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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 11.1913

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Heft 10
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4713#0544

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MÜNCHEN

Die Eröffnung des Brakfscben Kunsthauses, das
Emanuel Seidl erbaur hat, bedeutet in doppelter Be-
ziehung die erfreuliche Bereicherung einer Stadt, deren
Kunstsalons fast durchweg die Nüchternheit von Ge-
schäftsräumen haben und, wenn man praktische Er-
wägungen allein gelten lässt, auch haben müssen.
Brakl hatte schon mit seinem früheren Kunstsalon auf
die Vorteile einer zentralen Lage verzichtet. Dem
alten Hause gegenüber erhebt sich nun der neue Bau,
von aussen wirkungsvoll wie eine Villa anzusehn, und
mit Brakls Wohnhause, das ebenfalls Seidl gebaut hat,
verbunden. Seidls höchstes Verdienst ist der Grund-
riss, bei dem er unbekümmert um den spitzen Win-
kel zwischen den beiden Strassen, die den Bauplatz
beengend einschliessen, die Front nach der verkehrs-
reicheren dieser Strassen legte anstatt ein Kaiser Fried-
rich-Museum in Liliputformat aufzustellen. So hat er
zwei sechseckige Oberlichtsäle gewonnen, die als Zen-
trum der Anlage nach den Seiten den Ausweg in zahl-
reiche Einzelräume öffnen. Jedenfalls ist eine organisch
zwar komplizierte, aber technisch neue und interessante,
architektonisch geschmackvolle Leistung entstanden.
Der Gegensatz zwischen den grossen repräsentativen
Haupträumen und den Kabinetten ist freilich gross.
Über die gegenwärtig ausgestellten Kunstwerke Er-
schöpfendes zu sagen ist wegen ihrer Verschieden-
artigkeit unmöglich. Jedenfalls ist gegenüber den
früheren Ausstellungen im alten Hause anzumerken,
dass ßrakl den Künstlern der ehemaligen Scholle nicht
mehr die fast ausschliessliche Herrschaft gewährt und
sich mehr dem Kreise Münchner Künstler nähert, denen
Habermann als der beste lebende Maler Münchens er-
scheint. Dies wird auch äusserlich durch das Aufhängen
der letzten Werke Habermanns — farbenschwere,
lebendige Bildnisse — an bevorzugter Stelle kundgethan.
Gewiss könnte ein Elite-Salon guter Münchner Kunst
(aber dann des ganzen neunzehnten Jahrhunderts) mit
den übrigen Kunsthandlungen der Residenz wetteifern,
in welchen andere Tendenzen propagiert werden. Das
könnte heilsam, anregend und glücklich — zurück-
haltend wirken. Ob Brakl hier vorbildlich sein will,
wissen wir nicht, da er sich noch zu unbestimmt aus-
gesprochen hat.

In der Modernen Galerie war eine instruktive Aus-
stellung der Meister des Leiblkreises, die sachlich und
malerisch dem Meister sehr nahe stehen. Es verlohnt
sich, auch diesen bescheideneren Künstlern, besonders
Alt und Duveneck, nachzugehen. In der gleichen Galerie,
die sich früher durch das Debüt des Zeichners Mayrs-
hofer und gelegentliche gute Schwarz-Weissausstellungen
um dieses in München fast ganz vernachlässigte Gebiet
verdient gemacht hat, stellte R. Ulsamer Radierungen
aus der Bretagne aus, die eine ausgezeichnete Beherr-
schung der Technik aufwiesen.

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REMBRANDT, JUNGE FRAU AM FENSTER. NR. 20
AUKTION HESELTINE, AMSTERDAM

Der Kunstverein veranstaltete eine Ausstellung der
Gemäldesammlung des verstorbenen Prinzregenten Luit-
pold von Bayern. U.-B.

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Die alte Pinakothek hat aus dem Münchener Kunst-
handel ein Gruppenbildnis der Schule von Ferrara er-
worben, nach Feststellung Dr. Walter Gräffs ein Haupt-
werk des Baldassare d'Este.

Für die neue Pinakothek wurden aus dem Berliner
Kunsthandel ein Stilleben und eine Landschaft von
Schuch angekauft.

MANNHEIM
Die Stadt hat für ihre Kunstbaüe das berühmte Früh-
werk Anselm Feuerbachs „Hafis vor der Schenke" aus
dem Besitz des Rechtsanwalts von Härder, wie man hört,
für 80000 Mk. gekauft. Durch Schenkung gelangte die
Heidelberger städtische Galerie in den Besitz des frühe-
sten erhaltenen Bildnisses der Mutter Feuerbachs.

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