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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 11.1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.4713#0079

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GUSTAVE COURBET, FRANZÖSISCHE KÜSTENLANDSCHAFT

SAMMLUNG FRIEDMANN, HAMBURG

seiner handwerklich so energischen Porträts wohl aus
dem Anfang der achtziger Jahre vertreten. Von Haber-
mann ist eins seiner früheren „Frauenbildnisse", ein
sehr zarter, verzeichneter „Pastellakt" und ein späteres,
in seiner barock-verschnörkelten Manier mehr dekorativ
gehaltenes „Damenporträt" vorhanden. Neben den für
die Sammlung entscheidenden Werken dieser Meister
brauchen wir eine Reihe meist jüngerer guter Kräfte
nur zu erwähnen, so Landenberger, Hofer, Dreher
(fünf Bilder), Wilh. Oertel, E. R. Weiss (vier Bilder),
Thomas Herbst, Leipold (sechs Bilder), Wilhelm Zum-
busch, Otto Fischer. Daneben sind von dem alten
Eduard von Gebhardt zwei Einzelfiguren von seltener
malerischer Frische vorhanden.

Die vier Bilder von Hodler müssen in gewissem
Sinne als Krönung der Sammlung gelten. Ein Werk wie
die „Tänzerin" in dem blaurot changierenden Gewände
wird man kaum in einer Hamburger Privatsammlung
vermuten. Aber auch das kleine feine „Damenbildnis"
zeigt sehr Wesenhaftes der Hodlerschen Kunst, während
die beiden Landschaften geradezu den realistisch-im-
pressionistischen Ausgangspunkt („Flusslandschaft") und
das Ziel („Berg") der Hodlerschen Kunst bezeichnen.

Drei gute und ebenso verschiedene Bilder des kürzlich
verstorbenen Schmidt-Reutte wären als typisch für ähn-
liche Bestrebungen in der deutschen Kunst einzufügen.
Schliesslich weisen Amiet, Breetz, Ciarenbach, Camoine
in maassvoller Weise auf die jüngste Entwicklungsphase
der Malerei hin.

Dass die Sammlung Friedmann nun nicht weiter
ausgebaut werden kann, ist für Hamburg, das besonders
arm an gut organisierten Privatsammlungen ist, zu be-
klagen. Es bleibt aber die Hoffnung, dass es Lichtwark,
wie bei Weber, gelingen möge, die Hauptwerke der
Sammlung als Ergänzung der staatlichen Galerie Ham-
burg zu erhalten. Die Gelegenheit Lücken zu füllen,
erscheint besonders günstig. E. Hakon.

MÜNCHEN
Bei Hugo Helbing findet in der ersten Woche
des Oktober die Versteigerung der Sammlung Frau
von D . . . statt. Auf die Gemälde darf in ihrer
Gesamtheit an dieser Stelle aus dem Grunde hinge-
wiesen werden, als hier eine künstlerische Autogra-
phensammlung, wie man sie wohl nennen mag, in
schöner Vollständigkeit Werke aller bedeutenden deut-

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