Riemann, Γιγνόμβνον und Γeyovos beim Musikhören 525
Gestalten konsequent aus dem Wege gegangen wird, an dessen Stelle
vielmehr ein buntscheckiger Wechsel von Momentwirkungen tritt, ein
ewiges Gären und Treiben, ein chaotisches Werden und Wollen, das
nicht zum organischen Wachsen führt. Das Urteil des Gemeingefühls über
diese krampfhaften und krankhaften Versuche, die mangelnde Fähigkeit,
große Formen mit bedeutendem Inhalt zu füllen, durch Vortäuschung einer
neuartigen Formgebung zu verdecken, die in Wirklichkeit eben keine
Form, sondern eine Unform, die Negation der Form ist, steht seit langem
fest. Ohne Form keine Kunst, sondern nur Künstlichkeit, Künstelei. Daß
aber kunstmäßige Formgebung der Natur gemäßer ist als ein gekünstelter
Naturalismus, das, denke ich, lehrt uns die aristoxenische Unterscheidung
des γιγνόμ€νον und yeyovös.
Gestalten konsequent aus dem Wege gegangen wird, an dessen Stelle
vielmehr ein buntscheckiger Wechsel von Momentwirkungen tritt, ein
ewiges Gären und Treiben, ein chaotisches Werden und Wollen, das
nicht zum organischen Wachsen führt. Das Urteil des Gemeingefühls über
diese krampfhaften und krankhaften Versuche, die mangelnde Fähigkeit,
große Formen mit bedeutendem Inhalt zu füllen, durch Vortäuschung einer
neuartigen Formgebung zu verdecken, die in Wirklichkeit eben keine
Form, sondern eine Unform, die Negation der Form ist, steht seit langem
fest. Ohne Form keine Kunst, sondern nur Künstlichkeit, Künstelei. Daß
aber kunstmäßige Formgebung der Natur gemäßer ist als ein gekünstelter
Naturalismus, das, denke ich, lehrt uns die aristoxenische Unterscheidung
des γιγνόμ€νον und yeyovös.