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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 77-149)

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Nr. 141 - Nr. 149 (20. Juni - 29. Juni)
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Nr.14S

„Helderberger DolkSblatt"— SamStag, den SS. Juni 1938

Seite -


Wohnungen für kinderreiche Familien

EI» Ausruf des
Karlsruhe, 28. Juni. Der Herr Minister
des Innern hat heute folgenden Aufruf er-
lassen:
Aus den Kreisen der Kinderreichen kom-
men immer wieder Klagen, daß es ihnen
mit Rücksicht auf die Zahl ihrer Kinder
schwer falle, Wohnungen zu finden. Be-
kanntlich erblickt der nationalsozialistische
Staat in der Förderung der Familie und
insbesondere der Betreuung der kinderrei-
chen Familien, eine seiner vornehmsten Auf-
gaben. Dies wurde durch die Tat zum Aus-
druck gebracht z. B. durch Gewährung von
Ehestandsdarlehen, durch Gewährung von
weitgehenden Steuervergünstigungen und
durch die Gewährung von erhöhten Vaudar-
lehen beim Neubau von Wohnungen für
Kinderreiche.
Die badische Regierung richtet daher an
alle Hausbesitzer die dringende Bitte, auch
ihrerseits die Bestrebungen der bevorzugten
Behandlung der kinderreichen Familien zu
unterstützen und Kinderreiche, die Wohnun-
gen suchen, nicht abzuweisen, sondern an sie
bereitwilligst Wohnungen zu vermieten. Wer

Innenministers.
hiergegen verstößt, verstößt damit gegen
einen wichtigen Grundsatz des nationalsozia-
listischen Staates und gegen die national-
sozialistische Auffassung von wahrer Volksge-
meinschaft.
Erfreulicherweise hat der Reichsver-
band der Hausbesitzer in wieder-
holten öfentlichen Kundgebungen sich dafür
eingesetzt, daß die Kinderreichen bei der Er-
langung von Wohnungen keine Zurücksetzung
erfahren dürfen und den Hausbesitz eindring-
lich aufgefordert, wegen der Zahl der Kin-
der den Wohnungssuchende nkeine Schwie-
rigkeiten zu bereiten. Diese Aufforderung
richtet hiermit auch die Regierung an den
gesamten Hausbesitz. Es darf erwartet wer-
den, daß die Hausbesitzer sich diesen Mah-
nungen nicht verschließen. Wer ohne beson-
ders dringliche Gründe es ablehnt, an eine
kinderreiche Familie eine Wohnung zu ver-
mieten, stellt sich außerhalb der Volksge-
meinschaft und hat zu gewärtigen, daß gegen
ihn die nach Sachlage gebotenen Maßnah-
men ergriffen werden.

