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Regesta imperii, 119, 839, 422p, 4329a, 4530, 4800. — Sulzbacher Kalender für katho- Literatur,
lische Christen, 1892, S. 88. — KoüH u. WiLLE I, 4096, 4097, 4304, 450g, 4601, 4647.
— GRAF v. WALDERDORFF, Regensburg, S. 628. — WOLFGANG LiNDL, Monographie
des Marktes Hohenfels, 1844. MS. im Hist. Ver. O. 373. —JOSEPH PLASS, Geschicht-
liche, geographische und statistische Darstellung des oberpfälzischen Amtsgerichts-
bezirks Parsberg. AIS. im Besitz des Herrn Direktors L. Auer im Kassianeum in
Donauwörth.
Miniaturansicht bei ApiAN, 1568. — Ansicht im Jahre 1719 auf einem Fresko
(Johannes Ev. auf Patmos) in der Pfarrkirche in Hohenfels. — Ansicht aus der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Getuschte Handzeichnung im Besitz des Herrn
Barons Tänzl von Tratzberg in Schloß Dietldorf. (Fig. 101.)
KATH. PFARRKIRCHE ST. ULRICH. Matrikel R., S. 382. Nach- Pfarrkirche,
richten über die ältere Kirche fehlen. Die jetzige wurde 1716 —1721 von Graf
Ferdinand Lorenz Franz Xaver von Tilly neu erbaut, wohl mit teilweiser Benutzung
eines mittelalterlichen Ostturmes. Sie soll lokaler Tradition nach vom gleichen Bau-
meister, einem Italiener, errichtet worden sein, wie die Pfarrkirche in Breitenbrunn.
(Vgl. S. 41.) 1743 brannte der Turm ab. (ZiMMERMANN, Kalender V, 176.) Am
20. September 1787 fand eine Neuweihe statt. 1862 restauriert. (PLASS.) Ebenso 1889.
Nach Westen gerichtet. Eingezogener Chor mit zwei Jochen und halbrundem
Schluß. Langhaus mit sechs Jochen. Turm im Osten, in das Schiff eingebaut.
Sakristei südlich vom Chor. Flachtonne mit Stichkappen in Chor und Langhaus.
Gliederung im Chor durch Pilaster, im Langhaus durch Doppelpilaster, zwischen
denen Nischen mit den ca. 1 m hohen Stuckfiguren der zwölf Apostel. Doppelte
Empore zu beiden Seiten des Turmes. Ohne Außengliederung. Turm mit Spitzhelm
über vier Giebeln, i)
Weiträumige Kirche, im Verhältnis zur Breite jedoch ziemlich nieder.
Beachtenswerte Stukkaturen in Chor und Langhaus. An geschweifte Rahmen
für Gemälde legen sich Kartuschen; dazwischen ganz dünne Akanthusranken, natura-
listisch gebildete Lorbeerzweige und Blattgirlanden. In gleichen Motiven ist die Brüstung
der unteren Empore stuckiert. Hier die ebenfalls anstuckierte Meisterinschrift:
.'W.'Z.'X.'WU.' Es gelang nicht, die Inschrift aufzulösen; das X kann übrigens
ebensogut »Stukkator« heißen als den Familiennamen bedeuten. Die Stukkaturen
sind zwischen 171g und 1719 entstanden.
In den Stuckrahmen Deckenfresken. Im Chor: Geschichte des barmherzigen
Samariters. Im Langhaus: Maria mit dem hl. Simon Stock; Johannes Ev. auf Patmos;
Ungarnschlacht auf dem Lechfelde. Das letzte Bild rechts unten bez.:
UV?. In dem Bild »Johannes auf Patmos« bildet die Burg Hohenfels einen Teil
der Landschaft. Hinter dem Hochaltar gemaltes Wappen des Johann Michael Schnitter,
der 169g—174g Pfarrer in Hohenfels war. Die Gemälde haben durch die Restau-
rierung im Jahre 1889 bedeutend gelitten.
Hochaltar mit acht Säulen und starkem Gebälk; zur Seite die guten Figuren Einrichtung,
der hl. Märtyrer Johannes und Paulus als römische Krieger, die sog. Wetterheiligen.
Um 1720. Altarblatt neu.
Seitenaltäre mit je zwei Säulen und zwei Figuren. Gleichzeitig mit dem
Hochaltar; ebenso die Kanzel.
*) Unter der Kirche entspringt ein Bach, der sog. Ferchen- oder ForeHenbach.
Heft IV.
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