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Das Dienen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10971#0191
INNEN-DEKOR AT ION
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dern auch um diejenige Seite seines Gemüts,
wo er eine simple Geste des bloßen Zuvor-
kommens dankbar empfindet. Der moderne
Hausrat und der moderne Diener - sie sind
sparsam mit Ornamenten und Verbeugungen,
aber sie haben ein viel achtsameres, geschul-
teres Auge für alles, was als Haupt- oder
Nebensache zu ihrem Dienst gehört. Wenn
die Arbeit einer erzogenen Angestelltenschaft
(sei es zu Hause, bei Tisch, im Gasthaus oder
sonstwo) von uns angenehm empfunden wird,
so nicht deshalb, weil etwa unsrer Trägheit
durch diese Achtsamkeit ein Handgriff, ein
Wink, ein Gang erspart wird, sondern des-
halb, weil dadurch eine Umluft von Freund-
lichkeit, von Wohlwollen und Dank geschaf-
fen wird, in der sich alle Beteiligten gut be-
finden. Dasselbe gilt für den stummen Helfer
in der Wohnung, das Mobiliar. Viele schöne
Möglichkeiten stehen ihm noch offen auf dem
Wege zum vollendeten Dienen, den es be-
schritten hat. - Ein bequemes Gerät ist der
hier abgebildete fahrbare Schallplattenschrank
aus schwarzpoliertem Birnbaumholz von H. A.
Burgardt. Der Oberteil birgt den Spielapparat,
der untere kann 100 Platten aufnehmen. Das
Ganze kann dem Besitzer zu jedem Sitz- und
Ruheplatz folgen und bietet ihm somit einen
fahrbares Grammophon mit schrank fqr 103 plattem schätzbaren Zuwachs an Wohnbehagen, h. l.
DAS DIENEN will gelernt sein, wie alles,
was Menschen tun und leisten. Und auch
im Bereich der stummen Diener, welche uns
täglich als unser Hausrat umgeben, hat dies
seine Geltung. Gerade die neuere Zeit be-
kundet dafür einen lebhaften Sinn; sie nimmt
die erwähnte stumme Dienerschaft zielbewuß-
ter als je in die Schule. Überall kann man es
als ein wesentliches und sehr reizvolles Motiv
unsrer Möbelkonstruktion feststellen, daß sie
die Geräte zu einer immer höflicheren, fach-
kundigeren, schmiegsameren Betreuung un-
serer täglichen Wohnbedürfnisse zu erziehen
strebt. Der Wäscheschrank spezialisiert sich
mit bestimmten Fächern, Zügen, Haltevor-
richtungen auf die verschiedenen Wäsche-
gattungen samt Stärkwäsche, Badewäsche,
Krawatten, Schals usw. Der Schreibtisch
nimmt Bedacht auf die verschiedenen For-
mate des Papiermaterials, auf leichte Greif-
barkeit, auf den Bedarf an Ablegeflächen, auf
die Angliederung der Schreibmaschine. Der
Barschrank, der Teewagen, der Radio- und
Grammophonschrank, der Kleider- und der
Küchenschrank - sie alle zeigen heute ein
hochentwickeltes Wissen um die Bedürfnisse der schallplattenwagen geöffnet. - entw. h. a. burgardt
des Menschen. Und nicht nur um diese, son- Material , schwarzes birnbaumholz poliert
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dern auch um diejenige Seite seines Gemüts,
wo er eine simple Geste des bloßen Zuvor-
kommens dankbar empfindet. Der moderne
Hausrat und der moderne Diener - sie sind
sparsam mit Ornamenten und Verbeugungen,
aber sie haben ein viel achtsameres, geschul-
teres Auge für alles, was als Haupt- oder
Nebensache zu ihrem Dienst gehört. Wenn
die Arbeit einer erzogenen Angestelltenschaft
(sei es zu Hause, bei Tisch, im Gasthaus oder
sonstwo) von uns angenehm empfunden wird,
so nicht deshalb, weil etwa unsrer Trägheit
durch diese Achtsamkeit ein Handgriff, ein
Wink, ein Gang erspart wird, sondern des-
halb, weil dadurch eine Umluft von Freund-
lichkeit, von Wohlwollen und Dank geschaf-
fen wird, in der sich alle Beteiligten gut be-
finden. Dasselbe gilt für den stummen Helfer
in der Wohnung, das Mobiliar. Viele schöne
Möglichkeiten stehen ihm noch offen auf dem
Wege zum vollendeten Dienen, den es be-
schritten hat. - Ein bequemes Gerät ist der
hier abgebildete fahrbare Schallplattenschrank
aus schwarzpoliertem Birnbaumholz von H. A.
Burgardt. Der Oberteil birgt den Spielapparat,
der untere kann 100 Platten aufnehmen. Das
Ganze kann dem Besitzer zu jedem Sitz- und
Ruheplatz folgen und bietet ihm somit einen
fahrbares Grammophon mit schrank fqr 103 plattem schätzbaren Zuwachs an Wohnbehagen, h. l.
DAS DIENEN will gelernt sein, wie alles,
was Menschen tun und leisten. Und auch
im Bereich der stummen Diener, welche uns
täglich als unser Hausrat umgeben, hat dies
seine Geltung. Gerade die neuere Zeit be-
kundet dafür einen lebhaften Sinn; sie nimmt
die erwähnte stumme Dienerschaft zielbewuß-
ter als je in die Schule. Überall kann man es
als ein wesentliches und sehr reizvolles Motiv
unsrer Möbelkonstruktion feststellen, daß sie
die Geräte zu einer immer höflicheren, fach-
kundigeren, schmiegsameren Betreuung un-
serer täglichen Wohnbedürfnisse zu erziehen
strebt. Der Wäscheschrank spezialisiert sich
mit bestimmten Fächern, Zügen, Haltevor-
richtungen auf die verschiedenen Wäsche-
gattungen samt Stärkwäsche, Badewäsche,
Krawatten, Schals usw. Der Schreibtisch
nimmt Bedacht auf die verschiedenen For-
mate des Papiermaterials, auf leichte Greif-
barkeit, auf den Bedarf an Ablegeflächen, auf
die Angliederung der Schreibmaschine. Der
Barschrank, der Teewagen, der Radio- und
Grammophonschrank, der Kleider- und der
Küchenschrank - sie alle zeigen heute ein
hochentwickeltes Wissen um die Bedürfnisse der schallplattenwagen geöffnet. - entw. h. a. burgardt
des Menschen. Und nicht nur um diese, son- Material , schwarzes birnbaumholz poliert