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Kongreß für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft
Bericht — 1914

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Geschäftliche Sitzung
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https://doi.org/10.11588/diglit.65508#0532

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526

Kongreß für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft

Geschäftliche Sitzung
am 9. Oktober 1913, mittags 12 Uhr
Herr D e s s o i r stellt als ersten Punkt der Tagesordnung die Frage
eines zweiten Kongresses zur Diskussion. Herr Hoernes erklärt, es sei
wohl für alle Teilnehmer selbstverständlich gewesen, daß der Kongreß eine
Fortsetzung finden solle, und er schlage vor, ihn umzubenennen als „ersten
internationalen Kongreß für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft“.
Herr Hamann erhebt hiergegen Einspruch. Dieser erste Kongreß sei eine
Notwendigkeit gewesen, aber angesichts der allgemein herrschenden
Kongreßmüdigkeit solle man warten, bis diese Notwendigkeit sich wiederum
einstellen werde. Herr Wulff vertritt die Meinung, daß es ein Verlust an
Arbeitskraft sei, wenn die Organisation wieder preisgegeben werde, und
schlägt Schluß der Diskussion und Abstimmung vor. Herr Hoernes betont,
daß es sich nicht nur um die Frage eines zweiten, sondern des Kongresses
als eines regelmäßig zu wiederholenden Unternehmens handle. Es folgt
die Abstimmung, in der beschlossen wird, den Kongreß zu einer periodisch
wiederkehrenden Einrichtung zu machen. Der Vorsitzende bittet nun um
Äußerungen über die Beschaffenheit des zweiten Kongresses. Herr
Lamprecht schlägt zum Titel den Zusatz „und vergleichende Kunst-
geschichte“ vor. Die Herren Marbe und Elsenhans erheben dagegen
prinzipielle Bedenken. Es wird von verschiedenen Seiten zur Geltung
gebracht, daß dieser Begriff bereits in dem bisherigen Titel enthalten sei.
Herr Lamprecht bittet für den Fall der Ablehnung seines Antrages
wenigstens um Beifügung einer kurzen, ständigen Notiz gleichen Sinnes.
Als Vermittlung schlägt Herr Hoernes den Titel: „Kongreß für Ästhetik,
Kunstwissenschaft und Kunstgeschichte“ vor. Der Vorsitzende gibt der
Befürchtung Ausdruck, daß dies zu Mißverständnissen führen könne,
da Literatur und Musik einbegriffen seien, was durch den Zusatz „allgemein“
ausgedrückt werde. Der Antrag Lamprecht wird abgelehnt. Die Bei-
behaltung des bisherigen Titels wird beschlossen. Weiter stellt der Vor-
sitzende die Frage der Mehrsprachigkeit künftiger Kongresse zur Diskussion.
Herr Wolffheim hält es für praktischer, zunächst den Ort des nächsten
Kongresses ins Auge zu fassen. Durch Abstimmung wird jedoch beschlossen,
zuerst die Frage der Internationalisierung zu besprechen. Die Herren
Lamprecht und Elsenhans vertreten die Ansicht, daß ein wirklicher
Meinungsaustausch nur bei Einsprachigkeit zu erzielen sei. Herr Bullough
macht den Vermittlungsvorschlag, dem Kongreß seinen deutschen
Charakter zu belassen, ihn aber in gewissen Zeitabständen als internationalen
 
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