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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 50.1939

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Wohnzimmer aus Münch-Aufbaumöbeln
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https://doi.org/10.11588/diglit.10971#0211

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»WOHNZIMMER IN KIRSCHBAUM« SEKRETÄR: INNEN AHORN, BEZÖGE: ROT-WE1SS, TEPPICH: WE1SS-BRAUN-NATURFAFBE

WOHNZIMMER AUS MÜNCH-AUFBAUMÖBELN

Vor etwa acht Jahren ist die Möbelfabrik Richard
Münch, Fürth i. Bayern, mit ihrem Programm
des Aufbaumöbels an die Öffentlichkeit getreten. Die-
sem Programm ist der Verdiente Erfolg nicht versagt
geblieben. Die Firma hat das Prinzip gewissenhaft
weiter entwickelt und ist zu immer reiferen, be-
währungsfesteren Möbelformen gelangt.

Das Aufbaumöbel will der gradweisen Aufstufung
des Möbelbedarfs folgen, welche unter heutigen
Lebens- und Berufsbedingungen fast jeder Haushalt
zu durchlaufen hat. Aus der Zweizimmerwohnung,
womit der junge Angestellte, Arbeiter, Handwerker
beginnt, wird in wenigen Jahren eine Wohnung von
3 und 4 Zimmern. Das Aufbaumöbel gibt die Mög-
lichkeit, durch einfache Ergänzung ohne Auswechse-
lung dem erhöhten Bedarf zu entsprechen. Umge-
kehrt erleichtert es auch das Mitgehen mit später
notwendigen Unterteilungen, Raumspezialisierungen
oder Wohnungsverkleinerungen. Das Aufbaumöbel
vertritt auf überlegte Art das Prinzip des elastischen
Hausrats, der sich den wechselnden Wohnbedin-

gungen gefügig anpaßt, ohne daß Werte verloren
gehen. Es verbindet damit die Preisvorteile des
Serienmöbels, und es bietet den weiteren Vorzug,
daß es der persönlichen Wohnraumgestaltung,
gerade durch seine zurückhaltend-schlichte Form-
gebung, freien Spielraum gewährt. Zugleich bietet
es auch die Möglichkeit, ein und denselben Raum
in der Anordnung völlig umzugestalten, wenn die
alte Anordnung sich nicht mehr bewährt. Wer einmal
die Vorzüge einer Möbelformung genossen hat, die
auf vernünftig gefaßten Grundelementen beruht und
durch Kombination oder Teilung immer selbständige,
abgeschlossene Möbelkörper erzielt, wird den Ge-
danken des Aufbaumöbels schätzen als das, was er
ist: eine wesentliche Hilfe auf dem praktischen Le-
bensweg nach der Seite der jeweils besten Lösung
der Frage der Wohnungsausstattung.

Die Grundlage eines brauchbaren Aufbaumöbels
muß natürlich eine besonnene, gereifte und schlichte
Gestaltung sein. Dies ist für die Arbeit der Münch-
schen Werkstätten ein Wesenszug. Man sieht es in

1939. VI. 3
 
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