Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 11.1913
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Heft 10
DOI Artikel:Waldmann, Emil: Berliner Sezession
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seit der Zeit hart:
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aae. Viele sagteo
nachte keiner V«.
mir wohl hunden
reil gefallen wa"
die andern eint
:ht fiir seine zwa
)rgan gehängt sei
i Erzählung jeden-
h Panama betrefft
.- ganz gut für st
KARL WALSER, KAFFEEKONZERT
Ef
BERLINER SEZESSION
VON
EMIL WALD MANN
Einen Januskopf hat die Berliner Sezession immer
gehabt. Das eine Gesicht schaute nach den
lebendigsten Meistern des neunzehnten Jahrhunderts
zurück, das andere blickte über die Gegenwart hin-
aus in die Zukunft. Wenn dieses zweite, dieses mo-
derne Antlitz in diesem Jahre den Horizont ein
wenig weiter genommen hat als in den vergangenen,
so ist das ein Grund, der Ausstellung grösseres
Interesse zu verleihen. Dafür, dass das, was dieses
Gesicht erblickt, etwas ärmlich wirkt, kann das
Gesicht nicht. Und es ist auch müssig zu verlangen,
dass die Sezession eine solche Ausstellung schon vor
drei Jahren hätte machen sollen. Niemand ist durch
das Abwarten geschädigt, und zu einer Auseinander-
setzung mit den neuen Dingen ist es immer noch
früh genug. Das Publikum der Sezession benimmt
sich korrekt auch vor den unverständlichsten Er-
scheinungen; in einer grossen Cezanne- Aus-
stellung wäre noch heute sicher mehr Lärm, trotz-
dem der Mann tot ist. Denn nicht die Idee setzt
die Revolution durch, sondern das naive Schaffen
einer grossen Persönlichkeit.
Die Malerei des zwanzigsten Jahrhunderts, die
in die härteste Nähe mit Renoir, Leibl, Trübner
und Liebermann gerückt wird, hat versucht auch
ihre mittelbaren Ahnen zu zeigen: Cezanne, van
Gogh, Matisse, Hodler. Leider fehlt Munch.
Leider, im Sinne entwicklungsgeschichtlicher Auf-
501
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KARL WALSER, KAFFEEKONZERT
Ef
BERLINER SEZESSION
VON
EMIL WALD MANN
Einen Januskopf hat die Berliner Sezession immer
gehabt. Das eine Gesicht schaute nach den
lebendigsten Meistern des neunzehnten Jahrhunderts
zurück, das andere blickte über die Gegenwart hin-
aus in die Zukunft. Wenn dieses zweite, dieses mo-
derne Antlitz in diesem Jahre den Horizont ein
wenig weiter genommen hat als in den vergangenen,
so ist das ein Grund, der Ausstellung grösseres
Interesse zu verleihen. Dafür, dass das, was dieses
Gesicht erblickt, etwas ärmlich wirkt, kann das
Gesicht nicht. Und es ist auch müssig zu verlangen,
dass die Sezession eine solche Ausstellung schon vor
drei Jahren hätte machen sollen. Niemand ist durch
das Abwarten geschädigt, und zu einer Auseinander-
setzung mit den neuen Dingen ist es immer noch
früh genug. Das Publikum der Sezession benimmt
sich korrekt auch vor den unverständlichsten Er-
scheinungen; in einer grossen Cezanne- Aus-
stellung wäre noch heute sicher mehr Lärm, trotz-
dem der Mann tot ist. Denn nicht die Idee setzt
die Revolution durch, sondern das naive Schaffen
einer grossen Persönlichkeit.
Die Malerei des zwanzigsten Jahrhunderts, die
in die härteste Nähe mit Renoir, Leibl, Trübner
und Liebermann gerückt wird, hat versucht auch
ihre mittelbaren Ahnen zu zeigen: Cezanne, van
Gogh, Matisse, Hodler. Leider fehlt Munch.
Leider, im Sinne entwicklungsgeschichtlicher Auf-
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