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IV. B.-A. Parsberg.
Burgruine. Beschreibung. Die Ruine liegt auf ziemlich steilem Berg östlich der Stadt.
Beschreibung. (Lageskizze Fig. 203.) Gegen den nach Norden zu etwas flacheren Höhenrücken
schloß sie ein Abschnittgraben ab. Der Burgweg führte, in weitem Bogen nach
Norden ausbiegend, auf das an der Nordseite der Burg liegende Tor zu. Der
Bering der nicht eben umfangreichen Burg läßt sich noch vollständig verfolgen, wenn
auch die Mauern an der höchsten Stelle nur mehr wenige Meter hoch sind. Der Grund-
riß ist ungefähr der eines gleichschenkligen Dreiecks, mit Basis auf der Nordseite.
Die Mauertechnik ist einheitlich; Füllmauern mit Bruchsteinen, ehemals mit ziemlich
regelmäßigen kleinen Quadern verblendet. Von dieser Schale ist jedoch nur noch
ein ganz kleines, kaum 1 qm großes Stück an der nordwestlichen Ecke des Berings
erhalten. Schichten größerer Quadern wechseln mit kleineren. Die Technik weist
auf die spätromanische Periode, etwa das Ende des 12. Jahrhunderts. Am Nordtor
ist auch das Gewände vollständig ausgebrochen; es steht nur mehr der Entlastungs-
bogen des Füllmauerwerks. Jedoch ist noch der lange Laufkanal für den Verschluß-
balken des Tores erhalten.
Der Eingang wurde durch den im Grundriß quadratischen Bergfried geschützt,
der jedoch jetzt auch fast gänzlich zerstört ist. Der Zugang zum Turm lag ungefähr
8 m über dem Niveau des Burghofes auf der Südseite; einige bearbeitete Steine
lassen auf einen tonnengewölbten Durchgang schließen. Der Eingang zu ebener
Erde auf der Ostseite des Bergfrieds ist erst später eingebrochen worden.
Auf der Westseite der Ringmauer befindet sich ein zweites großes Tor; auch
hier ist nur mehr die Füllmauer und der Laufkanal des Torriegels erhalten. Eine
Datierung ist also unmöglich. Es scheint jedoch, daß dieses Tor erst später, viel-
leicht im 16. Jahrhundert, eingerichtet wurde, als man auf die Wehrhaftigkeit des
Schlosses weniger Wert mehr legte; durch das neue Tor war auch eine viel nähere
Verbindung mit der Stadt geschaffen. Ansicht der Burg aus der Mitte des 16. Jahr-
hunderts Fig. 206. (Uber ähnliche später angelegte Burgwege und Eingänge zum
bequemeren Verkehr vgl. u. a. OTTO PiPER, Oesterreichische Burgen I, Wien 1902,
S. 178.)
IV. B.-A. Parsberg.
Burgruine. Beschreibung. Die Ruine liegt auf ziemlich steilem Berg östlich der Stadt.
Beschreibung. (Lageskizze Fig. 203.) Gegen den nach Norden zu etwas flacheren Höhenrücken
schloß sie ein Abschnittgraben ab. Der Burgweg führte, in weitem Bogen nach
Norden ausbiegend, auf das an der Nordseite der Burg liegende Tor zu. Der
Bering der nicht eben umfangreichen Burg läßt sich noch vollständig verfolgen, wenn
auch die Mauern an der höchsten Stelle nur mehr wenige Meter hoch sind. Der Grund-
riß ist ungefähr der eines gleichschenkligen Dreiecks, mit Basis auf der Nordseite.
Die Mauertechnik ist einheitlich; Füllmauern mit Bruchsteinen, ehemals mit ziemlich
regelmäßigen kleinen Quadern verblendet. Von dieser Schale ist jedoch nur noch
ein ganz kleines, kaum 1 qm großes Stück an der nordwestlichen Ecke des Berings
erhalten. Schichten größerer Quadern wechseln mit kleineren. Die Technik weist
auf die spätromanische Periode, etwa das Ende des 12. Jahrhunderts. Am Nordtor
ist auch das Gewände vollständig ausgebrochen; es steht nur mehr der Entlastungs-
bogen des Füllmauerwerks. Jedoch ist noch der lange Laufkanal für den Verschluß-
balken des Tores erhalten.
Der Eingang wurde durch den im Grundriß quadratischen Bergfried geschützt,
der jedoch jetzt auch fast gänzlich zerstört ist. Der Zugang zum Turm lag ungefähr
8 m über dem Niveau des Burghofes auf der Südseite; einige bearbeitete Steine
lassen auf einen tonnengewölbten Durchgang schließen. Der Eingang zu ebener
Erde auf der Ostseite des Bergfrieds ist erst später eingebrochen worden.
Auf der Westseite der Ringmauer befindet sich ein zweites großes Tor; auch
hier ist nur mehr die Füllmauer und der Laufkanal des Torriegels erhalten. Eine
Datierung ist also unmöglich. Es scheint jedoch, daß dieses Tor erst später, viel-
leicht im 16. Jahrhundert, eingerichtet wurde, als man auf die Wehrhaftigkeit des
Schlosses weniger Wert mehr legte; durch das neue Tor war auch eine viel nähere
Verbindung mit der Stadt geschaffen. Ansicht der Burg aus der Mitte des 16. Jahr-
hunderts Fig. 206. (Uber ähnliche später angelegte Burgwege und Eingänge zum
bequemeren Verkehr vgl. u. a. OTTO PiPER, Oesterreichische Burgen I, Wien 1902,
S. 178.)