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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 21.1923

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Heft 8
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4655#0255

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Malerei, die neue koloristische ebenso wie
die frühere mehr zeichnerische, ist sehr ehr-
geizig; um aber zu können, was hier gewollt
ist, bedürfte es der Genialität.

Kokoschka weiß zu frappieren, doch wirkt
der Anstoß nicht fort. Der Hauptsaal sah
unruhig aus. Die Bilder rufen alle gleich
laut. Sie sind eben darum nicht wirkungs-
voll zu hängen, eines stört das andere Frei-
lich sind selbst die Unzulänglichkeiten inter-
essant und anregend, weil Kokoschka mit
Geist arbeitet, sehr beweglich ist, und aller-
hand Erregendes auf die Leinwand zu bringen
weiß. Unter den modernen Manieristen ist
er zweifellos die glänzendste Begabung;
unter den Epigonen ist er der große Schau-
spieler mit den blendenden Mitteln. Er
wird stets von Bewunderern seines dekla-
matorischen Furors umdrängt sein. Die
Nachwelt aber flicht dem Mimen keine
Kränze. K. Sch.

HAMBURG
Die Kunsthalle hat die beiden Männer-
bildnisse von Edvard Münch, die hier repro-
duziert worden sind, erworben.

DER HAMBURGISCHE MALER

FRITZ FRIEDRICHS
Tn eine Zeit des hysterischen Kunstge-
-*- schmackes ist es keine dankbare Aufgabe,
einen Künstler zu rühmen, der weder vom
asiatischen Osten noch vom afrikanischen
Süden erleuchtet wurde, der kein Autodidakt
ist und keine Illustrationen zu kommunisti-
schen Programmen liefert. — Fritz Friedrichs
zählt mit seinen vierzig Jahren zu den älteren
Herren von gestern, die nach derVäterWeise
still für sich den Weg der Schönheit suchen
— so unbekümmert, als ob nichts um sie
her zusammengebrochen wäre. Er ist wohl
der wertvollste von jener achtbaren Gruppe
hamburgischer Künstler, die vor dem Weltkriege sich in der
Berührung mit französischer Kunst weiterbildeten. Obwohl
er nie in Paris war, könnte man ihn dem Kreise des Cafe
du Dome hinzurechnen. Zuvor war er, wie die meisten seiner
hamburgischen Altersgenossen, Schüler von Arthur Siebelist
gewesen und hatte ordentliche, nicht sehr interessante Frei-
lichtbilder gemalt. Die Erweckung brachte ihmCezanne. Fried-
richs hat ihn indessen nicht nachgeahmt, vielmehr lernte er
Kräfte entwickeln, die in ihm selber geschlummert hatten.
Dabei geriet es ihm vielleicht zum Vorteil, daß er die An-
regung von ferne her empfing. Er entging so der Gefahr
entwurzelt zu werden und sein Gewinn war von keinem
Verlust begleitet.

Die Malerei unseres Friedrichs ist sehr kultiviert ohne
epigonenhaft zu sein, von einer gedämpften, doch keines-
wegs matten Farbigkeit, vielmehr sehr lebendig. Ohne Uber-
treibung dürfen wir ihn zu den feinsten Koloristen Deutsch-

EDVARD MÜNCH, BILDNIS INGENIEUR S. 1919

ERWERBUNG DER HAMBURGER KUNSTHALLE
MIT ERLAUBNIS DER GALERIE LUTZ & CO.

lands rechnen. Seine Kompositionen sind aus Farbenträumen
erwachsen, aber klar, unter der Mitwirkung eines nicht ge-
wöhnlichen kritischen Verstandes aufgebaut. (Seine Intelli-
genz hat sich auch in gelegentlicher kunstschriftstellerischer
Tätigkeit bewährt.)

Da Friedrichs sich nicht wiederholt und in Figurenbildern,
Landschaften,Stilleben mancherleiMotive behandelt, so braucht
er die nicht ungefährliche Probe einer Kollektivausstellung,
wie sie jetzt in Hamburg vor sich gegangen ist, nicht zu
scheuen. Der Gesamteindruck des Raumes, den etwa dreißig
Bilder füllten, war der einer harmonischen Belebtheit. Unsere
Augen, denen sonst auf zeitgemäßen Ausstellungen mit ex-
pressionistischem Farbengetöse hart zugesetzt wird, konnten
sich hier einmal erholen. Es war, wie wenn man aus dem
Gebrüll einer Volksversammlung zu erbaulichem Gespräch
bei einem Freunde einkehrt.

Bei jedem Koloristen kann man einen Farbenwert —

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