DOI Artikel:
Smithell, Roger: Eine "Ausstellung für die Frau"
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10971#0319
INNEN-DEKORATION
301
EINE »AUSSTELLUNG FÜR DIE FRAU«
Die »Ausstellung der Frau«, die kürzlich im
Londoner Olympia gezeigt wurde, umfaßte alle
Gebiete, die in besonderem Sinne zum Reiche der
Frau gehören. Neben den Abteilungen für Frauen-
kleidung und Körperpflege ragten namentlich die
Abteilungen für Innenausstattung und Hausrat her-
vor. Es war das erstemal, daß eine Ausstellung mit
dieser Zielsetzung stattfand. Sie soll in Zukunft
alljährlich wiederholt werden.
Zu den Entwürfen hatte man bewährte künstle-
rische Kräfte herangezogen. Infolgedessen zeigte die
Ausstellung durchgehends eine beträchtliche Lei-
stungshöhe. Dies gilt in erster Linie von der Sonder-
abteilung, welche unmittelbar unter der Leitung der
»Design & Industries Association« stand. Sie umfaßte
als Hauptstück eine Reihe fertig eingerichteter
Wohnräume. Hier wurde nicht nur die Raumgestal-
tung als Ganzes, sondern auch jede Einzelheit nach
besten Qualitätsgesichtspunkten behandelt.
In einer weiteren Abteilung traten die Möbel-
fabriken als Aussteller auf. Sie richteten ihr Augen-
merk auf gut durchdachten, modernen Hausrat, der
19J9. IX. 3
bei wertvoller Form und gediegener Ausführung er-
schwingliche Preise einhielt. Neben Serienmöbeln,
die an Brauchbarkeit und niedriger Preisstellung
alles Wünschenswerte leisteten, sah man hier schöne
handgearbeitete Stücke, die gleichwohl eine mittlere
Preislage nicht überschritten.
Einige Angaben mögen das, was die Abbildungen
zeigen, nach Farbenwirkungen, Werkstoffen und
technischen Einzelheiten näher erläutern.
Helle, warme Töne beherrschen das von Bowmans
entworfene Wohn-Schlaf-Zimmer aus naturbelasse-
nem, gewachstem Eichenholz (Abb. S. 300). Das mit
einem modernen Streifenstoff bezogene Sofa (rechts)
kann nachts in ein bequemes Bett verwandelt wer-
den; das dabeistehende niedrige Tischmöbel enthält
ein Schrankfach und eine Schublade. Der verstell-
bare Polsterstuhl im Vordergrund, mit dem gleichen
Stoff wie das Sofa bezogen, hat eine Fußstütze, die
entfernt werden kann. An der hinteren Wand zieht
sich eine Folge von Truhenmöbeln entlang, die ab-
wechselnd Schrankfächer, Schubladen und offene,
durch Glasschiebetüren geschützte Bücherfächer ent-
301
EINE »AUSSTELLUNG FÜR DIE FRAU«
Die »Ausstellung der Frau«, die kürzlich im
Londoner Olympia gezeigt wurde, umfaßte alle
Gebiete, die in besonderem Sinne zum Reiche der
Frau gehören. Neben den Abteilungen für Frauen-
kleidung und Körperpflege ragten namentlich die
Abteilungen für Innenausstattung und Hausrat her-
vor. Es war das erstemal, daß eine Ausstellung mit
dieser Zielsetzung stattfand. Sie soll in Zukunft
alljährlich wiederholt werden.
Zu den Entwürfen hatte man bewährte künstle-
rische Kräfte herangezogen. Infolgedessen zeigte die
Ausstellung durchgehends eine beträchtliche Lei-
stungshöhe. Dies gilt in erster Linie von der Sonder-
abteilung, welche unmittelbar unter der Leitung der
»Design & Industries Association« stand. Sie umfaßte
als Hauptstück eine Reihe fertig eingerichteter
Wohnräume. Hier wurde nicht nur die Raumgestal-
tung als Ganzes, sondern auch jede Einzelheit nach
besten Qualitätsgesichtspunkten behandelt.
In einer weiteren Abteilung traten die Möbel-
fabriken als Aussteller auf. Sie richteten ihr Augen-
merk auf gut durchdachten, modernen Hausrat, der
19J9. IX. 3
bei wertvoller Form und gediegener Ausführung er-
schwingliche Preise einhielt. Neben Serienmöbeln,
die an Brauchbarkeit und niedriger Preisstellung
alles Wünschenswerte leisteten, sah man hier schöne
handgearbeitete Stücke, die gleichwohl eine mittlere
Preislage nicht überschritten.
Einige Angaben mögen das, was die Abbildungen
zeigen, nach Farbenwirkungen, Werkstoffen und
technischen Einzelheiten näher erläutern.
Helle, warme Töne beherrschen das von Bowmans
entworfene Wohn-Schlaf-Zimmer aus naturbelasse-
nem, gewachstem Eichenholz (Abb. S. 300). Das mit
einem modernen Streifenstoff bezogene Sofa (rechts)
kann nachts in ein bequemes Bett verwandelt wer-
den; das dabeistehende niedrige Tischmöbel enthält
ein Schrankfach und eine Schublade. Der verstell-
bare Polsterstuhl im Vordergrund, mit dem gleichen
Stoff wie das Sofa bezogen, hat eine Fußstütze, die
entfernt werden kann. An der hinteren Wand zieht
sich eine Folge von Truhenmöbeln entlang, die ab-
wechselnd Schrankfächer, Schubladen und offene,
durch Glasschiebetüren geschützte Bücherfächer ent-