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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 50.1939

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Michel, Wilhelm: Wir und die Dinge
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https://doi.org/10.11588/diglit.10971#0154

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INNEN-DEKORATION

mung zugrunde liegt. »Weil wir mehr sind« bedeutet stalten in seinem Wesen vor den Blick, und eine

nicht: »Weil wir zugenommen haben an Volkszahl ganz neue Würdigung der von Menschenhand ge-

und Gebiet«, sondern es bedeutet: »Weil ein mäch- schaffenen Dingwelt beginnt. Eine neue Kritik viel-

tigeres Bewußtsein in uns lebt, weil wir von einem leicht ebenfalls, aber vor allem ein neues Liebhaben

größeren Lebens- und Selbstgefühl erfüllt sind!« Das und Ehren, ein neuer Ernst im Umgang mit ihr,

ist so unbedingt richtig in der grundlegenden Er- namentlich mit der nächsten, unentrinnbarsten Um-

kenntnis, daß es sich auch umkehren läßt: Eine Zeit, gebung, der Wohnung. So hören wir einen Dichter

die nicht baut, ist eben dadurch als eine Zeit von sagen: »In jungen Jahren zwischen ererbtem oder

schwachen Daseinsgefühlen erwiesen. sonst durch Zufall gewonnenem Hausrat zu leben,

Nur wo die Zusammenhänge zwischen Gestalten mag nicht schaden. Reiferer Erkenntnis aber steht

und Sein erkannt und die geistigen Wurzeln alles es wohl an, . . . eine Umwelt zu fordern, die unseren

Formens gesehen sind, stellt sich menschliches Ge- höheren Zwecken nicht im Wege steht.« - w.michel

josef becvar und viktor ruczka-w1en »sitzplatz in einer wohnküche«
 
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