern sitzen. Wir
haben ihnen den Spaten in die Hand gege-
ben, und hier sehen wir die ersten Früchte
ihrer Arbeit. Es ist in Deutschland eine
neue Zeit angebrochen, und wir sind die Ge-
stalter dieser Zeit, ihre Form- und Sinn-
geber. Es ist ein anderes Volk, in dem wir
leben, als jenes Volk, das im November
1918 feige und jämmerlich kapitulierte.
Völker sind das, was ihre Staatsmän-
ner aus ihnen machen.
Auf das Volk, das aus der November-Re-

müsse. Nicht äußerlicher Machtwille allein könne
den Staat erhalten, fanden darüber hinaus der
engste Konnex mit der Volksseele, wie ihn vor
allem die Propagandisten hätten, sei dazu un-
entbehrlich. Diesen Konnex dürfe man nie ver-
lieren.
Der Minister gedachte mit tiefem Ernst der
Opfer der Reinsdorfer Katastrophe und der hel-
denmütigen Haltung der Arbeitskameraden, die
nur mit Gewalt davon zurückgehalten werden
konnten, sich in dem hoffnungslosen Bemühen,
zu helfen und zu retten in den Hexenkessel der
Explosionen hineinzustürzen.
„Hut ab vor diesem Volke!"
rief Dr. Goebbels aus.
Er würdigte dann das Sammlungs- und
Versammlungsverbot für die nächsten Wachem
Das Volk wie auch die Redner müssen für«
einige Zeit Ruhe finden. Man müsse scharf
unterscheiden zwischen den Pflichten, die man
der Öffentlichkeit gegenüber habe und den
Pflichten gegenüber der Familie. Jeder Lan-
desstellenleiter müsse sich seine Zeit entsprechend
einteilen und diese Möglichkeit auch den an-
deren Volksgenossen lassen. Dr. Goebbels
warnte daher davor, allzuviel Vereine und
Verbände neben der Partei aufzuziehen. Un-
sere Kraft gehört allein der Partei, dem Staate
und dem Volke.
Mit der Mahnung, ihre Kraft in den kom-
menden Wochen der Sammlung für die Aufga-
ben des Herbstes und Winters neu zu stärken,
beschloß Dr. Goebbels seine Ansprache an die
Landesstellenleiter.
Am Nachmittag besichtigten die Teilnehmer
der Tagung die Umgebung Heidelbergs und die
Thingstätte auf dem Heiligen Berg, an deren
feierlicher Einweihung sie heute teilnehmen
werden.
Am Sottntag werden die Landesstellenleiter
eine Besichtigungsfahrt durch das badische
Land unternehmen, die über Schwetzingen,
Schwarzwald-Höhsnstraße, Hornisgrinde, Sas-
bachwalden nach Baden-Baden führen wird.

-Als sie aus dem Rundbau heraustraten jubelte
ihnen die Menge zu. Zuerst nahm
REktMalirr Krbert Wasnrr
.das Wort. Noch hat das Spiel nicht begonnen
- und schon ergreift uns im Herzen das Werk der
Thingstätte und die sternenklare Nacht über
ihm so begann der Reichsstatthalter. Es ist als
Wolle der Herrgott unser Werk und unser Be-
ginnen segnen. Aus tiefstem Herzen dankte er
allen die an der Thingstätte mitgeschaffen ha-
ben. 2n ihm sei die Zeit auf Jahrhunderte
verewigt. Ein Werk sei geschaffen dessen Größe
und monumentale Gestalt Generationen um

