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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 50.1939

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Michel, Wilhelm: Vom Amt des Kinderzimmers
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https://doi.org/10.11588/diglit.10971#0258

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INNEN-DEKORATION

des Ichs in die größeren Kulturzusammenhänge. den Stürmen des Lebens so notwendig ist, kann nur

Ein Ich ist der Mensch, lange ehe er ein ausgewach- gewonnen werden, wenn die zarten Wurzelfasern

sener Mensch ist: Diese Tatsache ist es, die im Kinder- unserer Kinderjahre sich in der Erinnerung wieder

zimmer anerkannt und Gestalt wird. Und wie weit mit Leben füllen.« Und, fügen wir hinzu, nirgends

erstreckt sich die Auswirkung einer solchen lieben- ist ein lebensvolles Gedenken an die Kinderzeit

den Anerkennung ins Leben des jungen Menschen schöner gesichert als da, wo es ein Gedenken an eine

hinaus! Eine gesunde Heimatliebe und aus ihr er- behagliche, warm umhegte und abgeschlossene

wachsend Opfermut und Treue haben ihre zarten Kinderwelt sein kann. Wir brauchen bloß an Goethes

Wurzeln oft in der Bindung, die das sorgenlos spie- Kindererinnerungen in »Dichtung und Wahrheit« zu

lende Kinderleben an die einfachen Dinge von Haus denken: fest, klar und lebensvoll wie diese Kinder-

und Heimat knüpft. Der Denker, den wir eben an- weit steht das Wesen des großen Mannes uns vor

geführt haben, sagt: »Ein volles, inneres Ausgewogen- Augen, gesegnet von Kräften der Liebe, die er schon

sein, ein vertrauensvolles Insichruhen, das doch in früh erfuhr. - Wilhelm michel

»kinderzimmer« ioh. pauli & sohn—schlochtern. - lärche hell, teppich: weinberger, bauhaus-tapete
 
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