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Hofmann, Friedrich Hermann [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,4): Bezirksamt Parsberg — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36886#0200

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tv. H.-A. Parsberg.


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Nachdem jedoch 1730 ein neues Schloß am Fuße des Burgberges erbaut
worden war (vgl. S. 173), scheint die Burg unbewohnt geblieben und allmählich dem
Verfall überlassen worden zu sein. Bereits 1732 war sie Ruine. (MS. O. 2U .) Wohl
erst im 19. Jahrhundert völlig abgetragen. Nur die Kapelle St. Ottilia blieb erhalten.
(Vgl. S. 173). Die 1667 in den Freiherrnstand erhobenen Herren von Gise sind
noch heute im Besitz des Burgstalles.
Beschreibung. Die Burg lag auf einem Höhenrücken, der durch einen
in den gewachsenen Felsen geschroteten Abschnittgraben mit senkrechten Borten



abgcteilt war. Der Burgweg führt südlich des Höhenrückens entlang, durch ein
Torhaus, den einzigen Überrest der Vorburg, jetzt Armenhaus, und läuft in einer
Schleife wieder zurück, im Angesicht der Verteidiger in gerader Linie auf den Haupt-
eingang. (Planskizze Fig. 139.)
Von der Burg selbst ist so gut wie nichts mehr erhalten. Ein ganz spärlicher
Mauerrest auf der höchsten Spitze des Berges gegen Osten, wo der gewachsene Fels
zutage tritt, deutet vielleicht den Bergfried an; der Platz ist allerdings der Angriffs-
seite abgekehrt. Nach PLASS war der Turm aus »Kropfquadern« erbaut. Südlich
davon eine Zisterne und ein kleines Stück der ehemaligen Umfassungsmauer. Bruch-
steintechnik, wohl aus dem 16. Jahrhundert, aus welcher Zeit wohl auch das archi-
tektonisch ganz unbedeutende Torhaus.
Aon Osten aus, wo der Steilabfall der Felsen besonders zur Geltung kommt,
bietet der Burgstall mit der Schloßkapelle und der am Fuße des Schloßberges sich
hinziehenden Ortschaft ein sehr malerisches Bild. (Fig. 140.)
Die Schloßkapelle St. Ottilia (vgl. S. 173) liegt an der Nordseite des ehemaligen
Berings; südlich davon jetzt ein neueres Haus.
 
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