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Weber, Wilhelm; Königliche Museen zu Berlin / Ägyptische Abteilung
Mitteilungen aus der Ägyptischen Sammlung: Text — Berlin, 2.1914

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Horos. (Patäke.) (Nr. 142—145.)

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hinüber liegenden beschnittenen Phallos. Arme dünn, verkrüppelt, der r. mit schlaff herab-
hängender Hand vor der Brust (wie 122), am 1. ein runder Henkelkorb, den er auf einen
zweihenkligen Topf stellt. Kopf gerade aus; breiter vorgetriebener Schädel, hochgezogene
Brauen, stark eingekerbte Nasenwurzel und vorspringendes Untergesicht. Kahlköpfig, r. Zopf,
Knospen (Kappe wohl aufgemalt).
Maß: H. 9,5 cm. — Herkunft: In Kairo gekauft. — Material: Rotbrauner Ton, außen
heller. Reste von Farben. — Erhaltung: Intakt. — Arbeit: Sehr sorgfältige Ausführung. —
Literatur: Ausführl. Verzeichnis2, S. 368. Pfuhl, Röm. Mitteil. 1904, Tafel II, S. 4f. — Erwähnt:
57, 61; 58, 70; 59, 78; 79; 60; 73ff.

143. Patäke mit Korb. (Tafel 14.)
Berlin 9267. Auf einem stark vereinfachten Lampenuntersatz mit seitlicher Schnauze (vgl.
zu 483) steht der Alte, nicht phallisch, mit verkrüppelten Beinen, Hängebauch; Arme sind
vor den Bauch gehalten; 1. Korb, kein Topf. Die 1. Schulter ist hochgezogen, der Kahlkopf
nach der Seite geneigt. Er trägt ein bis zu den Füßen reichendes Gewand, auf der Brust
ein Amulett (kleine Götterfigur in geschlossener Haltung mit Doppelkrone). Freundlich grin-
sendes Gesicht, zurückfliehende Stirn, klobige Nase, dicke Lippen, tiefe Mundfalten, spitzes
Kinn, große Ohren, r. offene Locke. Über seinem Kopf Einguß?
Maß: II. 13 cm. — Herkunft: In Kairo gekauft. — Material: Hellederbrauner Ton, Kern
schwarz; Reste von Weiß und Rosa. — Erhaltung: Die Füße des Beckens sind abgestoßen.
Ist nicht auch der „Vogelkopf“henkel abgebrochen und der „Einguß“ über dem Kopf neuer-
dings glattgeschnitten? (S. Einl. zu 483). — Erwähnt: 58, 63; 59, 79; 60; 75f.; 264, 13.
144. Patäke. (Tafel 14.)
Berlin 10 135. Verkrüppelter nackter Patäke, sehr frisch wiedergegeben. Ü
Er steht frontal; runde, krumme, plumpe Beine, spitzer Hängebauch, feste
Einschnürung im Kreuz, starke Hinterbacken, enge Hüften, schmale Brust.
Im r. Arm den kleinen, auf der 1. Schulter den hohen Topf mit Deckel und
spitzem Lehmverschluß, wie es Brauch seit uralten Zeiten, an den Kopf ge-
lehnt. Dieser ist im Verhältnis zum Körper viel zu groß. Flacher, buckliger '
Schädel, starker Hinterkopf, niedrige Stirn mit tiefen Falten, eingedrückte
Schläfe, verkniffene Augen, breite Stumpfnase, wulstige Lippen, dicke Backen,
lange, zurückgezogene Ohren.
Rückseite ausgearbeitet, kein Brennloch, keine eigentliche Basis, schmale,
Abb. 64.
unten geschlossene Standfläche.
Maß: II. 20,3 cm. — Herkunft: Unbekannt; in Straßburg gekauft. — Material: Rotbrauner,
außen schwarzbrauner Ton. —- Erhaltung: Ist über dem Leib zusammengefügt. Phallos war be-
sonders eingesetzt. —'Arbeit: Ausgezeichnet. — Literatur: Ausführl. Verzeichnis2, S. 372. — Er-
wähnt: 2, 1; 16; 59, 78; 60; 76.
145. Patäke mit dem Topf. (Tafel 14.)
Berlin 13595. Hohe, gerade Basis. Der Verkrüppelte hat seine krummen Beine etwas
auseinandergesetzt und bemüht sich, aus dem von ihnen festgeklemmten hohen Topf, um
dessen Fuß sein beschnittener Phallos sich herumschmiegt, mit beiden Händen einen langen
schlauchartigen Gegenstand herauszuziehen. Starke Arme, 1. vor der Brust, r. seitlich zurück-
 
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