Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe (21.1923)

Streben verbarg. Zweifellos ist dieses Werk sein
größter Wurf. Es ergreift, es ist majestätisch, was
man bis dahin von keinem seiner Werke sagen
konnte. Aber wir stehen dieser Schöpfung noch
nicht urfbefangen gegenüber. Wir können sie noch
nicht sehen, ohne an das tragische Ende des Künst-
lers zu denken, der ihr seine letzten Kräfte wid-
mete. Persönliche Empfindungen mischen sich noch
zu stark in die Wirkung, die von dem Kunstwerk
ausgeht: erst die Zeit kann lehren, ob hier dem
Kleinmeister ein monumentales Werk wirklich ge-

lang, ob seine Kraft auch einer solchen Aufgabe
gewachsen war.

Und selbst wenn sich die augenblickliche Wir-
kung nicht als dauerhaft erweisen sollte, so hat
Gaul doch durch seine Kleinplastiken gezeigt, daß
er ein zwar abseits stehender, aber echter und hoch-
begabter Künstler war, dessen Schaffen in seiner
Reinlichkeit nicht nur eine Mahnung enthält, son-
dern auch durch seinen absoluten Wert, seine Origi-
nalität und Vollendung, seinen Platz in der deut-
schen Kunst behaupten wird.

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AUG OST GAUL, GÄNSE. BRONZE

MIT ERLAUBNIS DES KUNSTSALONS PAUL CASSIRER, BERLIN

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