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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 50.1899-1900

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Die preußischen Kunstgewerbeschulen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7134#0194

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(Die preußischen ()Lunstgewer6e^
schuken.

er die Zeitschrift für gewerblichen
Unterricht, das Grgan des Ver-
bandes deutscher Gewerbeschul-
männer, in den letzten Jahren
eingehender hinsichtlich der preußi-
schen Schulverhältnisse verfolgt
und sonst sich einigermaßen über diese zu unter-
richten versucht hat, wird mit einigem Befremden
die Entwickelung beobachtet haben, welche sie dort
besonders hinsichtlich der Aunstgewerbeschulen ge-
nommen haben. Denn während man in Preußen
die gewerblichen Fortbildungsschulen erst in den letzten
Jahren einheitlicher zu organisiren und unter strengere
staatliche Aufsicht zu stellen begonnen hat, und ihre
Zahl, trotzdem diese Schulen doch das feste Funda-
ment für den ganzen höheren gewerblichen Unterricht
bilden sollen, noch in keiner Weise dem Bedürfniß
und der im übrigen Deutschland üblichen Höhe ent-
spricht, hat die Zahl der als „Aunstgewerbeschule"
bezeichneten Anstalten schon eine geradezu erstaunliche

Höhe erreicht — so sind z. B. in Elberfeld-Barmen
allein zwei solcher Schulen — und sollten in Folge
des unter andern Umständen gewiß nur hoch anzu-
erkennenden, in diesem Falle aber geradezu verhängniß-
vollen Ehrgeizes so vieler Städteverwaltungen noch
eine Anzahl weiterer gegründet und vom Staate mit
unterhalten werden.

Wan mußte sich da unwillkürlich fragen: wo
soll das hinaus? Schon feit Zähren wird von
Lehrern, Direktoren und Vereinen in Eingaben an
das Ministerium und das Abgeordnetenhaus auf die
in den meisten Beziehungen durchaus unzureichenden
Existenzbedingungen dieser Anstalten hingewiesen, auf
die Mangelhaftigkeit der Mittel für die Ausstattung,
die geringen Gehälter, den Mangel einer festen, pen-
sionsberechtigten Stellung der Lehrer, so daß neben
letzteren selbst der einfache Arbeiter gesicherter erscheint;
das Abgeordnetenhaus hat von Jahr zu Zahr immer
wieder auf Abstellung dieser Verhältnisse gedrängt,
der Minister hat die Abstellung in Aussicht gestellt
und auch weitere Mittel bewilligt: die Stellung der
Aunstgewerbeschulen und deren Lehrer ist heute aber
immer noch dieselbe, ja deren Bestand war, was
noch schlimmer ist, durch die fortgesetzten Neu

2-t

Aunsi und hmidiverk. 50. Zahrg. £)eft 6.

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