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Hofmann, Friedrich Hermann [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,4): Bezirksamt Parsberg — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36886#0260

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IV. B.-A. Parsberg.

Pfarrkirche. Wirkung zuliebe, um ca. 2 m weiter nach rückwärts gestellt ist, als die eigentliche
Altararchitektur. Der Altar wurde von dem Pflegsverwalter und Kästner Johann
Rudolf von Windisch »nach dem Straßburger Münster-Chor« errichtet. (BRUNNER,
S. 7. — MS. O.211.) Windisch war von 1724 ab im Amt. (BRUNNER, S. 151.) Der
Choraltar in Straßburg ist heute
nicht mehr vorhanden. Der
Altar stimmt stilistisch voll-
ständig mit der Kanzel über-
ein, die ein Werk des Vel-
burger Bildhauers Johann Mi-
chael Schaller ist. (BRUNNER,
S. 11.) Also stammt auch der
Altar aus dieser Werkstatt.
(Vgl. auch unten.)
IAO einfache Seiten-
altäre. Erste Hälfte des
18. Jahrhunderts; wohl eben-
falls von Schaller. Der sog.
Bruderschaftsaltar wurde 1744
errichtet. (MS. O. 269, S. 59.)
Seitenaltar des hl. Jo-
seph. Einer der verhältnis-
mäßig seltenen Altäre, die auf
jeden architektonischen Auf-
bau verzichten. Aus reichen Akanthusranken wachsen die vollrund geschnitzten
Brustbilder der Hl. Joachim und Anna; in der mittleren Öffnung größere Figur des
hl. Joseph. Fiotte Arbeit um 1700.
Kanzel im Charakter des Hochaltars, jedoch einfacher; auf dcmSchalldeckcl
St. Michael. Von dem Velburger Bildhauer Schaller. (BRUNNER, S. 11.) Später beson-
ders im Anstrich verändert.
Cestühl im Chor, sog. Bürgermeisterstühle (MS. O. 269, S. $5), mit 15 Sitzen;
einfach. Erühzeit des 18. Jahrhunderts. Mit flottgeschnitzten Rokoko-Bekrönungen
nach. Mitte des 18. Jahrhunderts.
Kirchen Stühle. Mit den gleichen Dekorationsmotiven wie die alten
Teile des Chorgestühls. Frühzeit des 18. Jahrhunderts. (Fig. 190.) Ca. 1725
wurden neue Stühle von dem Phegsverwalter lohann Rudolf von Windisch gestiftet.
(MS. O. 211.)
Taufstein. Taufstein. Hohes, fünfseitiges Becken mit gewundenen Seitenflächen auf
kurzem Fuß. (Fig. 189.) Wohl Anfang 16. Jahrhundert. Originell. Kalkstein. H. 0,82,
Dehrn. 0,6g m.
Weihwasser- Beim Westeingang rechts merkwürdig stilloses Weihwasserbecken mit
hecken. Jahreszahl z/jy.
Hoizhguren. An einem Pfeiler rechts bemalte Holzfigur des hl. Johann von Nepomuk,
lebensgroß. Gute Arbeit vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Darunter Inschrift-
kartusche mit beachtenswerter Ornamentierung; dabei Chronogramm 172g und Wappen
desPHegsverwaltersJoh. Rudolf von Windisch, 1724—1730 inVelburg. (MS. O. 269,
S. 6g.) Wohl ebenfalls von dem Velburger Bildhauer Schaller.
 
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