Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hofmann, Friedrich Hermann [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,4): Bezirksamt Parsberg — München, 1906

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.36886#0092

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
68

IV. B.-A. Parsberg.



Miniaturansicht (»Ernfels«) bei ApiAN, 1568. — Etwas größere Abbildung auf
VOGELS Karte des Amtes Hembaur v. J. 1598. Kopie von P. GREGOR PEZ, 1772,
cod. iconograph. 17p der Hof- und Staatsbibliothek München. (Fig. 43.) — Flur-
karten der Herrschaft im Reichsarchiv München, Plansammlung Nr. 3611, 3593.
Geschichte und Baugeschichte. Der Name Ehrenfels begegnet urkund-
lich erst 1236 mit Chunradus de Ernvels. (Reg. Boic. 111, 74. — YO. XXIII, 93.)
Nach Annahme der Lokalliteratur ist dieser Konrad von Ehrenfels identisch mit
jenem Konrad von Hohenfels, der 1230 das mißlungene Attentat auf König Konrad IV.
in Regensburg ausführte. (RiEZLER II, 93. — GEMEINER I, 338. — YO. IX, 340.)



Konrad von Hohenfels soll sich dann nach der neugegründeten Burg Ehrenfels genannt
haben. (GRAF, S. 19.) Diese Vermutung hat insofern manches für sich, als in der
Tat die Hohenfelser mit den Ehrenfelsern das gleiche Wappen fühlten. (HUND II,
308 f. — GRAF, S. 19. — Siegelabgüsse im Siegelkabinett des Allgemeinen Reichs-
archivs München.— VO. XXIII, 16. —KoELER, Wolfstein, p. 8, 33.) Die Tatsache, daß
in einer Urkunde Konrad von Ehrenfels als Aussteller und ein Konrad von Hohenfels im
Jahre 1236 als Zeuge genannt werden (VO. XXIII, 92, 93), spricht nicht gegen diese
Annahme, denn dieser Konrad von Hohenfels, nachmals 1238 Bürgermeister von Regens-
burg (GEMEINER I, 380), ist mit dem Königsmörder keinesfalls identisch. Die Mit-
teilung AVENTINS vollends, der Attentäter sei auf der Flucht durch einen Blitzstrahl
getötet worden (Sämtliche Werke V, 377), ist kaum stichhaltig. Auf jeden Fall
verdient die Frage eingehende Untersuchung.
 
Annotationen