Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 50.1939
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https://doi.org/10.11588/diglit.10971#0398
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Michel, Wilhelm: Das Werk der Bildhauerei
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INNEN-DEKORATION
DAS WERK DER BILDHAUEREI überschneidet
sich im Innenraum genau so lebhaft und reiz-
voll mit den Linien der Architektur, wie sich draußen
die Linien eines Bauwerks mit den Naturformen
(Baumwipfeln, Geländelinien, Wolkengebilden) über-
schneiden. Während das Gemälde einer architektur-
fremden Welt angehört und den Innenraum gleich-
sam in Richtung auf eine andre Seinsweise durch-
bricht, bleibt die Plastik der Architektur verwandt;
denn sie teilt mit ihr die dichten, kalten Werkstoffe,
die Körperlichkeit und die enge Beschränkung in der
Farbe. Aber sie hebt sich gleichwohl vom Baulichen
ab. In diesem Spiel von Verwandtschaft und Gegen-
satz liegt der außerordentliche Reiz jeder Begegnung
zwischen Plastik und Architektur. Sie ist der Ideal-
fall der Beziehung zwischen Menschengestalt und
Raumelementen, denn sie entkleidet diese Beziehung
der Zufälligkeit, der Fremdheit zwischen warmem
Fleisch und kaltem Stein und hebt sie verbindend
auf die geistige Ebene der Kunst. w. m.
Auinahir
Gcrtr. Hc
INNEN-DEKORATION
DAS WERK DER BILDHAUEREI überschneidet
sich im Innenraum genau so lebhaft und reiz-
voll mit den Linien der Architektur, wie sich draußen
die Linien eines Bauwerks mit den Naturformen
(Baumwipfeln, Geländelinien, Wolkengebilden) über-
schneiden. Während das Gemälde einer architektur-
fremden Welt angehört und den Innenraum gleich-
sam in Richtung auf eine andre Seinsweise durch-
bricht, bleibt die Plastik der Architektur verwandt;
denn sie teilt mit ihr die dichten, kalten Werkstoffe,
die Körperlichkeit und die enge Beschränkung in der
Farbe. Aber sie hebt sich gleichwohl vom Baulichen
ab. In diesem Spiel von Verwandtschaft und Gegen-
satz liegt der außerordentliche Reiz jeder Begegnung
zwischen Plastik und Architektur. Sie ist der Ideal-
fall der Beziehung zwischen Menschengestalt und
Raumelementen, denn sie entkleidet diese Beziehung
der Zufälligkeit, der Fremdheit zwischen warmem
Fleisch und kaltem Stein und hebt sie verbindend
auf die geistige Ebene der Kunst. w. m.
Auinahir
Gcrtr. Hc