Ser erste deutsche Stromlmlrnrug
auf der Fahrt nach Nürnberg zur
Hundertjahrfeier.
Frankfurt a. M., 28. Juni. Auf einem
Bahnsteig des Frankfurter Hauptbahnhofes
hatten sich am Freitag nachmittag zahlreiche
Pressevertreter und Filmleute eingefunden,
die hier auf feiner Durchfahrt den ersten
deutschen -StroMlini-en-Dampfschnellzug der
Reichsbahn sehen wollten, der sich auf der
Fahrt von Kassel nach Nürnberg befindet, wo
er im Rahmen der Hundertjahrfeier der Deut-
schen Reichsbahn gezeigt werden soll.
. Es ist ein eigenartiges Bild, als dann dieser
schnittige Stromlinien-Schnellzug in die Halle
einfährt. Vor allem die Lokomotive selbst mit
ihrer völligen Verkleidung macht einen außer-
ordentlich imponierenden Eindruck. Wie von
fachlicher Seite versichert wurde, ist der Zug
gebaut für eine
Höchstgeschwindigkeit von 175 Kilometer
in der Stunde, und soll in Zukunft einen
Ähnlichen Dienst versehen, wie jetzt der „Flie-
ßende Hamburger".
Das Innere der D-Zugwagen zweiter und
dritter Klasse ist sehr geschmackvoll und prak-
tisch eingerichtet und bietet den Reisenden alle
Bequemlichkeiten. Auch ein großer Speiseraum
ist vorhanden. Bemerkenswert ist besonders
auch, daß die 3. Klasse gepolstert ist. Bekannt-
lich -will ja die Reichsbahn in Zukunft allge-
mein die Polsterung der D-Zugwagen 3. Klaffe
'durchführen. Leider dampfte der Zug nur
allHU schnell wieder ab, um zur vorgesehenen
Zert in Nürberg einzutreffen, wo er sicherlich
im Rahmen der großen Ausstellung das beson-
dere Interesse der Ausstellungsbesucher auf
/sich ziehen wird.
Spsrr ter Badezeit
Mannheim, 28. Juni. Am Donnerstag
nachmittag sind hier drei Personen beim
Vaden ertrunken, ein 15 Jahre alter Lehr-
ling, eine 13jährige Schülerin und ein zwölf
Jahre alter Schüler.
Speyer, 28. Juni. Der 18jährige Bäcker
Josef Bauer ist beim Baden im Rhein er-
trunken.
Trier, 28. Juni. Nachdem in den letzten
,'Tagen sowohl in der Kyll bei Erdorf wie in
,der Mosel bei Vremm junge Leute, die des
Schwimmens nicht ganz sicher waren, ertrun-
ken sind, wurde am Mittwoch wiederum die
'Leiche eines in Trier beschäftigten Bäcker-
lehrlings aus Perschweiler aus der Mosel
'.gelandet. Der Junge war am Abend vorher
nach schwerer Tagesarbeit zum Baden ge-
gangen und hat plötzlich im Wasser einen
'Herzschlag erlitten.
Beim Baden in Mosel geriet ein Ar-
beitsdienstmann in eine derart starke Strö-
mung, daß ihn die Kräfte verließen und er
in den Fluten verschwand. Man fand den
Verunglückten eine Viertelstunde später,
jedoch hatten Wiederbelebungsversuche lei-
der keinen Erfolg.
Jas srsrnsreiche Erkelungswrrk
Kinder kommen erholt zurück — Mütter
suchen Erholung
Karlsruhe, 28. Juni. 45 erholungsbedürf-
tige Kinder, die von der NSV. in -deren Kin-
'dererHolung-shsim Weingarten untergebracht
-waren, werden am Samstag, den 29. Juni,
das Heim verlassen, um in die Heimat zu-

Boni Mm. Elsenr-Netkar-Sau des
RriWkmMbmidrs KiMäuirr
Neckargemünd, 28. Juni. Am kommenden
Sonntag findet in SPechbach -anläßlich des
.goldenen Jubiläums der dortigen Ka-
meradschaft die Einverleibung des alten Elsen-z-
'Neckar-Gaues in den Kreisverband Heidelberg
,statt.
Damit verliert Neckargemünd feine Bedeu-
tung als Vorort, eine Stellung, die das Stödl-
ichen 35 Jahre lang behauptet hat. Hier wurde
1900 der Elsenz-Neckar-Gau gegründet aus
'Vereinen, die vorher zum Pfalzgau (Heidel-
berg) gehörten. Erster Gauverbandsvorsitzender
.war Rittmeister a. D. Reu sch, ihm folgte
1913 prackt. Arzt Dr. Carl, -nach dessen Rück-
tritt 1920 Steuerbeamter W. Mayer bis
>1924. Anfangs des Jahves 1925 wurde prakt.
.Arzt Dr. Langenbach durch die Vertreter
der Vereine -in Dilsberg einstimmig zum ersten
Vorsitzenden gewählt. Damit begann auch wie-
der ein langsamer Aufstieg. Ms im Februar
1919 -nach 1913 erstmals Mieder eine Gau-
'tagung abgohalten werden konnte, meldeten
sich nur sieben Vereine. Aber bei der Bildung
des neuen Bezirks „Neckar" am 1. Juli 1934
zahlte der alte Elsenzgau 15 Vereine. Diese
Zahl bringt zum Ausdruck, was Dr. Langen-
«boch für den Gau bedeutete. Nach der Neubil-
dung des Landesverbandes Kur Pfalz und
des Bezirks Neckar tmt der verdienstvolle
GaNführer zurück. An feine Stelle kam fein
bisheriger Stellvertreter Neu deck (Loben-
fsld>. Er, der sich schon 1918 als einer der
.wenigen aus der jüngeren Generation im

rückz-ulkehren. Sämtliche Kinder haben sich gut
erholt, zum Teil ist eine ganz beträchtliche Ge-
wichtszunahme zu verzeichnen.
Am gleichen Tage werden 26 Mütter zu
einem Erholungsaufenthalt nach Schienen bei
Radolfzell kommen und 45 Mütter, davon 18
mit ihren Säuglingen, in dem neuen NSV.-
Evholungsmütterheim Oberkirch untergobracht
werden.
TMsmlle durch Kitzschlag
Legelshurst, 28. Juni. Beim Heuladen
wurde Landwirt und Altbezirksrat Jakob
Baas VIII. plötzlich von einem Unwohlsein
betroffen und sank bewußtlos zu Boden. Der
Arzt konnte nur noch den durch Hitzfchlag ein-
getretenen Tod feststellen. Auch in Schutter-
wald wurde eine Frau auf dem Felde durch
einen Hitzfchlag getötet. Weiter gingen vier
Pferde auf dem Felde durch die enorme Hitze
ein.

