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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 22.1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.5953#0056

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faßt. Die Einleitung Singers weiß sich darüber in artigen
Wendungen zu äußern. Es gibt eine natürliche Spannung
zwischen dem Künstler und dem Genießer, die nie auf-
hören wird und nie aufhören darf.

Die Einleitung enthält auch gute Oedanken über Klin-
gers Arbeitsweise, seine geistige und technische Entwick-
lung. Den eingehenden Erörterungen über das in dem
Verzeichnis befolgte Ordnungsprinzip wird man im Großen
und Ganzen beistimmen müssen. Man merkt ihnen auf
jeder Seite die Erfahrungen eines tüchtigen Kenners und
gewissenhaften Forschers an, der sich mit hingebendem
Fleiße den Inhalt aller ihm zu Gebote stehenden öffentlichen
und privaten Klingersammlungen angeeignet und mit Vor-
sicht den besten Weg der Darstellung ermittelt hat. Zu
Nachträgen wird bei der Natur des Werkes der Stoff nicht
ausbleiben. Wirklich vernachlässigt ist der letzte Teil des
Verzeichnisses, der als »Anhang« bezeichnet wird. Es ist
eine unfertige und unzulängliche Zusammenstellung der
zeichnerischen Arbeiten Klingers, die direkt für mechanische
Wiedergabe geschaffen sind. Hier wären allerlei für Leipziger
Freunde gelegentlich entstandene Entwürfe einzufügen gewe-
sen, wie sie die freigebige Hand des Künstlers so leicht ent-
stehen ließ. Aber das Schlußwort dieser Anzeige soll nicht
ein Wort der Kritik, sondern des Dankes sein. Und ein
Wunsch zugleich. Möge es dem arbeitsfreudigen Verfasser
gefallen, nun auch ein schwierigeres Werk zu Ende zu



Gasseier Malerin

kopiert Gl

Wälde der Casseler Galerie

Adresse stets

Postlagerkarte 1, Berlin W. 9

2 Das neue Verzeichnis

Originalradierungen

| ift erfchienen u. fteht unberechnet zur Verfügung. *

i Verlagv.E.A.Seemann in Leipzig S

Abteilung: Originalradierungen

führen, das Verzeichnis der Federzeichnungen Klingers.
Er ist dazu gerüstet, wie kein anderer. n. Schreiber.

Studien zur deutschen Kunstgeschichte. Studien zur
Geschichte der bayerischen Miniatur des 14. Jahrhunderts
von Dr. Franz Jacobi. Mit 14 Abb. auf 7 Lichtdrucktafeln.
Straßburg, J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel), 1908. 4 Mark.
Die Enge und die strenge Methodik, die dem Inhalt
und der Anordnung derartiger Arbeiten aufgezwungen wird,
macht sie besonders geeignet zu pädagogischen Zwecken
und zu Dissertationen. Den letzteren Ursprung verleugnet
die vorliegende Abhandlung nicht, auch literarisch nicht.
Sie beschränkt sich im wesentlichen auf den Vorrat der
Münchener Hof- und Staatsbibliothek, geht geistliche und
weltliche Handschriften durch, jene nach der Einteilung in
liturgische und geistlich-didaktische (Biblia pauperum, Specula
humanae Salvationis, Legenden), diese geschieden in Welt-
chroniken und andere Handschriften und gibt zum Schluß
ein Verzeichnis der benutzten 31 Stücke. Die reichste
Ausbeute liefern die Armenbibeln, die Specula und die
Weltchroniken. In methodisch richtiger Weise zeigt der
Verfasser die fortschreitende Entwicklung am Beispiel
zweier Stoffe, des Daniel in der Löwengrube und des Turm-
baus zu Babel. Durch Abbildung setzt er den Leser in den
Stand, selbst zu urteilen. Allerdings bin ich in der ästhe-
tischen Würdigung und in der Datierung nicht immer mit
ihm einverstanden. F. R.

Anfang Dezember wird von dem

ersten Bande (Altertum)

des

Handbuchs der Kunstgeschichte

von Anton Springer
die neunte Auflage

erscheinen. Es ist die letzte Arbeit des verstorbenen Archäologen

Prof. Dr. Adolf Michaelis

Er hat die Überarbeitung mit demselben unermüdlichen Fleiß
und der gleichen umfassenden Sachkenntnis vorgenommen,
die seine Arbeit von je ausgezeichnet hat. Bei dem raschen
Tempo, in dem die kunstgeselüchtliche Wissenschaft fort-
schreitet, ist es unerläßlich, in kurzen Intervallen von wenigen
Jahren den Stoff in neuer Durcharbeitung vorzuführen, neu
Gewonnenes einzuschalten und Veraltetes auszuscheiden, um
das Interesse für die wortvolle Darstellung ständig rege zu
erhalten. Wer die neueste Auflage mit der 1907 erschienenen
vergleicht, wird erstaunen, wieviel Neues die gegenwärtige
Fassung bietet. — Besonderer Wert ist auch diesmal auf Ver-
besserung und Vereinheitlichung der Illustration gelegt worden;
die Zahl der Farbentafeln ist um drei Nummern, die der
Textabbildungen um etwa hundert gestiegen; dabei sind eine
große Anzahl von Illustrationen durch neue ersetzt. Ein
Kupferdruck ist außerdem auf besonderen Wunsch des Ver-
fassers hinzugefugt worden. Der erste Band umfaßt sonach

gegen 530 Seiten Lexikon-Oktav mit mehr
als 1000 Abbildungen, 15 Farbendrucktafeln
und einer Mezzotintogravüre

Ungeachtet der abermaligen Vermehrung des Inhaltes, der
Erhöhung der Klischee- und Druckpreise bleibt der Ladenpreis
des Bandes der alte, das heißt

geheftet 8 Mark, gebunden 9 Mark

Verlag von E. A. Seemann in Leipzig

LÜBECK

An dem neu zu organisierenden

Kulturhistorischen Museum

ift die Stellung eines wiffenfdiaft- t < .
lidi und praktifdi vorgebildeten ■*-' e 11 e X S
baldigft zu befetjen. Der Gehalt foll dem der
hiefigen Oberlehrer gleich bemeffen werden. Im
neuen Beamten-Befoldungsetat ift dafür ein An-
fangsgehalt von Mk. 4000, in 21 Jahren bis auf
Mk. 8500 fteigend, in Ausficht genommen. Mel-
dungen bis z. 20. Nov. an die Museums-Verwaltung.

Die Gefellfdiaft
zur Beförderung gemeinnützig er Tätigkeit
Dr. Neumann.

Inhalt: Deutsche Graphische Ausstellung in Leipzig. — Personalien. — Menzelpreise der Berliner Illustr. Ztg.; Wettbewerbe der Berliner Akademie
der Künste; Königsufer in Dresden.— Erhaltung des alten Bildes des Prinzipalmarktes in Münster i. W. — Ein Holbeinfund; Verschollenes
Selbstporträt Feuerbachs gefunden. — Ausstellungen in Köln, Berlin, Dresden, Wiesbaden, Graz, Venedig, Chemnitz. — Erwerbungen des
Museums der bild. Künste in Leipzig, des Märkischen Museums, des Wallraf-Richartz-Museums; Verzeichnis des Budapester Kupferstich-
kabinetts; Geschenk für das Alte Museum in Brüssel. — Vermischtes. — Forschungen. — Ein neuer Führer durch Klingers Griffelwerk;
Studien zur deutschen Kunstgeschichte. — Anzeigen.

Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E.A.Seemann, Leipzig, Querstraße 13
Druck von Ernst Hedrich Nachf., o. m. b. h., Leipzig
 
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