Heidelberg, 22. Juni 1935
Reichsminister Dr. Goebbels traf heute
um die Mittagsstunde, mit dem Flugzeug von
Berlin kommend, auf dem Flughafen Mann-
heim-Heidelberg ein, wo er durch den stellv.
Reichspropagandaleiter Pg. Fischer, den Ge-
schäftsführer der Reichskulturkammer, Pg. Mo-
raller, und im Auftrag von Reichsstatthalter
Robert Wagner durch den Leiter der Landes-
stelle Vaden des Reichsministeriums für Volks-
aufklärung und Propaganda Pg. Schmid, be-
grüßt wurde. Der Minister begab sich im
Kraftwagen sofort nach Heidelberg.
Heute versammelten sich die Landesstellenlei-
ter des Reichsministeriums für Volksaufklä-
rung und Propaganda zur monatlichen Tagung
im Rathaus zu Heidelberg.
Zunächst sprachen mehrere Sachbearbeiter
des Ministeriums über ihre Aufgabengebiete.
Gegen 13 Uhr traf Reichsminister Dr. Goebbels
ein und nahm in einer eingehenden Rede zu den
Problemen der Außen- und Innenpolitik Stel-
lung. Er stellte fest, daß die allgemeine Welt-
stimmung im Vergleich zum vorigen Jahre
Deutschland gegenüber sich erheblich gebessert
habe. Er streifte auch das Flottenabkommen mit
England und wies nach, daß das in . dem Ab-
kommen festgelegte Verhältnis den Forderun-
gen entspreche, die von der nationalsozialisti-
schen Bewegung stets verfochten wurden.
Aber auch, wenn außenpolitisch gar nichts
erreicht worden wäre, so sei allein schon gewal-
tig der ungeheure Arbeitsimpuls, der heute
durch das deutsche Volk gehe. Es sei erhebend,
wenn man heute sehe, wie überall m Deutsch-
land gearbeitet und gebaut wevde, und zwar
Riesenbauten, die wie die Thingstätten und die
Reichsautobahn, noch auf Jahrhunderte von
nationalsozialistischer Tatkraft Zeugnis ableg-
ten.
Dr. Goebbels wies weiter auf die ungeheure
Wichtigkeit der Propaganda hin, die so, wie sie
an der Eroberung des Staates gearbeitet habe,
auch an seiner Erhaltung weiterarbeiten

sprechen, die man zunächst nicht erwarten durfte«
Dafür gebührt vor allem der uneingeschränkte
Dank Generalmusikdirektor Kurt Overhoff
der die Chöre einstudierte und leitete. Die mu-
sikalische Intention ist ganz von dem Ausdruck
der Gemeinschaft her bestimmt, sie bildet des-
wegen eine klare, einfache, strenge und in dis
Tiefe gehende Melodie und Gesanglichkeit aus.
In ein- und mehrstimmigen Sätzen, in denen
die Stimmführung in einer außerordentlich we-
sentlichen Art zugeordnet ist, wird das Thema
des Vaterlandes, der Treue, des Aufbruchs, des
Bekenntnisses, der Erneuerung und der danken-
den Hingabe an Gott gestaltet. Ergreifend war.
besonders die Totenklage, bann die Gestaltung
des Gedankens des Aufbruchs der Jugend, die
sich in rhythmischer Gruppierung handelnd in
das Ganze einfügte. Melodiös außerordentlich
reich war ferner die „Sonnwende", und es
war dann ein weihevoller Augenblick, als die
Flammen aus dem in der Mitte des Spielfeldes
aufgerichteten Holzstoß schlugen und in symbo-
lischer Handlung 6 Kränze in das Feuer ge-
worfen wurden: für die Opfer der Arbeit, für.
die Gefallenen, für die Toten der nationalso-
zialistischen Revolution, für deutsche Einheit,
für deutsche Ehre, für Treue zu Führer, Volk
und Reich. Daran schloß sich der Schwur der
Jugend: Wir Juqen die wir Deutschland lieben,
wir haben ein Wort auf die Fahne geschrieben:
Kampf!. Nach dem Dankchoral bewegten sich die
Formationen der SA, PO und des Arbeits-
dienstes zum Spielfeld, wo die Fackeln in die
Glut des Sonnwendfeuers geworfen wurden.
Mit den „Großen Zapfenstreich" fand die
mächtige Kundgebung ihr Ende.
Es war eine ergreifende Sonnwendfeier und
eine Weihehandlung, die in den Annalen der
Stadt und weit darüber hinaus für immer,
ausgezeichnet bleiben wird.
(Photo der 1. Seite: „Heidetbevger VMM.")

