Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Hartmann, Florian; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Ars dictaminis: Briefsteller und verbale Kommunikation in den italienischen Stadtkommunen des 11. bis 13. Jahrhunderts — Mittelalter-Forschungen, Band 44: Ostfildern, 2013

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34760#0308

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2 Realitäten in der Fiktion:
Die Anfänge des Studiums in Bologna
im Spiegel der

2.1 Anfänge des Studiums in Bologna

Noch 2007 hat CARLO DOLciNi über die Anfänge des Studium und der Universität in Bo-
logna geurteilt: »11 punto di partenza si rinviene nella scuola privata di diritto romano a
Bologna, nei primi del XII secolo«.' Deswegen habe auch die junge Rechtsschule in Bo-
logna die künftigen universitären Institutionen geprägt. Mit der frühen Rechtsschule
in Bologna bezieht sich DoLciNi natürlich auf den vermeintlichen Gründungsvater des
Rechtsstudiums in Bologna, auf Irnerius oder Werner/ Dessen Wirken in Bologna zu
Beginn des 12. Jahrhunderts zu Lebzeiten der Markgräfin Mathilde bezeugt bekannt-
lich Burchard von Ursberg/ Belege für Irnerius' Lehrtätigkeit und damit für ein frühes
Rechtsstudium in Bologna schon zu dieser Zeit stammen erst aus der Feder des 1265
verstorbenen Rechtsgelehrten Odofredo/ JOHANNES FRIED hat deswegen mit guten Ar-
gumenten die Existenz einer unter der Leitung von Irnerius stehenden Rechtsschule
in Bologna in Frage gestellt und seine Stellung als pnmus t?nz docuzf in dudafc ishi als
»Kunstprodukt« und »Mythos« verstanden/ Eindeutige Belege über das Rechtsstu-
dium in Bologna und Hinweise auf die Organisation des Studiums gibt es für das frühe

DoLciNi, Lo Sfudzum fino al XIII secolo, S. 478, dabei im Wesentlichen basierend auf CENCETTi,
Studium fuit Bononie; vgl. auch FASon, Ancora un'ipotesi sull'inizio dell'insegnamento; ähn-
lich auch noch ARNALDi, Alle origini dello Studio di Bologna, S. 110; VERGER, Grundlagen, S. 59,
der sich ebenfalls allein auf CENCETTi beruft.
S['AGNLSi, Wernerius Bononiensis iudex; Voss, Irnerius Rechtsberater der Mathilde; FRIED, »...
auf Bitten der Gräfin Mathilde«.
Burchard von Ursberg: C/zrozzz'cozz, S. 15 f.: Ez'sdenz z^HO^HC fczzzporzhHS dozzzz'zzus Werzzen'MS fz'Fros fc-
gnzzz, t?MZ dudnzzz zzcgfccfz/ncrazzf, nee ^nzs^nazzz z'zz cz's sfudneraf, ad pefzfzozzezzz Maf/zz'fdc cozzzz'fz'ssc rezzo-
rzarz/'f cf, sccrnzduzzz z^nod ofz'zzz zz dzüc rccordzzfz'ozzz's z'zzzpcrzzforc iMsfz'zzz'zzzzo cozzzpz'fzzfz'/Hcrzzzzf, pzzHcz's/orfc
rzcdzz's zzlzcuM z'zzferposz'fz's cos dz'sfz'zzxz'f. fzz z^nzFus cozzfizzezzfur z'zzsfz'fHfzz pre/zzfz z'zzzpcrzzforz's, z^nzzsz' prz'zzcz-
pzHZZZ cf zzzfroducfzo zurzs czVz'iz's; zum Einfluss Mathildes vgl. CoRTESE, 11 diritto nella storia medie-
vale, S. 60.
Odofred, in Digest I. I. 6; vgl. auch die Edition dieses Kapitels bei KANTOROwicz/SMALLEY, An
English Theologian's View of Roman Law, S. 238; vgl. ARNALDi, Alle origini dello Studio di Bo-
logna, S. 102.
FRIED, »... auf Bitten der Gräfin Mathilde«, S. 201; vgl. schon LÜDE, Commune, University, and
Society, S. 20, der die ersten Erinnerungen an das frühe Studium unter Irnerius 130 Jahre später
als Mythos deutet, dessen historischer Kern kaum zu eruieren sei; zum aktuellen Forschungs-
stand über Irnerius/Werner sei verwiesen auf MAzzANTi, Irnerio, mit weiterer Literatur; dort
auch die erneut aufgegriffene und mit weiteren Argumenten untermauerte These, Irnerius/
Werner sei Theologe gewesen.
 
Annotationen