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Michel, Willhelm: Privater und öffentlicher Lebenskreis
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10971#0260
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INNEN-DEKOR AT ION
»wohnzimmerschrank« nussbaum. - ausf. otto birkner
halb des weiten, lebensvollen Rahmens, der
uns durch die Aufbaugedanken der deutschen
Gegenwart gegeben ist. Hat sich das ganze
Volk unter das Gesetz einer kraftvoll-echten
Lebensführung gestellt - wie dürfte das Heim
aus dieser Norm ausbrechen? Gilt für jeden
einzelnen die Forderung der Leistung, des
tapferen totalen Einsatzes - wo wäre da noch
Raum für schwindelhaften Hausrat, schäbigen
Ersatz und nutzlose Scheinpracht? Oder für
ein Ästhetentum im Abseits und törichte Über-
feinerung? Oder für eine ablehnende Stellung
zum Handwerk, zum Geist der Werkstatt? Die
private Sphäre, also in erster Linie unser Heim,
ist für uns heute nicht derjenige Lebensbereich,
in welchem wir am weitesten Von den Forde-
rungen der schönen deutschen Gegenwart ent-
fernt sind. Sie ist im Gegenteil derjenige Le-
bensbereich, in welchem uns diese Forderungen
reden. Nicht als Einengungen der
persönlichen Willkür, sondern als
herrliche Antriebe, Kräfte, Gesin-
nungen, als mächtige Bereicherung
mit neuen Gedanken, welche gerade
dem persönlichsten Lebensaus-
druck im Heim neue Wege erschlie-
ßen. So bedeutet das Wort, daß es
heute keine Trennung mehr zwischen
politischem und persönlichem Leben
gibt, etwas Großes. Es bedeutet den
Ruf an jeden: Als politischer Mensch
bist du zu persönlicher Kultur ver-
pflichtet! Nur dann bist du auf der
Höhe des großen Geschehens der
Zeit, wenn du dich aus eignen Kräf-
ten bemühst, in Wort und Tat, in
Heim und Haltung die beste deutsche
Menschenform personhaft zu ver-
wirklichen! Die bloß »gesellschaft-
lichen« Formungstriebe führen zur
Nivellierung. Gemeinschaftskräfte
aber rufen in jedem das Schöpferi-
sche, Persönliche und Einmalige
wach. Sie bringen die doppelte Lo-
sung: »Gemeinschaft geht vor allem«
und: »Auf dich kommt es an!« w. m.
am unzweideutigsten, am persönlichsten an- »kommode« larche. - entw. prof. nothhelfer, ausf. r. fahnkow
INNEN-DEKOR AT ION
»wohnzimmerschrank« nussbaum. - ausf. otto birkner
halb des weiten, lebensvollen Rahmens, der
uns durch die Aufbaugedanken der deutschen
Gegenwart gegeben ist. Hat sich das ganze
Volk unter das Gesetz einer kraftvoll-echten
Lebensführung gestellt - wie dürfte das Heim
aus dieser Norm ausbrechen? Gilt für jeden
einzelnen die Forderung der Leistung, des
tapferen totalen Einsatzes - wo wäre da noch
Raum für schwindelhaften Hausrat, schäbigen
Ersatz und nutzlose Scheinpracht? Oder für
ein Ästhetentum im Abseits und törichte Über-
feinerung? Oder für eine ablehnende Stellung
zum Handwerk, zum Geist der Werkstatt? Die
private Sphäre, also in erster Linie unser Heim,
ist für uns heute nicht derjenige Lebensbereich,
in welchem wir am weitesten Von den Forde-
rungen der schönen deutschen Gegenwart ent-
fernt sind. Sie ist im Gegenteil derjenige Le-
bensbereich, in welchem uns diese Forderungen
reden. Nicht als Einengungen der
persönlichen Willkür, sondern als
herrliche Antriebe, Kräfte, Gesin-
nungen, als mächtige Bereicherung
mit neuen Gedanken, welche gerade
dem persönlichsten Lebensaus-
druck im Heim neue Wege erschlie-
ßen. So bedeutet das Wort, daß es
heute keine Trennung mehr zwischen
politischem und persönlichem Leben
gibt, etwas Großes. Es bedeutet den
Ruf an jeden: Als politischer Mensch
bist du zu persönlicher Kultur ver-
pflichtet! Nur dann bist du auf der
Höhe des großen Geschehens der
Zeit, wenn du dich aus eignen Kräf-
ten bemühst, in Wort und Tat, in
Heim und Haltung die beste deutsche
Menschenform personhaft zu ver-
wirklichen! Die bloß »gesellschaft-
lichen« Formungstriebe führen zur
Nivellierung. Gemeinschaftskräfte
aber rufen in jedem das Schöpferi-
sche, Persönliche und Einmalige
wach. Sie bringen die doppelte Lo-
sung: »Gemeinschaft geht vor allem«
und: »Auf dich kommt es an!« w. m.
am unzweideutigsten, am persönlichsten an- »kommode« larche. - entw. prof. nothhelfer, ausf. r. fahnkow