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IV. B.-A. Parsberg.
Ministeriale der Alarkgrafen von Cham und Yohburg, wird auch den deutschen
Minnesängern zugezählt. (GRIMME, S. 420. — LACHMANN u. HAUPT, S. 2po.) Dieser
erste urkundlich erwähnte Besitzer ist wohl auch der Gründer der Burg. Als An-
hänger Kaiser Friedrichs H. scheinen die Adelburger ihren Stammsitz verloren zu
haben, denn 1246 hat der Gegenkönig Heinrich Raspe das freie Belehnungsrecht
über die Burg. (FALCKENSTEiN, Codex, Nr. XXXV, p. 44. — KoELER, p. p, sucht
die Burg irrtümlich bei Pfaffenhofen.) Später ist die Burg im Besitze der Hohen-
staufen. (MB. XXXa, 363. — ScmRRMACHER, S. 330.) Nach dem Tode Konradins
von Hohenstaufen ging die Adelburg 126p an Herzog Heinrich XIII. von Nieder-
bayern über. (BucHNER Y, 1 67. — Bavaria II, 1, 380.) Am 7. März 1362 gibt Pfalzgraf
Ruprecht I. dem Kaiser Karl IY. einen Willebrief zur Verpfändung der Burg. (KocH
u. WiLLE I, 336p.) Zu Beginn des 14. Jahrhunderts an die Paulstorfer verpfändet
(OEFELE, I, 768. — BoEHMER, Nr. 1440. — VO. XLATI, 48, Anm. 4), kam die
Burg darauf an die Sinzenhofer, 1342 (1336) von diesen an das Regensburger
Geschlecht der Auer. (MB. XXIV, 3P3. — Reg. Boic. ATI, 327; ATII, 33p. — RiED,
Geschichte der Auer, S. 27p, 334, 533.) 1373 versetzte Kaiser Karl IAh die 1333
an Böhmen zu Pfand gegebene Burg um 2400 Schock großer Prager Pfennige
an die Herzoge Otto, Stephan, Friedrich und Johann von Oberbayern (Reg. Boic.
IX, 302), die zuerst den Regensburger Bürger Wilhelm Rantinger damit belehnten.
(Reg. Boic. XI, 34. -— AIB. XXFV, 326. — GEMEINER II, 212. — RiED, Geschichte
der Auer, S. 363.)
Mit einem anderen Pfandinhaber, Hilpolt dem Alendorfer, der bis ißpp
100 ungarische Goldgulden in die Burg verbaut hatte (Reg. Boic. XI, 147), ver-
feindet, nahmen die Münchener Herzoge Ernst und Wilhebn IIP mit Unterstützung
Heinrichs von Kandshut 1413 die Burg ein. (Bayerische Annalen, 1833, S. 438. —
GEMEINER II, 404. — GRAF, S. 102.) Bis Alitte des Jahrhunderts Sitz bayerischer
Pfleger (AIB. I, 37; XXY, 37. VO. XIV, p7), wird die Burg später an die Pars-
berger verpfändet (HuND I, 233), jedoch bereits 1483 von Herzog Albrecht FV.
wieder eingelöst. (OEFELE II, 326. — A^O. XXIII, 276.)
Durch den Kölner Spruch vom Jahre 1303 kam die Adelburg an das neue
Herzogtum Pfalz-Neuburg, das mit der »zerbrochenen alten Burg« 1507 Georg AA'is-
peck belehnte. (AIS. O. 210. BRUNNER, S. 114. — A^O. XXXFV, 128 Anm.)
Angeblich wurde die Burg dann um 1331 nochmals erobert und zerstört. (BRUNNER,
S. 114.) Nachdem die Wispeck im Alannesstamme 1574 ausgestorben waren, Aelen
ihre Lehen an den Landesherrn heim (BRUNNER, S. 113), konnten jedoch erst 1584
durch Spruch des Reichskammergerichts wieder an das Herzogtum gebracht werden.
(VO. XVIII, 216.) Von da ab blieb die Burg vollständig in Ruinen. 1733 wurden
die Quadern der Blendmauern zur Erbauung der Alaria-Hilfkirche bei Batzhausen
größtenteils ausgebrochen. (GRAF, S. 107. Vgl. S. 27.) Jetzt ist die Ruine im
Besitz des Kgl. Forstärars.
Beschreibung. Die Ruine Adelburg liegt südlich von Velburg auf einem
hohen, jetzt dicht bewaldeten Berggipfel. Der Alauergürtel, der last vollständig
noch erhalten ist, folgt den Umrissen des langgestreckten Bergplateaus. Gegen Süd-
westen biegen die Umfassungsmauern in einen rechteckigen Raum aus. (Grundriß-
skizze Hg. 1.) Afauerstärke 1,43 m. Füllmauern, mit kleinen, unregelmäßig zu-
gerichteten Quadern verblendet. Diese Technik weist auf das 12. Jahrhundert.
Die Schale ist jedoch größtenteils abgefallen bzw. abgebrochen. Größte Höhe der
erhaltenen Mauern ca. 3 m.
