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Kongreß für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft
Bericht — 1914

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Abteilung III
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Walzel, Oskar: Tragische Form
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https://doi.org/10.11588/diglit.65508#0397

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Walzel, Tragische Form, Diskussion

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habe.) Vieles, was der Vortragende über dramatische Wirkung gestreift habe, lasse
sich auf diese Weise erklären, wie denn hier überhaupt der Ausgangspunkt für
eine gewiß nicht im Effekt, aber in der ganzen Methode unaristotelische Drama-
turgie auf sprachkritischer, also rein ästhetischer Grundlage gegeben sei.
Herr W a 1 z e 1 antwortete nicht auf die Einwände Herrn Schumanns, da
dies schon Herr Bab besorgt hatte. Was Bab für ein Mißverständnis seiner
Ansicht hielt, ist tatsächlich Weiterführung dieser Ansicht. Diese Weiterführung
stützt sich allerdings auf eine Betrachtungsweise, die methodisch von Bab
abweicht. Bab möchte den Begriff einer besten Tragödie feststellen, während
Walzel die gegensätzlichen Typen wirklicher künstlerischer Gestaltung zu
bestimmen sucht. Letztes Ziel dramatischer Kunst kann natürlich in der Ver-
bindung der Gegensätze gesucht werden, doch im Leben der Dichtung dürfte
immer die eine oder die andere zweier gegensätzlicher Möglichkeiten
künstlerischer Formung vorwalten. Näheres über diesen methodologischen
Gesichtspunkt ist jetzt in der Internationalen Monatsschrift, Februar 1914,
Sp. 592 f. zu finden.
 
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