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Kongreß für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft
Bericht — 1914

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Geschäftliche Sitzung
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https://doi.org/10.11588/diglit.65508#0533

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Geschäftliche Sitzung·

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Kongreß abzuhalten. Herr Zimmermann tritt für die Zulassung fremder
Sprachen ein. Herr Basch betont, daß die Vertretung des Auslandes eine
verhältnismäßig geringe gewesen sei, und daß bei weiterer Ausschließung
fremder Sprachen der Kongreß lediglich auf die deutschen Kräfte beschränkt
sein werde. Durch Abstimmung wird beschlossen, daß der Kongreß fortan
mehrsprachig sein soll. Der Zusatz „international" zum Titel wird abgelehnt.
Es folgt die Erörterung von Zeit und Ort des nächsten Kongresses.
Einladungen liegen vor: von Leipzig und Wien. Die Einladung nach
Leipzig gilt nur für das Jahr 1914 und wird abgelehnt, weil der Zeitabstand
ein zu geringer ist. — Herr Hoernes begründet hierauf die Einladung nach
Wien. Herr Basch gibt der Meinung Ausdruck, daß Wien mehr als Ort
eines auf die deutsche Sprache beschränkten Kongresses geeignet sei. Um
zu bekunden, daß der Kongreß in Zukunft mehrsprachig sein solle, schlägt
er vor, falls als Ort des nächsten Kongresses Wien bestimmt werden sollte,
schon jetzt für den dritten Paris festzulegen. Herr Wulff gibt zu bedenken,
daß man sich über die Zeit schlüssig machen solle, ehe man den Ort
beschließe. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß im Jahre 1916 in
Paris der Congres d'histoire d'art stattfindet. Herr Lamprecht schlägt darum
für die nächste Tagung in Wien das Jahr 1917 vor, den Pariser Kongreß
eventuell nach kürzerer Frist. Der Vorsitzende äußert Bedenken gegen die
allzu lange Pause und beantragt für den nächsten Kongreß als Ort Wien,
als Zeit das Jahr 1915, für den dritten Paris 1917 zu beschließen. Der
Antrag wird angenommen.
Als weiterer Punkt der Tagesordnung wird die Bildung eines dauernden
Ausschusses erörtert, der als Zentralstätte nötig ist. Herr Hoernes schlägt
vor, einen ständigen Ausschuß zu bilden, dessen Wohnsitz durch den Wohn-
sitz seines Präsidenten bestimmt wird, und Herrn Dessoir dieses Amt zu
übertragen. Er soll einen ständigen Sekretär sowie eine Anzahl ständiger
Mitglieder bestimmen, die ihm am Sitz des Kongreßpräsidiums zur Seite
stehen. Außerdem ist eine Anzahl hervorragender Fachgenossen der
einzelnen Länder in diesen Ausschuß aufzunehmen, die zugleich die präsum-
tiven Präsidenten des Kongresses in den betreffenden Ländern sein würden.
Herr Lamprecht beantragt, Herrn Dessoir das Amt des Präsidenten bis
zum Jahre 1920 zu übertragen. Allgemeine Zustimmung.
Hierauf übernimmt Herr Wulff den Vorsitz und stellt einen Antrag des
Herrn Strzygowski zur Erörterung, der Organisationsfragen im Lehrbetrieb
auf dem Gebiete der Ästhetik und Kunstwissenschaft betrifft. Fräulein
Lanicca berichtet als Vertreterin des abwesenden Herrn Strzygowski über
die Organisation in dessen Forschungsinstitut für bildende Kunst.
Fräulein Lanicca: Da Sie mir gestatten, an Stelle des in Armenien
weilenden Professors Hofrat Strzygowski das Wort zu ergreifen, möchte ich in
Kürze Bericht erstatten über die Organisation eines Forschungsinstitutes
für bildende Kunst. Es handelt sich um eines der beiden kunsthistorischen
Institute der Universität Wien, nämlich um das von Strzygowski geleitete, welches
im Laufe der letzten sechs Monate neu organisiert worden ist und den Charakter
 
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