Einleitung.
Als für die Söhne des Pfalzgrafen Ruprecht, Ottheinrich und Philipp, im Jahre
1303 durch den sog. Kölner Spruch das Herzogtum Neuburg oder die junge Pfalz
neubegründet wurde, gab Herzog Albrecht von Bayern-München aus unserem Gebiete
vor allem Lupburg, Velburg und Hemau dazu ab. Aus dem ehemaligen Gebiete
des Herzogtums Niederbayern kam dazu die Herrschaft Laaber, die Herzog Heinrich
von Landshut von Kaspar von Laaber 143g erkauft hatte.
So war schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts der Hauptteil des Gebietes, der
Landstrich zu beiden Seiten der Schwarzen Laaber, wieder unter einer Herrschaft
vereinigt. In Hemau, Laaber, Lupburg und Velburg wurden herzogliche Pflegämter
errichtet. In diesem Gebiet des Fürstentums Pfalz-Neuburg änderten sich die Besitz-
verhältnisse in der Folge nicht mehr bedeutend; höchstens daß noch 1367 die
Herrschaft Ehrenfels mit Beratzhausen von den Staufern von Ehrenfels erworben
wurde, während Velburg, igog an Georg Wispeck verschenkt, bereits 1 374 nach dem
Aussterben der Familie wieder heimfiel.
Dagegen verschoben sich die Besitzverhältnisse an anderen Stehen des heutigen
Bezirksamts, besonders durch den Dreißigjährigen Krieg, nicht unwesentlich. Ein
kleineres Territorium mit Mayrhofen (bei Hemau) war durch den Kölner Spruch igog
nicht an das Herzogtum Neuburg abgetreten worden, sondern bei Oberbayern ver-
blieben. Dieses Gebiet kam durch die Rentamtseinteilung, die in dem seit igo6
wieder vereinigten Herzogtum Bayern geschaffen wurde, zu dem Rentamt München.
Dazu erwarb Herzog Maximilian I. 1611 die Herrschaft Breitenegg, die von den
Herren von Laaber in oftmals wechselnden Besitz gekommen war. Infolge der
militärischen Besetzung der Oberpfalz durch Herzog Maximilian nach dem Sturze des
))Winterkönigs« Friedrich V. von der Pfalz fielen außerdem noch zwei Herrschaften
an das Herzogtum, die bis dahin im Besitze der Kurpfalz gewesen waren: die Herr-
schaft Helfenberg, die Pfalzgraf Ruprecht I. von denEhrenfelsern (1373 bzw. 1380), und
die Herrschaft Hohenfels, die derselbe Pfalzgraf 1383 von den letzten Hohenfelsern
gekauft hatte. Mit der Herrschaft Breitenegg beschenkte Maximilian, seit 1623 Kur-
fürst, seinen siegreichen Feldherrn Tserklaes Grafen von Tilly im Jahre 1624. Diesem
Geschenk fügte er, nachdem er 1628 vom Kaiser die Oberpfalz erhalten hatte, im
Jahre 1631 noch die Herrschaften Helfenberg und Hohenfels hinzu. Hohenfels fiel
bereits 1724 nach dem Aussterben der Tilly im Mannesstamme wieder an Bayern
zurück; Helfenberg dagegen und Breitenegg, seit 1631 reichsunmittelbar, wurden
unter die Tillyschen Erben aufgeteilt.
Das Herzogtum Neuburg selbst, das 1333 Pfalzgraf Ottheinrich (y 1359) seinem
Vetter Wolfgang von Zweibrücken vermacht hatte, ist nach dem Tode des Kurfürsten
Karl (j* 1683) unter Philipp Wilhelm mit der Kurpfalz vereinigt worden.
Als dann 1742 die Neuburger Linie mit Karl Philipp erlosch, ging das Herzog-
tum Neuburg mit der Kurpfalz an Herzog Karl Theodor von Sulzbach über. Da
dieser nach dem kinderlosen Tode Maximilians III. Joseph 1777 auch das Kurfürsten-
tum Bayern erbte, wurden die bis dahin zu diesem Fürstentum gehörigen Besitzungen
wieder in einer Hand vereinigt.