serer Revolution hervorgegangen ist, schaut
die Welt wieder mit Achtung. (Stürmischer
Beifall.) Deshalb haben wir ein Recht, mit
offenen Augen wieder vor dieses Volk hin-
zutreten. Denn soweit es menschlicher Kraft
überhaupt zu erfüllen vergönnt ist, haben
wir unseren Auftrag erfüllt. Wir haben,
als wir begannen, den Entschluß gefaßt, für
ein freies und souveränes Deutschland zu
kämpfen. Wir haben diesen Entschluß wahr-
gemacht und wir wollen uns ihm auch in
dieser feierlichen Nachtstunde aufs neue ver-
pflichten. Ueber uns das Reich, vor uns der
Führer und wir nur seine gehorsamen Ge-
folgsleute in guten und bösen Tagen. Auch
in dieser feierlichen Nachtstunde erheben wir
uns und rufen: Die Nation, das
Reich und derFührer Sieg-Heil!
Das kultische Spiel
Im Mittelpunkt dieses Weihespiels stand die
Volkskantate „Heiliges Vaterland" von
Franz Philipp. Sie wurde verbunden mit dich-
terischen Vorträgen, durch Einzelsprecher und
Sprechchöre wiedergegeben, die sich sinngemäß in
den Willen der Kantate einfügten ihn ausdeu-
teten und im plastischen Bild der Gruppen
formten. Träger des Gedankens war die Hitler-
jugend. Wenn auch die Kantate selber den An-
spruch an die Großform nicht unbedingt erheben
und haben muß — es wirkten 350 Kinder, 150
Frauen und 450 Männer mit — so muß man
doch sagen, daß die Größe und die Massierung
des Stimmmaterials in dem so ausgedehnten
Chor in diesem Falle allein wirksam werden
konnte. So erzielte man einen vollen Erfolg.
Man konnte, von einigen Schwankungen, die
der technischen Uebertragung zuzuschreiben sind,
abgesehen, von einer geradezu vollendeten Auf-
führung, von einer Reinheit und Präzision

Generationen überleben -wird. Wir hoffen und Verachtung, auf das Volk aber, das aus un-
wollen daß dies Werk dazu hilft daß ein neuer
Mensch in ihm geistig und seelisch »gestaltet
wird ein Mensch der der großen Aufgabe der
Zeit gewachsen ist. Eine neue Kultur soll hier
erstehen die nichts mehr mit den korrupten Ge¬
sinnungen der Vergangenheit gemein hat eine
Kultur die unserem Herzblut entspringt die so
reich ist daß sie einem 66 Millionenvolk das ver¬
mitteln kann was es braucht, um seine Aufgabe
zu begreifen und zu lösen. So möge diese Stätte
der Ewigkeit des deutschen Volkes
geweiht sein.
Darauf sprach:

Meine Volksgenossen und
Volksgenossinnen!
Mit ganz besonderer Freude und mit tie-
fem Stolz ergreife ich am heutigen Abend
vor Ihnen das Wort, und ich spreche an
einer Stelle, die den Ideen unserer Bewe-
gung entsprungen, die in ihrer heutigen
Vollendung steingewordener Nationalsozia-
lismus ist. Mit diesem monumentalen Bau
haben wir unserem Spiel und unserer Le-
bensauffassung einen lebendigen plastischen
und monumentalen Ausdruck gegeben. In
Hunderten von Jahren noch werden die
Menschen an diesen Steinen die Gestaltungs-
kraft unserer Zeit ablesen können und be-
wundernd still stehen vor den Menschen, die
das geschaffen haben. Denn man muß Un-
mögliches wagen, um Großes zu vollbringen.
Man muß sich der Kühnheit und der verwe-
genen Vermessenbeit hingeben, um Werke zu
vollenden, die Jahrhunderte überdauern
Wie mancher Schweißtropfen ist an dieser
Stätte geflossen. Wieviele Hunderte junger
Männer haben beim Regen und Schnee, bei
Sturm und Gewitter, in brennendem Son-
nenschein an diesen Steinen gearbeitet und
dieses Monumentalzeugnis unseres Willens
und unserer Kraft ausgestaltet Welch ein
Stolz aber erfüllt uns alle, wenn wir heute
unseren Blick schweifen lassen über diesen
> weitgezogenen Bau, über diese weiten Trep-
penstufen, über diese herrlichen roten Stein-
. guadern, in dem sich das Volk dieses Landes
versammelt.
Diese Stätten sind in Wirklichkeit die
Landtage unserer Zeit!
Von diesen Steinen aus wird das neue
kulturelle Leben Deutschlands entspringen.
Denn die Kultur, die wir wollen, gehorcht
keinem Kommando, sondern im ewigen
i Wachstum wird sie sich entwickeln müssen,
. und niemand darf glauben, sie dadurch zum
Reifen M bringen, daß er eine Lampe dar-
unter hält. Cs wird einmal der Tag kom-
men, wo das deutsche Volk zu diesen steiner-
nen Stätten wandelt, um sich auf ihnen in
kultischem Spiel zu seinem unvergänglichen
neuen Leben zu bekennen. Es ist mir ein
Herzensbedürfnis, allen den jungen Män-
nern zu danken, die diese Stätte als Aus-
druck unseres neuen Kulturwillens geschaffen
haben. Mein besonderer Dank gilt allen
den Soldaten des Arbeitsdien-
stes, die mit dem Spaten in der Hand hier
die Arme bewegten und Berge versetzten.
Der Bau wurde geschaffen von Männern
des Nationalsozialismus im Geiste des Na-
tionalsozialismus. Denn was ist der Ar-
beitsdienst anderes als die Verkörperung
unseres Willens u. unserer Entschlossenheit.
Die jungen Menschen, die in den Jahren,
da wir um die Macht kämpften, auf den Ar-
beitsämtern herumlungerten, sind von uns
an ihre große Aufgabe gestellt worden. An
diesen großen Aufgaben wurden sie gerade
! gebogen an Seele, an Geist und an Körper.
DerArbeitsdienst ist heute der
Stolz unseres Volkes. Denn die
Männer, die ihm seine Kraft leihen, sind
aus diesem Volk hervorgegangen. Sie treten
vor das Volk hin als die Avantgarde einer
revolutionären Nation.
Mit Stolz aber schaut nicht nur das Volk,
sondern schaut vor allem die Partei auf sie,
denn der Arbeitsdienst ist das Kind unserer
beflügelten Gedanken. Unserer Entschluß-
kraft verdankt er seine Entstehung, wie
! alles, was es heute in Deutschland Großes
gibt.
Denn diese Bewegung ist die Summe
aller Volkskraft. Sie vereinigt in sich
alles, was in Deutschland gerade denkt
und gerade zu handeln entschlossen ist.
Deshalb werden wir auf diese Partei
auch niemals Verzicht leisten können.
Sie war nicht nur eine Organisation, mit
der wir die Macht eroberten, sie ist heute
eine Organisation, mit der wir die Macht
behaupten. Niemand gebe sich darüber einem
Zweifel hin. Wir sind nicht gekommen, um
in der deutschen Politik ein Gastspiel zu ab-
solvieren, sondern wir sind gekommen, um
zu bleiben, weil wir allein die Intelligenz
und die Kraft und die Entschlossenheit' be-
sitzen, um die großen Aufgaben zu lösen, die
uns zur Zeit aufgegeben sind. Ist es nicht
ein Wunder, daß aus einer Hand voll Män-
ner diese Bewegung hervorging. Ist es nicht
ebenso ein Wunder, daß diese Bewegung ge-
gen eine Welt von Feinden das erreichen
und die Macht erobern konnte. Ist es nicht
ein Wunder, daß dieses Reich, das vor wein-
igen Jahren noch zerschmettert und gedemü-
stigt am Boden lag, heute schon wieder die
Kraft besitzt, um sich auch der Welt gegen-
über zu behaupten. Wir wissen, daß die
Kroßen Probleme der Zukunft nicht allein