Brzitt Wiesle»
Walldorf. (Den Verletzungen er-
legen) ist der am Samstag infolge Fehl-
tritts von der Leiter gestürzte 65jährige
Johann Nauert.
Bezirk Maimtzeim
Mannheim. (Freiwillig aus dem
Leben geschieden.) Wegen einem schwe-
ren Leiden hat sich in einem Vorort ein älte-
rer Mann erhängt. In der Schwetzingerstadt
machte ein 30 Jahre alter Witwer aus Le-
bensüberdruß seinem Leben durch Erhängen
ein Ende. — (Kind tödlich verbrüht.)
In Neckarau ist ein drei Monate altes Kind
in der Waschküche in eine Wanne mit kochen-
dem Wasser gestürzt. Das arme Geschöpf ist
einige'Stunden später an den erlittenen
schweren Verbrühungen gestorben. — (Zwi-
schenfall im Rhein bad Herweck.)
Im Laufe des Donnerstag Nachmittag for-
derte eine größere Anzahl junger Leute, die
sich vor der oberhalb der Rheinbrücke b-sfind-

Krisgervereinswesen -aktiv betätigte, war der
Mann, der -im Gau als der unerschrockenste
Kämpfer für die Idee des Soldatentums ein-
trat und unentwegt, trotz Anfeindungen aller-
seits, die schwarz-weiß-rote Fahne hochhielt
und jeden Posten zäh verteidigte, wenn Gefahr
drohte. Alle Führerstellungen hat er im Laufe
der letzten 15 Jahre lm Gau innegehabt. Seine
Tätigkeit ging -aber weit über die Grenzen des
Gaues hinaus. In ganz Nordbaden war er
als Bezirksschießleiter für den Wehrsport tä-
tig. Die Tätigkeit -dieser Beiden fand ihre An-
erkennung seitens des Badischen Kriegerbundes
durch die Verleihung des EhreNkronzes und
durch die Vereine -durch die Ernennung zu
-Ehrengauführern. Große Unterstützung fand
die Gauleitung durch den Gauführerstab und
die Bereinsfühver. Es ist bezeichnend, daß in-
nerhalb der unterstellten Vereine nur wenige
Pevsonaländ-erung-en verkamen. „In Treue
fest" war -die Parole des Elfen-z-Neckar-Gaues
und des Bezirks „Neckar" und diesen Wähl-
spruch werden die Kameraden der 18 Vereine,
die zum neuen Kreisverbattd kommen, auch
weiterhin halten.
Das Verhältnis zwischen dem Gau und dem
Vorort der Stadt Neckargemünd war immer
ein gutes, in -vielen Veranstaltungen kam das
zum Ausdruck. Ganz besonders aber bei der
Feier anläßlich der 60. Wiederkehr des Se-
-danstages -und der Weihe der Kyffhä-userflag-
gen -im vergangenen Jahr. Von den zwölf
Altve-teranen, die damals an der Sedansfsier
teilnahmen, leben nur noch zwei, Jsbarn, der
im 92. und Herold, der im 86. Lebench-ahre
-steht. Beide sind hier ansässig. Sch.

