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Möbel und Teppich
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INNEN-DEKORATION
A. C. RUDENAUER »DAMEN-WOHNZIMMER« BIRNBAUM MIT AHORN, BEZÖGE: WE1SS-BLAU. SESSEL: BOCK & FEIL—MARBACH
MÖBEL UND TEPPICH
Der Bodenteppich ist das feinste Mittel zur Glie- gearbeitete Truhe, so wirkt der davor gelegte Teppich
derung des Wohnraums. Er besorgt dies auf wie eine Ausatmung ihrer künstlerischen Werte; er
musikalisch zarte Art, aber doch nachdrücklich wirkt wie ein optischer Resonanzkörper, der die im
genug, um das Raumbild wesentlich zu beeinflussen. Gerät entfalteten Linien und Massen gesteigert aus-
Der Teppich - wir denken hier immer an das beson- schwingen läßt. Wollen zwei Polsterbänke mit einem
ders gearbeitete Einzelstück - hat einen ganz andern Tisch zusammen eine behagliche Sitzgruppe bilden,
Dienst als der Bodenbelag. Dessen Amt ist vorwie- so spricht der untergebreitete Teppich die Gemein-
gend technischer Art. Er sänftigt die Begegnung schaft still und freundlich aus; er bildet gleichsam
zwischen Möbelstützen und Fußboden, er dämpft schon das Gespräch vor, das sich innerhalb dieser
den Schritt, er wärmt die Gesamtempfindung vom Sitzgruppe hin und her bewegen soll. Wenn es eine
Raum und faßt ihn zu einer geschlossenen Einheit Hauptaufgabe der Möbel ist, ausdrucksvolle »Szene-
zusammen. Aber selbst wenn das ganze Zimmer rien« zu schaffen, welche ihren besonderen Nutzungs-
warm und behaglich mit einer Bodenbekleidung aus- zweck (Arbeit, Unterhaltung, Spiel, Teestunde,
gelegt ist, bleibt Raum und Bedürfnis für den Einzel- Ruhen) schon als Bild darstellen, so ist der Teppich
teppich, der durch Sonderwirkungen das Raumbild dazu ein vorzügliches Hilfsmittel,
in völlig eigner Weise erfrischt. Erstaunlich ist es, In dem, was wir die gliedernde Wirkung des Tep-
wie ein Teppich sofort Beziehung aufnimmt zu pichs nannten, liegen zwei Funktionen enthalten:
dem Möbelstück, dem er vor- oder untergebreitet er scheidet und er vereinigt. Er hebt »seine« Möbel-
wird. Ist da eine zierliche Kredenz oder eine schön- gruppe von den übrigen Raumdingen ab, faßt sie
INNEN-DEKORATION
A. C. RUDENAUER »DAMEN-WOHNZIMMER« BIRNBAUM MIT AHORN, BEZÖGE: WE1SS-BLAU. SESSEL: BOCK & FEIL—MARBACH
MÖBEL UND TEPPICH
Der Bodenteppich ist das feinste Mittel zur Glie- gearbeitete Truhe, so wirkt der davor gelegte Teppich
derung des Wohnraums. Er besorgt dies auf wie eine Ausatmung ihrer künstlerischen Werte; er
musikalisch zarte Art, aber doch nachdrücklich wirkt wie ein optischer Resonanzkörper, der die im
genug, um das Raumbild wesentlich zu beeinflussen. Gerät entfalteten Linien und Massen gesteigert aus-
Der Teppich - wir denken hier immer an das beson- schwingen läßt. Wollen zwei Polsterbänke mit einem
ders gearbeitete Einzelstück - hat einen ganz andern Tisch zusammen eine behagliche Sitzgruppe bilden,
Dienst als der Bodenbelag. Dessen Amt ist vorwie- so spricht der untergebreitete Teppich die Gemein-
gend technischer Art. Er sänftigt die Begegnung schaft still und freundlich aus; er bildet gleichsam
zwischen Möbelstützen und Fußboden, er dämpft schon das Gespräch vor, das sich innerhalb dieser
den Schritt, er wärmt die Gesamtempfindung vom Sitzgruppe hin und her bewegen soll. Wenn es eine
Raum und faßt ihn zu einer geschlossenen Einheit Hauptaufgabe der Möbel ist, ausdrucksvolle »Szene-
zusammen. Aber selbst wenn das ganze Zimmer rien« zu schaffen, welche ihren besonderen Nutzungs-
warm und behaglich mit einer Bodenbekleidung aus- zweck (Arbeit, Unterhaltung, Spiel, Teestunde,
gelegt ist, bleibt Raum und Bedürfnis für den Einzel- Ruhen) schon als Bild darstellen, so ist der Teppich
teppich, der durch Sonderwirkungen das Raumbild dazu ein vorzügliches Hilfsmittel,
in völlig eigner Weise erfrischt. Erstaunlich ist es, In dem, was wir die gliedernde Wirkung des Tep-
wie ein Teppich sofort Beziehung aufnimmt zu pichs nannten, liegen zwei Funktionen enthalten:
dem Möbelstück, dem er vor- oder untergebreitet er scheidet und er vereinigt. Er hebt »seine« Möbel-
wird. Ist da eine zierliche Kredenz oder eine schön- gruppe von den übrigen Raumdingen ab, faßt sie