Sind Runen Buchstaben? Man kann die bei-
den Begriffe nicht, wie es vielfach von Laien ge-
schieht, ohne weiteres gleichsetzen, so daß die Ru-
nen eben die Buchstaben unserer Altvordern wa-
ren. Die Runen waren ursprünglich mehr als
Buchstaben im heutigen Sinne; es waren reli-
giöse Sinnbilder, also heilige sakrale) Schrift-
zeichen, wie ja auch die ägyptische Vnlderschrift
als „Hieroglyphen", als „heilige Kerb- oder Ritz-
zeichen" von den Griechen bezeichnet wurde. Vis
ins 12. Jahrhundert haben wir, insbesondere in
Nordgermanien, Inschriften, auf denen die Ru-
nen im wesentlichen als Buchstaben im heutigen
Sinn erscheinen, wobei dann wohl auch, bei Go-
ten wie bei Westgermanen, antike Schrifteinflüsse
anzunehmen sind. Und auch die neue Art der
Verwendung der Runen, für „profane" Buchsta-
beninschriften, wie die Häufigkeit der Runden-
denkmäler als Grabsteine dürfte südlichem, rö-
misch-christlichem Einfluß zuzuschreiben sein.
Aber selbst diese später nordischen Runensteine
sind uns einzigartige Denkmäler altgermanischer
eigener Kultur; in ihren Bandschlingmustern
sind sie zugleich Zeugen einer nordischen Kunst,
der der Süden nichts Gleichartiges gegenüberzu-
stellen hat. In einer Untersuchung über die Her-
kunft unserer Schrift kommt Prof. Dr. Uebel -
Heidelberg im Maiheft von Velhagen u. Klas-
stngs Monatsheften zu dem Ergebnis, daß auch
unsere heutige Schrift, obwohl sie den Umweg
über das griechisch-lateinische Alphabet gemacht
hat, noch viel weniger die germanische Runen-

orientalen Alphabet abstammt, daß vielmehr
umgekehrt die südlichen und die meisten anderen
Schriften von der europäischen Urschrift abgelei-
tet sind, daß die Bilderschrift ebenso wie die
Keilschrift erst späte, verglichen mit der Sinn-
zeichenschrift der Urzeit, Verfalls-, durch die
Rassenmischung bedingte Maschgebilde sind, daß
über der Wiege der nordischen Geistesgeschichte
die abstrakte Linearschrift steht, eine Schrift, die
uns zugleich die Weltanschauung, den Gottes-
glauben des nordischen Menschen enthüllt.
Das Geschäft des Kaufmanns. Von H. Mol-
le n k a m p. RM. T.75. - Die Gehilfen des
Kaufmanns. Von Dr. W. H. Mülle r. RM.
1.—. Beide Schriften erschienen im Verlag W.
Stollfuß, Bonn. Sammlung „Hilf dir selbst"
Nr. 102 und 103.-
In der ersten Schrift „Das Geschäft -es
Kaufmanns" werden in 3 größßeren Ab-
schnitten, dis vom Kaufmann, vom Handelsver-
zeichnis und vom kaufmännischen Geschäft han-
deln, die handelsrechtlichen Vorschriften ge-
drängt, aber übersichtlich zusammengestellt und
erläutert. — In der 2. Neuerscheinung „Die
Gehilfen des Kaufmanns" legt der
Verfasser den Begriff „Kaufmann" dar und
nennt alle diejenigen Personen, die dem Kauf-
mann in seinem Handelsgewerbe kaufmännische
Dienste leisten, „Gehilfen des Kaufmanns". Dem
Berufstätigen und angehenden jungen Kauf-
mann, dem kleineren und mittleren Gewerbe-
treibenden, dem Einzelhändler, aber auch dem
kaufmännischen Angestellten können die Leides
neuen Schriften empfohlen werden, _ '
 
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