DOI Heft:
Heft 2
DOI Artikel:Meier-Graefe, Julius: Handel und Händler, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.4713#0119
verkauft. Dieser verkaufte es für 1800 Fr. an den
Architekten Feydeau, und dieser für 3000 Fr. an
den Brüsseler Sammler, den Minister van Praet.
Van Praet verkaufte es im Jahre 1864 zum selben
Preis an Tesse. Tesse für 2500 Fr. an Gavet, von
dem es Durand-Ruel im Jahre 1873 für 30000 Fr.
erwarb, worüber alle Welt, Millet nicht aus-
genommen, bass erstaunte. Durand-Ruel 1874 für
38000 Fr. an den englischen Sammler Wilson
(nicht zu verwechseln mit dem französischen De-
putierten). Vente Wilson 1881 für 160000 Fr.
an Secretan. Vente Secretan 1885? für 55300c Fr.
an eine Gesellschaft von Liebhabern unter
dem Vorsitz von Proust, die das Bild zu gleichem
Preis an den bekannten amerikanischen Händler
Sutton abtrat. Chauchard kaufte später das Bild
durch Vermittlung von Garnier für 750000 Fr.
Collection Chauchard, Louvre.
Van Praet besass auch „La Bergere", die er für
6000 Fr. gekauft hatte. Nach dem Tode van Praets
kaufte Durand-Rueldie Sammlung für 1 600000 Fr.
Sie enthielt 27 berühmte Bilder. Darunter figurierte
„la Bergere" mit 40c 000 Fr. Durand-Ruel trat
die ganze Sammlung sofort mittels einer Ko-
mission von 100000 Fr. an Garnier ab, der von
Vever finanziert worden war. Garnier verkaufte
„La Bergere" für 900000 Fr. an Chauchard und
verkaufte ihm ausserdem sieben andere Gemälde
von Rousseau, Decamps, Troyon, Duprc und Meis-
sonier, deren Ertrag inclusive dem der „Bergere"
den ganzen Preis der Sammlung deckte.
„La Bergere" ist heute in der Collection Chau-
chard, Louvre.
Bekanntlich wurde Millet oft von seinen Kame-
raden Corot und Rousseau geholfen. Rousseau
kaufte, um ihm beizuspringen, im Jahre 1855 den
„Greffeur" für 4000 Fr. unter dem Vorwande,
von einem reichen Amerikaner beauftragt zu sein.
Auf der Vente Hartmann 1881 brachte das Bild
1 3 3 000 Fr. Heute Sammlung Rockfeiler, New
York.
Blanc, der Schwiegervater des Malers Alfred
Stevens, schloss 1860 einen Kontrakt mit Millet
zunächst auf drei Jahre, nach dem er alles, was
Millet in dieser Zeit malen würde, zu festgesetzten
Preisen erhalten sollte. Dafür zahlte er Millet einen
Vorschuss von 1000 Fr. monatlich. Millet glaubte
sich endlich aller Sorgen ledig. Auf der Auktion,
die Blanc 1863 veranstaltete, musste er zwei Bilder
von Millet zurückziehen; auf die beiden anderen
verlor er. Darauf wurde der Kontrakt im Ein-
verständnis mit Millet gelöst, und Millet bekannte
sich für 5762 Fr. als Schuldner.
Die vier Bilder waren:
1. „La grande tondeuse", die in dem Kontrakt
mit Blanc mit 4000 Fr. figuriert. Zu 2100 Fr.
zurückgezogen.
2. „La Bergere ramenant son troupeau", Salon
1863 (im Kontrakt mit Blanc mit 3000 Fr.).
Nach künstlicher Steigerung zu 3850 Fr. zurück-
gezogen. 1872 kaufte Durand-Ruel das Bild von
Gavet für 3 2 000 Fr. und verkaufte es im nächsten
Jahre an Gibson in Philadelphia, der das Bild nebst
seiner ganzen Sammlung dem Museum von Phila-
delphia vermacht hat.
3. „Jeune fille gardant ses moutons" (im
Kontrakt mit Blanc mit 1200 Fr. angesetzt). Der
Kunstkritiker Sensier kaufte das Bild auf der Vente
Blanc für 780 Fr.
4. „La Causeuse" (im Kontrakt mit Blanc mit
800 Fr.). Sensier kaufte das Bild auf der Vente
Blanc für 550 Fr. Im Jahre 1872 kaufte Durand-
Ruel die beiden Bilder von Sensier für 4000 Fr.
das Stück.
„L'homrne älahoue" (KontraktBlanc 2000Fr.)
wurde im Salon von 1863 sehr ungünstig beur-
teilt und ging für geringen Preis in die Sammlung
Defoer. Vente Defoer 1886 für 57000 Fr. an
van den Eynde in Brüssel. Nach dem Tode dieses
Sammlers kaufte Durand-Ruel das Bild von der
Witwe und verkaufte es an William Crocker, San
Francisco, für 400000 Fr.
„La tonte des moutons" (Kontrakt Blanc
1500 Fr.) erwarb Durand-Ruel 1874 von Verdier
für 1 1 000 Fr. Vente Graves in New York 1900,
27 500 Dollars.
„Les Glaneuses" wurde von Millet an Binder
für 2000 Fr. verkauft. Auf der Weltausstellung
1867 gehörte das Bild BischofFsheim, der es ein
Dutzend Jahre später für 300000 Fr. an Mme.
Pomery verkaufte, die es 188 1 dem Louvre ge-
schenkt hat.
1872 kaufte Durand-Ruel von Seusier 167
Bilder und Zeichnungen der Meister von 1830.
