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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 50.1939

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Raumbildung aus dem Geiste der Geselligkeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.10971#0175

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INNEN-DEKO RAT ION 157

vatwohnung. Eine behaglich angeordnete Sitzecke Gestaltung von Geselligkeitsräumen wird daher nicht
lockt das Gespräch förmlich hervor, eine schlechte versäumen, die behagliche Nische, Koje, Sitzecke,
Gruppierung erschlägt von vornherein jede Mit- Sitzlaube in das Gesamtgefüge einzubauen. Sie ent-
teilungsfreude. Der Raumbildner bildet überall das spricht damit derselben Norm, nach der jede Gemein-
von Menschen zu lebende Dasein vor. Hat er Räume schaft aus Individuen besteht; und nicht auf deren
für geselliges Leben zu gestalten, so muß jeder seiner Austilgung, sondern auf ihrer Durchleuchtung von
Griffe eine Hilfe zu freundlicher Menschenbegeg- der »Sonne des Festes« beruht die Geselligkeit. Sorgt
nung sein. Sehr oft wird er dabei auf das Sonder- der Architekt freundlich für solche leichte Abglie-
problem stoßen, Gliederung mit Gemeinschaft zu ver- derungen, so ergibt dies für sämtliche Teilnehmer
binden, d. h. die Zusammenfassung der Menschen zu eine Erhöhung der Geselligkeitstemperatur, während
betonen und zugleich eine Unterteilung einzuführen, diese durch eine räumliche Gleichmacherei eher ab-
weiche die behaglichen engeren Gruppenbildungen gekühlt wird. Man kann hier - in naheliegender
begünstigt. Denn Wort und Beziehungsgefühl sind Abschweifung vom Thema - an jene vor Jahrzehnten
auch innerhalb einer größeren Gesellschaft stets Er- vielfach diskutierten Versuche denken, den Zu-
eignisse zwischen bestimmten Personen. Eine ideale schauerraum von geschlossenen Theatern als Keil

ENTWURF:
ARCHITEKT
WOLDEMAR
BRINKMANN

»SITZNISCHE IM KQNSTLERKELLER« NUSSBAUM DUNKEL, BRAUNE LEDERBEZQGE
 
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