lichen Badeanstalt Her weck angesammelt
hatten, von dem Besitzer der Badeanstalt die
Entfernung der Juden. Durch die Polizei
konnte die Ruhe wieder hergestellt werden.
Die Juden hatten inzwischen das Bad ver-
lassen.
Bezirk Bruchsal
Mingolsheim, 28. Juni. Einen tödlichen
Hitzfchlag erlitt die 53 Jahre alte
Ehefrau Karoline Rudolf bei ihren Feldar-
beiten. Die sofortigen ärztlichen Bemühungen
waren vergebens. An verschiedenen Orten sind
in der Nachmittagsstunde bis zu 47 Grad
Celsius in der Sonne fest-gestellt worden.
Rrckarkal. Odenwald. Frankenlaad
Walldürn. (Geburtstag.) Heute feiert
Frau Pauline Kiefer geb. Wollenschlä-ger,
E-Hefru des verstorbenen Schlossermeisters
Albert Kiefer, ihren 85. Geburtstag.
Großheubach. (Den Verletzungen er-
legen.) Die vor einigen Wochen durch
Brand so schwer verunglückte 13jährige Maria
Breit en-b ach -ist an den Folgen ihrer
Verletzungen im Würzburger Krankenhaus
verstorben.
Baden und Nachbarländer
Pforzheim. (Ein schweres Mißge-
s chi ck) traf den 40 Jahre alten Gutsbesitzer
Otto Elsäßer auf dem Vuckenberg. Er arbei-
tete mit der Mähmaschine und wollte einen
Markstein auf der Wiese freilegen. Dabei
schnitt ihm das Mähmesser der Maschine den
linken Fuß beinahe vollständig ab. — (G e -
fährliche Scherben.) Vor einem Hause
der Friedensstraße fiel eine Flasche auf den
Gehweg und ging in Scherben. Eine 20-
jährige Hausangestellte, die gerade die
Stelle passierte, erschrak, kam zu Fall und
stürzte in die Scherben. Sie verletzte sich da-
bei an der S ch l a g a d e r des linken Arms.
Grenzach b. Lahr. (Kein Wasserauf
Ob st!) Ein junger Mann von hier trank
nach dem Essen einer größeren Menge Kir-
schen Wasser. Er wurde von so großen
Schmerzen und Uebelsein befallen, daß er so-
fort in das Krankenhaus gebracht werden
mußte.
Gutach. (Dom Heuwagen über-
fahren und getötet.) Das 5jährige
Söhnchen des Taglöhners Joseph Schneider,
das auf der Deichsel eines Heuwagens Platz
nehmen wollte, kam zu Fall. Der Wagen
ging direkt über den Jungen, dem der Brust-
korb eingedrückt wurde. Das Kind ist bald
nach dem Unfall seinen schweren Verletzun-
gen erlegen.
Endingen. (Autokran d.) Dienstag
abend putzte der Bi-erführer I. von -der Bie-r-
niedevlage der Brauerei Ganter in En-d-ingen
den Lastkraftwagen in der Autohalle. Plötzlich
explodierte der Benzinbehälter an dem Auto.
Es gab einen «großen Knall, und das Auto
stand in Hellen Flammen. Auch die Decks der
Autohalle fingen an zu brennen. Der Schaden
dürfte sich auf 6—8000 RM. belaufen. Die
Entstehungsursache des Brandes -ist noch un-
bekannt.
Konstanz. (Wo ist der 40000. Flug-
gast?) 39 800 Fluggäste wurden bisher durch
das Dornier-Flugboot unter Führung von
Kapitän Truckenbrodt auf Rundflügen
über den Bodensee befördert. Es ist zu er-
warten, daß sich in den nächsten Tagen der
40000. Fluggast einfindet. Die Luftverkehrs-
gesellschaft Konstanz, die dsn Rundflugbetrieb
durchführt, wird dem Ehrengast einen Frei-
flug gewähren und ihm ein kleines Geschenk
zur Erinnerung überreichen.
Arlen bei Konstanz. (Durch Stark-
strom getötet.) Seit Mittwoch nachmit-
tag wurde der bei der Baumwollspinnerei!
und Weberei Arlen beschäftigte 57 Jahre

Beerlrlder Vlrrdr-, Fehlen- und
zuchlviebmarkt
in Anwesenheit des ReichsstaLthalters und
Gauleiters Sprenger am Montag, den
8. Juli (Haupt-Markttag).
Beerfelden, 29. Juni. Ein Zeichen dafür,
wie hoch gerade der B-eerfelde-r Pferdemarkt
zur Tradition der «ganzen Odenwäld-er Bau-
ernschaft und der weiteren Umgebung gewor-
den. Die Stadtverwaltung wird daher den
Besuch von Reg-ierungsseite einzuschätzen wis-
sen und alles darae setzen, um dem Markt das
richtige Gepräge zu «geben.
Schon am ersten Tag, Sonntag, den 7. Juli,
findet das
große Reit- und Fahrturnier,
ausgsführt vom Reit- und Fahrverein der
Oberzent, unter Mitwirkung der SA-Reiter-
stürme, statt.
Am Montag, Hauptm-arkt't-ag, finden die
Prämiierungen statt und ist der Prämiierungs-
plan bereits fertig-gestellt und den -interessier-
ten Kreisen zugegängen. Etwa 3000.— RM.
Prämien-gel «der werden zur Auszah-
lung kommen. Landwirte, denen kein Prämi-
ierungsplan zugegangen ist, wollen sich dief-er-
hälb -an ihren zuständigen Ortsbauernfnhrer
wenden, in -dessen Besitz sämtliche Unterlagen
sind.
Die Ziehung der bekannten
P f e rd e I o t t e r i-e findet am Mittwoch,
den 10. Juli statt. Die Pferdemarktlvse fin-
den guten Absatz, zumal wieder sehr schöne
Gewinne in Aussicht stehen.
Deshalb: Ihr Bauern aus Hessen und den
angrenzenden badischen, bayrischen und würt-
tembergischen Gebieten rüstet Euch zum Gro-
ßen Beerielder Pferdemarkt am 7.. 8. und
9. Juli 1935.
(Auf das Inserat in heutiger Nummer ma-
chen wir ebenfalls aufmerksam.)

