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IV. B.-A. Parsberg.
Miniaturabbildung (»Braitnegk«) bei ApiAN, 1568. — Etwas größere Ansicht
auf VOGELS Karte des Amtes Hembaur v. J. 1598. Kopie von P. GREGOR PEZ, 1772,
cod. iconograph. 17p der Hof- und Staatsbibliothek München. (Hg- 32.)
Geschichte und Baugeschichte. Der erste urkundlich feststehende Besitzer
von Breitenegg ist Werner V. von Laaber, von ca. 1247 bis 128p. (MB. XV, 430:
XVI, 152; XVII, 300; XVIII, p,
IO. — HUND I, 238 ff. — NEU-
DEGGER, S. 40.) Die von der
Lokalliteratur in diesen Zusammen-
hang gezogenen, ca. npo ge-
nannten Herren »Arnoldus de
Chamer et hlius eius Pertholt de
Praittenecce« (MB. IX, 336) ge-
hören in ein anderes Gebiet, höchst
wahrscheinlich nach Preitenegg in
Kärnten. Inwieweit jedoch die
Herren von Breitenbrunn, die um
ii2o auftreten (MB. IV, 220), mit
Breitenegg Zusammenhängen (vgl.
KAISER, S. 3), steht dahin. Auf
der Hochebene westlich von Brei-
tenegg lag früher »durch einen
Taleinschnitt getrennt, ein Schloß,
dessen Spuren in den 1870 er
Jahren noch sichtbar waren, kurz
darauf aber durch den Ackerbau
gänzlich verschwanden«, vom Volk
die »alte Burg« genannt. (KAISER, S. 4.) Hier stand vielleicht das Stammschloß der
Breitenbrunner. Vermutlich beerbte Werner IV. von Laaber die Herren von Breiten-
brunn und erbaute seinem jüngern Sohn Werner V. auf dem neuerworbenen Grund
ein neues Schloß, Breitenegg, ebenso wie er für seinen älteren Sohn Hadrnar die Burg
Laaber neu erbaut hatte. (Vgl. S. 153.) Werner IV. von Laaber ist urkundlich
120p—1234 beglaubigt. (NEUDEGGER, S. 3p ff.) Der bauliche Charakter der Burg
spricht ebenfalls für diese Zeit; auch weist die Übereinstimmung der Anlage und der
Mauertechnik auf einen Zusammenhang mit der Burg von Laaber hin. (Vgl. S. 156.)
Werner V. von Laaber und Breitenegg verkaufte zu Ende des 13. Jahrhunderts
die Burg an Gebhard Grafen von Hirschberg, der sie 1302 wieder an Hadrnar II.
von Laaber veräußerte. (Reg. Boic. V, 32. — VO. XXI, 136. — v. GuMPPENBERG,
S. 141 Anm. 3. — KAISER, S. 3.) Von diesem kaufte Heinrich von Gumppenberg,
bayerischer Erbmarschall, Schloß »Prayttenekh« zugleich mit dem Markt »Praitenprun«
im Jahre 1433. (Reg- Boic. XIII, 232, 27p. — HUND II, 113, wo jedoch das Jahr
1434 angegeben. — v. GUMPPENBERG, S. 141. — VO. XXI, 173, 176. — NEUDEGGER,
S. 71.) Um diese Zeit (1444) wird auch die Schloßkapelle, dem hl. Koloman geweiht,
urkundlich erwähnt. (v. GUMPPENBERG, S. 142, 446 Anm. 3.) Bereits 1463 von
Ulrich von Laaber wieder zurückgekauft (VO. XXI, 182), kam 1463 die Burg nach
Ulrichs Tod an Konrad Marschall von Pappenheim, der sie 1473 an die Brüder
Martin und Ludwig von Wildenstein verkaufte, (v. GUMPPENBERG, S. 446 Anm. 3. —
KAISER, S. II. — DÖDERLEIN, S. ip4f.)
