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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 50.1939

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Wohnräume von Architekt Hans Pommer
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https://doi.org/10.11588/diglit.10971#0060

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44

INNEN-DE KORATI ON

HANS POMMER —NÜRNBERG »KLEINER WOHNRAUM MIT EINGEBAUTEM BÜCHERSCHRANK« UMBAU DER WOHNUNG A.

WOHNRÄUME VON ARCHITEKT HANS POMMER

Unsere Abbildungen geben einen Ausschnitt aus
dem Schaffen eines Nürnberger Architekten,
dessen Raumgestaltung auf sprechende, ausdrucks-
volle Möbelformen und plastische Gruppierungen ab-
zielt, wobei Farben- und Materialwirkungen mit be-
sonderer Sorgfalt berechnet werden. Das erste Ob-
jekt, zwei Räume aus dem Mietwohnungs-Umbau A.,
zeigt auf fesselnde Weise die Begegnung früherer
Miethausarchitektur mit heutigen Wohnraumbe-
griffen (Abb. S. 44/45) • Im kleineren Wohnraum
(Abb. oben) hat der Raumgestalter eine in der Wand-
mitte liegende Tür verdeckt, um den eingebauten
Bücherschrank über die ganze Wandbreite führen zu
können. Rechts schließt sich daran (auf unserem
Bilde teilweise sichtbar) eine Couch-Ecke mit Tisch
und Sessel, während im vierten Zimmerwinkel ein
weiterer Sessel mit einer weit ausladenden Blatt-
pflanze eine »Gruppe« bildet. Die Möbel bestehen aus
mattbehandeltem Palisander. Die Bücherei entfaltet

sich in stattlicher Breite als ein Komplex von offenen
und geschlossenen Fächern. Von letzteren dient eines
als Schreibfach (links), ein anderes als Hausbar,
während zwei weitere als Vitrine für keramische
Kleinkunst usw. eingerichtet sind. Der Elfenbeinton
von Tapete und Fensterbekleidung sowie der sand-
farbene Velours des Bodenbelags liefern einen zarten,
hellen Grund, von dem sich der edle Holzton und die
Farben der Sesselbezüge (stahlblau und neapelgelb)
vorzüglich abheben. - Sehr schwierige Bedingungen
lagen beim großen Wohnraum (Abb. S. 45) vor, der
bei vier Fenstern, drei Türen und einem dreifenst-
rigen Erker nichts Nennenswertes an Wandfläche
aufweist. Der Architekt hat diese Umstände über-
zeugend gemeistert, indem er im Erker-Winkel einen
niedrigen Podest anlegte, der mit weit ausschwingen-
der Linie bis in die Zimmermitte hereingreift und
auch die beiderseits anschließenden Fenster umfaßt.
Auf diesem Podest ordnete er eine behaglich-ge-
 
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