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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 43.1932

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Sonne, A.: Umgestaltete Mietwohnungen: neue Arbeiten von Architekt Fritz Gross, Wien
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Lang, Hugo: Wandlung der Farben
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https://doi.org/10.11588/diglit.10798#0250

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INNEN-DEKORATION

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sches wird in Kurzem in den Frieden der Selbst-
verständlichkeit eingegangen sein. Das wirklich
Neue wird sich durch Eigenwertigkeit zu legi-
timieren haben. Es werden nicht allzuviele sein,
die mit Wohnungsgestaltern wie Fritz Gross der
Sichtung auf Dauerwert standhalten. . r>- a. sonne.



DER MENSCH in der Geschichte lebt »tenden-
ziös«. Er kommt immer von einer Einseitig-
keit der Haltung her, die ihre lebenführende Kraft
verloren hat, und strebt zu einer neuen. Die Fülle
des Lebens kann er nicht als dauernden Besitz
»haben«, er gewinnt sie in den Augenblicken der
großen Übergänge. Darum haben diese im Ge-
dächtnis der Menschheit den höchsten Glanz.. w. m.



DAS MASS. Der Architekt, der das »Maß«
nicht berücksichtigt oder unterschätzt, ver-
fällt dem Ornament. Alle Völker der Erde hat-
ten Zeiten, wo das Maß heilig war: solche Zei-
ten sind die Blütezeit der Baukunst. Es kommt
ein Zeitalter des Maßes. Langsam wird das
Maß in die Raumkunst eindringen, um von
dort die Welt zu erobern......albert linschütz.

WANDLUNG DER FARBEN

Die Wandlungen der F o r m in unserem Zeitalter
des Übergangs liegen so offen zutage, daß
sie allgemein beobachtet und diskutiert werden.
Die Wandlung der Farben in unserer Neuzeit
wird weniger beachtet und besprochen. Und doch
haben sich auch hier so eingreifende Verände-
rungen vollzogen, daß man sagen kann: die Farbe
ist das Element, das sich am stärksten gewandelt
hat. Es war wohl die ungeheure Entwicklung der
Farben-Industrie seit der Erfindung der Anilin-
farben, die in technischer Hinsicht diese Verände-
rungen verwirklichte. Es vollzogen sich zugleich
auch tiefgehende seelische Umstimmungen des
Menschen, die nach einem Wechsel verlangten. .
»Farben stehen in geheimnisvoller Beziehung zu
Lebenstrieben, zu Leidenschaften und seelischen
Haltungen. Wie man vom Spiel der Kinder weiß,
daß es die Liebe oder die Tapferkeit oder die
List und alle die vielen Mittel und Kräfte, die im
Leben gebraucht werden, übt, so »üben« die Far-
ben-Erlebnisse unablässig den ganzen psychi-
schen Apparat des Menschen.. Sie gehen keines-
wegs bloß das passive Empfinden an, sie regen
 
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