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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 50.1939

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Koch, Alexander: Zum fünfzigsten Jahrgang
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https://doi.org/10.11588/diglit.10971#0010

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ZUM FÜNFZIGSTEN JAHRGANG

Mit dem 1. Januar 1939 ist ein halbes Jahrhundert seit der Begründung
der »Innen-Dekoration« verflossen.
Die Gedanken, welche sich an diesem bedeutungsvollen Jahrestage
herzudrängen, lassen sich nicht ohne weiteres unter einen einheitlichen
Gesichtspunkt bringen. Sie sind vielgestaltig wie das Tätigkeitsfeld, das die
Zeitschrift bearbeitet. Am meisten wäre die Erinnerung verlockt, in alte
Zeiten zurückzugehen, die Lage wieder aufzurollen, welche den Heraus-
geber 1889 veranlaßte, eine Fachzeitschrift für Raumgestaltung ins Leben
zu rufen, um so der deutschen Arbeit und der deutschen Wohnkultur eine
Stütze zu geben, die ihnen gegenüber der Machtstellung der ausländischen
Kunstindustrien dringend nötig war. Aber es ist mit einer Zeitschrift wie
mit einem Menschen: wichtiger als das »Woher« ist die Leistung, wichtiger
als die Absicht ist die praktische Bewährung.

Die Bewährung der »Innen-Dekoration« halte ich für unwiderleglich
gegeben in der Tatsache, daß das Schaffen deutscher Baukünstler und Raum-
gestalter, das die »Innen-Dekoration« in fünfzigjähriger Arbeit gefördert,
verbreitet und im Ausland propagandistisch vertreten hat, einen fast bei-
spiellosen Welterfolg errang. Alles, was es heute in den Kulturländern an
zeitgerechter, schöner Wohnform gibt, fußt auf Antrieben und Gedanken,
welche von deutschen Künstlern zuerst in entschlossene Tat umgesetzt
wurden. Deutschland war in dieser großen Sache der Lehrer der Welt.
Große deutsche Industrien und ein bedeutender Export haben sich auf
der Grundlage dieser deutschen Erneuerungsbewegung entwickelt. Im In-
land ist ein raumgestalterisches Können herangebildet worden, das seine
Probe glänzend bestand, als es in diesen letzten Jahren plötzlich vor unge-
ahnt großartige Aufgaben gestellt wurde. Zugleich schlug die neudeutsche
Wohnkultur von Anfang an eine Richtung ein, in deren Verfolg sie zum
Gemeingut Aller werden konnte. Sie faßte seit der ersten Stunde ihre Form-
und Wertideale so, daß keine Volksschicht von ihrem vollen Mitgenuß
 
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