Dazu erkaufte Karl Theodor noch von den Freiherrn von Gumppenberg 1792
die Herrschaft Breitenegg. Im gleichen Jahre erwarb er auch die Herrschaft Parsberg,
Als für die Söhne des Pfalzgrafen Ruprecht, Ottheinrich und Philipp, im Jahre
1303 durch den sog. Kölner Spruch das Herzogtum Neuburg oder die junge Pfalz
neubegründet wurde, gab Herzog Albrecht von Bayern-München aus unserem Gebiete
vor allem Lupburg, Velburg und Hemau dazu ab. Aus dem ehemaligen Gebiete
des Herzogtums Niederbayern kam dazu die Herrschaft Laaber, die Herzog Heinrich
von Landshut von Kaspar von Laaber 143g erkauft hatte.
So war schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts der Hauptteil des Gebietes, der
Landstrich zu beiden Seiten der Schwarzen Laaber, wieder unter einer Herrschaft
vereinigt. In Hemau, Laaber, Lupburg und Velburg wurden herzogliche Pflegämter
errichtet. In diesem Gebiet des Fürstentums Pfalz-Neuburg änderten sich die Besitz-
verhältnisse in der Folge nicht mehr bedeutend; höchstens daß noch 1367 die
Herrschaft Ehrenfels mit Beratzhausen von den Staufern von Ehrenfels erworben
wurde, während Velburg, igog an Georg Wispeck verschenkt, bereits 1 374 nach dem
Aussterben der Familie wieder heimfiel.
Dagegen verschoben sich die Besitzverhältnisse an anderen Stehen des heutigen
Bezirksamts, besonders durch den Dreißigjährigen Krieg, nicht unwesentlich. Ein
kleineres Territorium mit Mayrhofen (bei Hemau) war durch den Kölner Spruch igog
nicht an das Herzogtum Neuburg abgetreten worden, sondern bei Oberbayern ver-
blieben. Dieses Gebiet kam durch die Rentamtseinteilung, die in dem seit igo6
wieder vereinigten Herzogtum Bayern geschaffen wurde, zu dem Rentamt München.
Dazu erwarb Herzog Maximilian I. 1611 die Herrschaft Breitenegg, die von den
Herren von Laaber in oftmals wechselnden Besitz gekommen war. Infolge der
militärischen Besetzung der Oberpfalz durch Herzog Maximilian nach dem Sturze des
))Winterkönigs« Friedrich V. von der Pfalz fielen außerdem noch zwei Herrschaften
an das Herzogtum, die bis dahin im Besitze der Kurpfalz gewesen waren: die Herr-
schaft Helfenberg, die Pfalzgraf Ruprecht I. von denEhrenfelsern (1373 bzw. 1380), und
die Herrschaft Hohenfels, die derselbe Pfalzgraf 1383 von den letzten Hohenfelsern
gekauft hatte. Mit der Herrschaft Breitenegg beschenkte Maximilian, seit 1623 Kur-
fürst, seinen siegreichen Feldherrn Tserklaes Grafen von Tilly im Jahre 1624. Diesem
Geschenk fügte er, nachdem er 1628 vom Kaiser die Oberpfalz erhalten hatte, im
Jahre 1631 noch die Herrschaften Helfenberg und Hohenfels hinzu. Hohenfels fiel
bereits 1724 nach dem Aussterben der Tilly im Mannesstamme wieder an Bayern
zurück; Helfenberg dagegen und Breitenegg, seit 1631 reichsunmittelbar, wurden
unter die Tillyschen Erben aufgeteilt.
Das Herzogtum Neuburg selbst, das 1333 Pfalzgraf Ottheinrich (y 1359) seinem
Vetter Wolfgang von Zweibrücken vermacht hatte, ist nach dem Tode des Kurfürsten
Karl (j* 1683) unter Philipp Wilhelm mit der Kurpfalz vereinigt worden.
Als dann 1742 die Neuburger Linie mit Karl Philipp erlosch, ging das Herzog-
tum Neuburg mit der Kurpfalz an Herzog Karl Theodor von Sulzbach über. Da
dieser nach dem kinderlosen Tode Maximilians III. Joseph 1777 auch das Kurfürsten-
tum Bayern erbte, wurden die bis dahin zu diesem Fürstentum gehörigen Besitzungen
wieder in einer Hand vereinigt.
Dazu erkaufte Karl Theodor noch von den Freiherrn von Gumppenberg 1792
die Herrschaft Breitenegg. Im gleichen Jahre erwarb er auch die Herrschaft Parsberg,