Nämlich:
2 3 Gemälde und 9 Zeichnungen von Millet
34
8
2 2
2
5°
Rousseau
Corot
Diaz
Delacroix
von anderen Künstlern
,#'
für im ganzen 260000 Fr. Unter den Millets be-
108
Architekten Feydeau, und dieser für 3000 Fr. an
den Brüsseler Sammler, den Minister van Praet.
Van Praet verkaufte es im Jahre 1864 zum selben
Preis an Tesse. Tesse für 2500 Fr. an Gavet, von
dem es Durand-Ruel im Jahre 1873 für 30000 Fr.
erwarb, worüber alle Welt, Millet nicht aus-
genommen, bass erstaunte. Durand-Ruel 1874 für
38000 Fr. an den englischen Sammler Wilson
(nicht zu verwechseln mit dem französischen De-
putierten). Vente Wilson 1881 für 160000 Fr.
an Secretan. Vente Secretan 1885? für 55300c Fr.
an eine Gesellschaft von Liebhabern unter
dem Vorsitz von Proust, die das Bild zu gleichem
Preis an den bekannten amerikanischen Händler
Sutton abtrat. Chauchard kaufte später das Bild
durch Vermittlung von Garnier für 750000 Fr.
Collection Chauchard, Louvre.
Van Praet besass auch „La Bergere", die er für
6000 Fr. gekauft hatte. Nach dem Tode van Praets
kaufte Durand-Rueldie Sammlung für 1 600000 Fr.
Sie enthielt 27 berühmte Bilder. Darunter figurierte
„la Bergere" mit 40c 000 Fr. Durand-Ruel trat
die ganze Sammlung sofort mittels einer Ko-
mission von 100000 Fr. an Garnier ab, der von
Vever finanziert worden war. Garnier verkaufte
„La Bergere" für 900000 Fr. an Chauchard und
verkaufte ihm ausserdem sieben andere Gemälde
von Rousseau, Decamps, Troyon, Duprc und Meis-
sonier, deren Ertrag inclusive dem der „Bergere"
den ganzen Preis der Sammlung deckte.
„La Bergere" ist heute in der Collection Chau-
chard, Louvre.
Bekanntlich wurde Millet oft von seinen Kame-
raden Corot und Rousseau geholfen. Rousseau
kaufte, um ihm beizuspringen, im Jahre 1855 den
„Greffeur" für 4000 Fr. unter dem Vorwande,
von einem reichen Amerikaner beauftragt zu sein.
Auf der Vente Hartmann 1881 brachte das Bild
1 3 3 000 Fr. Heute Sammlung Rockfeiler, New
York.
Blanc, der Schwiegervater des Malers Alfred
Stevens, schloss 1860 einen Kontrakt mit Millet
zunächst auf drei Jahre, nach dem er alles, was
Millet in dieser Zeit malen würde, zu festgesetzten
Preisen erhalten sollte. Dafür zahlte er Millet einen
Vorschuss von 1000 Fr. monatlich. Millet glaubte
sich endlich aller Sorgen ledig. Auf der Auktion,
die Blanc 1863 veranstaltete, musste er zwei Bilder
von Millet zurückziehen; auf die beiden anderen
verlor er. Darauf wurde der Kontrakt im Ein-
verständnis mit Millet gelöst, und Millet bekannte
sich für 5762 Fr. als Schuldner.
Die vier Bilder waren:
1. „La grande tondeuse", die in dem Kontrakt
mit Blanc mit 4000 Fr. figuriert. Zu 2100 Fr.
zurückgezogen.
2. „La Bergere ramenant son troupeau", Salon
1863 (im Kontrakt mit Blanc mit 3000 Fr.).
Nach künstlicher Steigerung zu 3850 Fr. zurück-
gezogen. 1872 kaufte Durand-Ruel das Bild von
Gavet für 3 2 000 Fr. und verkaufte es im nächsten
Jahre an Gibson in Philadelphia, der das Bild nebst
seiner ganzen Sammlung dem Museum von Phila-
delphia vermacht hat.
3. „Jeune fille gardant ses moutons" (im
Kontrakt mit Blanc mit 1200 Fr. angesetzt). Der
Kunstkritiker Sensier kaufte das Bild auf der Vente
Blanc für 780 Fr.
4. „La Causeuse" (im Kontrakt mit Blanc mit
800 Fr.). Sensier kaufte das Bild auf der Vente
Blanc für 550 Fr. Im Jahre 1872 kaufte Durand-
Ruel die beiden Bilder von Sensier für 4000 Fr.
das Stück.
„L'homrne älahoue" (KontraktBlanc 2000Fr.)
wurde im Salon von 1863 sehr ungünstig beur-
teilt und ging für geringen Preis in die Sammlung
Defoer. Vente Defoer 1886 für 57000 Fr. an
van den Eynde in Brüssel. Nach dem Tode dieses
Sammlers kaufte Durand-Ruel das Bild von der
Witwe und verkaufte es an William Crocker, San
Francisco, für 400000 Fr.
„La tonte des moutons" (Kontrakt Blanc
1500 Fr.) erwarb Durand-Ruel 1874 von Verdier
für 1 1 000 Fr. Vente Graves in New York 1900,
27 500 Dollars.
„Les Glaneuses" wurde von Millet an Binder
für 2000 Fr. verkauft. Auf der Weltausstellung
1867 gehörte das Bild BischofFsheim, der es ein
Dutzend Jahre später für 300000 Fr. an Mme.
Pomery verkaufte, die es 188 1 dem Louvre ge-
schenkt hat.
1872 kaufte Durand-Ruel von Seusier 167
Bilder und Zeichnungen der Meister von 1830.
Nämlich:
2 3 Gemälde und 9 Zeichnungen von Millet
34
8
2 2
2
5°
Rousseau
Corot
Diaz
Delacroix
von anderen Künstlern
,#'
für im ganzen 260000 Fr. Unter den Millets be-
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