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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 50.1899-1900

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7134#0184

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Kleine Nachrichten.

die Form der Gefäße der Willkür anheim-
gegeben, und sie verlor ihren durch die
frühere Technik bedingten Tharakter; statt
der spezifisch keramischen Gefäßformen kamen
solche auf, die etwa au rohe Metallarbeiten
erinnerten und pröfilirungen hatten, wie sie
auch ein Tischler an einem Schrank ver-
wenden kann.

3. Daß das Steinzeug stets etwas Der-
bes und Festes gehabt habe und stets be-
halten müsse und daruin nicht für den Salon
geeignet sei, dürste doch durch die modernen
französischen Steinzeuge längst widerlegt sein.

Dazu gehört aber neben künstlerischem Geschick
auch eine ausgebildete Technik, denn nur dann
kann man, wie der Franzose
von einer kurt 6n teu, von
einer Feuerkunst sprechen.

Leider lassen die künstlerisch
so beachtenswertheu Kera-
miken von Länger, v. Leider,

Schmuz-Baudiß u. a. (die
übrigens nicht zu den Stein-
zeugen gehören) dies voll-
ständig vermissen. Tine
rühmende Ausnahme ma-
chen dagegen die feit etwa
einem halben Jahr von
Scharvogel-München ge-
fertigten feinen Steinzeug-
gefäße, die den besten Er-
zeugnissen des Auslandes
an die Seite zu stellen sind
und vielleicht auch die
Richtung angeben, in der
im Westerwald der pebel
angesetzt werden könnte.

£jallc a. S.

G. Wolff, Archit.

fix

m

^rrruntnmg eines „Rlubs zur Pflege der Ruust

im Handwerk" in Wien. Die moderne Be-
wegung im Kunstgewerbe, welche in Wien später
als in Deutschland sich bemerkbar machte, sucht
das Versäumte jetzt mit allen Kräften nachzuholen.
Mehr als irgendwo anders standen hier die
schaffenden Künstler dem Gewerbe fern, und erst die
allerletzte Zeit hat hierin eine Wandlung geschaffen.
Am diesem Zusammenarbeiten eine feste Form
zu geben, hat sich in der letzten Zeit ein Klub
gebildet, der aus jungen Künstlern und Kunstgewerbe-
treibenden sich zusammensetzt. Die Zwecke des Vereines
sind zweifache: Erstens will er die für das Kunst-

28I. Handspiegel in mattem Silber
von v. Meyer's Söhne; entworfen von Architekt
R. ffa m m e I.

(V, der wirkl. Größe.)

gewerbe befähigten Künstler den: Letzteren
zuführen und so sein Bestreben darauf richten,
der noch jungen Bewegung im modernen
Wiener Kuustgewerbe die künstlerische Rich-
tung zu wahren. Dann aber will er auch
durch Veranstaltung von geschlossenen kunst-
gewerblichen Ausstellungen den: Publikum
Gelegenheit geben, in direkte Verbindung
mit diesen sonst noch unbekannten Künstlern
zu treten, wie überhaupt das allgemeine
Zutereffe an modernen Erzeugnissen wecken.
Diesem Zweck entsprechend gibt es zweierlei
Mitglieder: entwerfende und aus-

führende. Der letzteren Gruppe gehört
eine Reihe tüchtiger kunstgewerblicher Fach-
leute an. Die Entwürfe
unterliegen zunächst der

Kritik einer Jury, und so
darf man wohl mit Recht
von einer gedeihlichen Ein-
wirkung der neuen Arbeiten
dieses Klubs auf die Ge-
schmacksbildung unseres
Publikums rechnen. Zm

Frühjahr soll bereits die
erste Ausstellung des Klubs
stattfiuden. A. Frd.

%

"V^ilderschmuck in Gchu-
*0 le„, 'Krankenhäusern,
Armenhäusern rc. Zn Eng-
land besteht seit dem Zahre
s885 ein Verein, der es
sich zur Aufgabe gemacht
hat, Bilder aller Art zu
verbreiten und zwar zu-
nächst in den Schulen; er
begann damit, von den
bedeutendsten Kunstver-
legern etwa q.00 Photo-
graphien, Stiche, Radierungen, Thromolithographien
zu billigsten Preisen in Tommission zu nehmen und
sie fast ebenso billig an Volksschulen abzugeben, und
vor einiger Zeit hat er sich das gleiche Recht auch
Kranken- und Armenhäusern gegenüber erworben,
so daß er im Zahre f898 für 8933 Mk. Bilder in
derartigen Anstalten unterbringen konnte. Der Verein
hat nun auch einen eigenen Verlag angefangen.
Der Jahresbeitrag beträgt f0,30Mk. oder 2\ Akk.,
wofür die Vereins-Mitglieder je 2 oder 3 Bilder als
Prämie erhalten. O.

rt*-

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