IV. B.-A. Parsberg.
Miniaturabbildung (»Braitnegk«) bei ApiAN, 1568. — Etwas größere Ansicht
auf VOGELS Karte des Amtes Hembaur v. J. 1598. Kopie von P. GREGOR PEZ, 1772,
cod. iconograph. 17p der Hof- und Staatsbibliothek München. (Hg- 32.)
Geschichte und Baugeschichte. Der erste urkundlich feststehende Besitzer
von Breitenegg ist Werner V. von Laaber, von ca. 1247 bis 128p. (MB. XV, 430:
XVI, 152; XVII, 300; XVIII, p,
IO. — HUND I, 238 ff. — NEU-
DEGGER, S. 40.) Die von der
Lokalliteratur in diesen Zusammen-
hang gezogenen, ca. npo ge-
nannten Herren »Arnoldus de
Chamer et hlius eius Pertholt de
Praittenecce« (MB. IX, 336) ge-
hören in ein anderes Gebiet, höchst
wahrscheinlich nach Preitenegg in
Kärnten. Inwieweit jedoch die
Herren von Breitenbrunn, die um
ii2o auftreten (MB. IV, 220), mit
Breitenegg Zusammenhängen (vgl.
KAISER, S. 3), steht dahin. Auf
der Hochebene westlich von Brei-
tenegg lag früher »durch einen
Taleinschnitt getrennt, ein Schloß,
dessen Spuren in den 1870 er
Jahren noch sichtbar waren, kurz
darauf aber durch den Ackerbau
gänzlich verschwanden«, vom Volk
die »alte Burg« genannt. (KAISER, S. 4.) Hier stand vielleicht das Stammschloß der
Breitenbrunner. Vermutlich beerbte Werner IV. von Laaber die Herren von Breiten-
brunn und erbaute seinem jüngern Sohn Werner V. auf dem neuerworbenen Grund
ein neues Schloß, Breitenegg, ebenso wie er für seinen älteren Sohn Hadrnar die Burg
Laaber neu erbaut hatte. (Vgl. S. 153.) Werner IV. von Laaber ist urkundlich
120p—1234 beglaubigt. (NEUDEGGER, S. 3p ff.) Der bauliche Charakter der Burg
spricht ebenfalls für diese Zeit; auch weist die Übereinstimmung der Anlage und der
Mauertechnik auf einen Zusammenhang mit der Burg von Laaber hin. (Vgl. S. 156.)
Werner V. von Laaber und Breitenegg verkaufte zu Ende des 13. Jahrhunderts
die Burg an Gebhard Grafen von Hirschberg, der sie 1302 wieder an Hadrnar II.
von Laaber veräußerte. (Reg. Boic. V, 32. — VO. XXI, 136. — v. GuMPPENBERG,
S. 141 Anm. 3. — KAISER, S. 3.) Von diesem kaufte Heinrich von Gumppenberg,
bayerischer Erbmarschall, Schloß »Prayttenekh« zugleich mit dem Markt »Praitenprun«
im Jahre 1433. (Reg- Boic. XIII, 232, 27p. — HUND II, 113, wo jedoch das Jahr
1434 angegeben. — v. GUMPPENBERG, S. 141. — VO. XXI, 173, 176. — NEUDEGGER,
S. 71.) Um diese Zeit (1444) wird auch die Schloßkapelle, dem hl. Koloman geweiht,
urkundlich erwähnt. (v. GUMPPENBERG, S. 142, 446 Anm. 3.) Bereits 1463 von
Ulrich von Laaber wieder zurückgekauft (VO. XXI, 182), kam 1463 die Burg nach
Ulrichs Tod an Konrad Marschall von Pappenheim, der sie 1473 an die Brüder
Martin und Ludwig von Wildenstein verkaufte, (v. GUMPPENBERG, S. 446 Anm. 3. —
KAISER, S. II. — DÖDERLEIN, S. ip4f.)