IV. B.-A. Parsberg.
Ministeriale der Alarkgrafen von Cham und Yohburg, wird auch den deutschen
Minnesängern zugezählt. (GRIMME, S. 420. — LACHMANN u. HAUPT, S. 2po.) Dieser
erste urkundlich erwähnte Besitzer ist wohl auch der Gründer der Burg. Als An-
hänger Kaiser Friedrichs H. scheinen die Adelburger ihren Stammsitz verloren zu
haben, denn 1246 hat der Gegenkönig Heinrich Raspe das freie Belehnungsrecht
über die Burg. (FALCKENSTEiN, Codex, Nr. XXXV, p. 44. — KoELER, p. p, sucht
die Burg irrtümlich bei Pfaffenhofen.) Später ist die Burg im Besitze der Hohen-
staufen. (MB. XXXa, 363. — ScmRRMACHER, S. 330.) Nach dem Tode Konradins
von Hohenstaufen ging die Adelburg 126p an Herzog Heinrich XIII. von Nieder-
bayern über. (BucHNER Y, 1 67. — Bavaria II, 1, 380.) Am 7. März 1362 gibt Pfalzgraf
Ruprecht I. dem Kaiser Karl IY. einen Willebrief zur Verpfändung der Burg. (KocH
u. WiLLE I, 336p.) Zu Beginn des 14. Jahrhunderts an die Paulstorfer verpfändet
(OEFELE, I, 768. — BoEHMER, Nr. 1440. — VO. XLATI, 48, Anm. 4), kam die
Burg darauf an die Sinzenhofer, 1342 (1336) von diesen an das Regensburger
Geschlecht der Auer. (MB. XXIV, 3P3. — Reg. Boic. ATI, 327; ATII, 33p. — RiED,
Geschichte der Auer, S. 27p, 334, 533.) 1373 versetzte Kaiser Karl IAh die 1333
an Böhmen zu Pfand gegebene Burg um 2400 Schock großer Prager Pfennige
an die Herzoge Otto, Stephan, Friedrich und Johann von Oberbayern (Reg. Boic.
IX, 302), die zuerst den Regensburger Bürger Wilhelm Rantinger damit belehnten.
(Reg. Boic. XI, 34. -— AIB. XXFV, 326. — GEMEINER II, 212. — RiED, Geschichte
der Auer, S. 363.)
Mit einem anderen Pfandinhaber, Hilpolt dem Alendorfer, der bis ißpp
100 ungarische Goldgulden in die Burg verbaut hatte (Reg. Boic. XI, 147), ver-
feindet, nahmen die Münchener Herzoge Ernst und Wilhebn IIP mit Unterstützung
Heinrichs von Kandshut 1413 die Burg ein. (Bayerische Annalen, 1833, S. 438. —
GEMEINER II, 404. — GRAF, S. 102.) Bis Alitte des Jahrhunderts Sitz bayerischer
Pfleger (AIB. I, 37; XXY, 37. VO. XIV, p7), wird die Burg später an die Pars-
berger verpfändet (HuND I, 233), jedoch bereits 1483 von Herzog Albrecht FV.
wieder eingelöst. (OEFELE II, 326. — A^O. XXIII, 276.)
Durch den Kölner Spruch vom Jahre 1303 kam die Adelburg an das neue
Herzogtum Pfalz-Neuburg, das mit der »zerbrochenen alten Burg« 1507 Georg AA'is-
peck belehnte. (AIS. O. 210. BRUNNER, S. 114. — A^O. XXXFV, 128 Anm.)
Angeblich wurde die Burg dann um 1331 nochmals erobert und zerstört. (BRUNNER,
S. 114.) Nachdem die Wispeck im Alannesstamme 1574 ausgestorben waren, Aelen
ihre Lehen an den Landesherrn heim (BRUNNER, S. 113), konnten jedoch erst 1584
durch Spruch des Reichskammergerichts wieder an das Herzogtum gebracht werden.
(VO. XVIII, 216.) Von da ab blieb die Burg vollständig in Ruinen. 1733 wurden
die Quadern der Blendmauern zur Erbauung der Alaria-Hilfkirche bei Batzhausen
größtenteils ausgebrochen. (GRAF, S. 107. Vgl. S. 27.) Jetzt ist die Ruine im
Besitz des Kgl. Forstärars.
Beschreibung. Die Ruine Adelburg liegt südlich von Velburg auf einem
hohen, jetzt dicht bewaldeten Berggipfel. Der Alauergürtel, der last vollständig
noch erhalten ist, folgt den Umrissen des langgestreckten Bergplateaus. Gegen Süd-
westen biegen die Umfassungsmauern in einen rechteckigen Raum aus. (Grundriß-
skizze Hg. 1.) Afauerstärke 1,43 m. Füllmauern, mit kleinen, unregelmäßig zu-
gerichteten Quadern verblendet. Diese Technik weist auf das 12. Jahrhundert.
Die Schale ist jedoch größtenteils abgefallen bzw. abgebrochen. Größte Höhe der
erhaltenen Mauern ca. 3 m.