alte Johann Schneble vermißt. Schneble
wurde später in der Schaltstation des Elek-
trizitätswerkes der Fabrik tot aufgefunden.
An der rechten Hand wies er starke Brand-
wunden auf, so daß anzunehmen ist, daß er
bei der Bedienung des Werkes vom Stark-
strom getötet wurde. Der Verunglückte hin-
terläßt Frau und zwei erwachsene Kinder.
Er war über 25 Jahre im Werk beschäftigt.
Ueverlingen. (In Schutzhaft) wurde
der 22jährige DJK-Angehörige Josef Fuchs
wegen schwerer Mißhandlung eines 15jähri-
gen Hitlerjungen, der sich weigerte, auf seine
Aufforderungen hin aus der Hitlerjugend
auszutreten, genommen
Schmalbach. (Vom Heuwagentödlich
-a b g e st ü r z t.) Der Pensionär Jakob Her-
mann stürzte von einem beladenen Heuwagen
so unglücklich daß er das Genick brach und der
Tod auf der Stelle eintrat.
Rheingönheim. (Im Rhein -ertrun-
ken.) Der aus Neuhofen stammende ledige
28jährige Karl Mangold ist beim Baden
i-m Rhein in der Nähe des Weihen Häusels
bei Rheingönheim ertrunken.
Pirmasens. (Aus dem Fenster ge-
stürzt.) Am Donnerstag morgen gegen
fünf Uhr ist die 35 Jahre alte Emmi
Schramka aus ihrer elterlichen Wohnung
im dritten Stockwerk in selbstmörderischer
Absicht auf die Straße gesprungen. Sie
mußte mit schweren Verletzungen ins Kran,
kenhaus gebracht werden, wo sie einige
Stunden später gestorben ist. — „Kons-
k r i"-U mzu g.) In einer Versammlung, zu
der sich etwa 500 junge Gestellungspflichtige
sowie alte Soldaten eingefunden hatten,
wurde im Hinblick auf die stattfindende Mu-
sterung der Beschluß gefaßt, am 2. Juli d. I.
den altherkömmlichen „Konskri"-Umzug wie-
der abzuhalten.

„Sie Nmt gebt aus!"
Karlsruhe, 28. Juni. Am Donnerstag ge-
langte der neue Bauernfilm „Die Saat g-eht
auf" in den Gloria-Lichtspielen zur süddeut-
schen Uraufführung.
Hierzu Hatte sich -eine -große Zahl von Zu-
schauern aus allen Berufen eingefunden. Vor
dem Kino «spielte die G-auk«apell-e -des Arbeits-
dienstes -einleitend schneidige Marschweisen,
worauf Landesbauernführer Engler-
Füßlin das Podium betrat, um in einer
kurzen Ansprache auf die Bedeutung und den
Zweck des Films h-inzuweisen, der die Fortset-
zung d-es vor wenigen Monaten -gezeigten
Films „Blut und Boden" «darstellt. In kaum
anderthalb Jähren, so führte -der L-andes-
bau-ernführer aus, sei -es -gelungen, die deutsche
Wirtschaft nach neuen Ideen -aufzurichten,
-was sich bereits jetzt zum Nutzen der ganzen
Nation -auswirke. Die deutschen Bauern er-
blickten ihre höchste Pflicht und Aufgabe «darin,
eine gesicherte Grundlage für -die -gesamte
Volksernährung zu schaffen. Der Reichsnähr-
stand soll immer «mehr zum Blut- und Lebens-
quell der Nation werden.
Der kunstvolle Film «gibt ein anschauliches
Bild, der inzwischen eingetretenen Wandlung
zum Besten des «deutschen Bauerntums.

Dr. Kögel, Hauptstraße 118, Tel. 3505
Schwan-Apotheke, am Markt, Telefon 5789
Bahnhof-Apotheke, Rohrbacher Straße 9
Telefon 5393
 
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