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Weber, Wilhelm; Königliche Museen zu Berlin / Ägyptische Abteilung
Mitteilungen aus der Ägyptischen Sammlung: Text — Berlin, 2.1914

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Totengöttin (Nr. 216—218).

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Rückseite: Kein Brennloch.
Maß: H. 8,5 cm. — Herkunft: In Luxor gekauft, angeblich aus Theben. — Material:
Hellederbrauner Ton, außen blaurosa (Reste von Weiß, Rosa, Rot, Schwarz). — Erkaltung:
Unter der Brust rings gleichmäßig abgebrochen. — Erwähnt: 143; 144, 9.
217. Totengöttin, stehend. (Tafel 22.)
Berlin 13249. Das plumpe Weib steht frontal mit fast geschlossenen Füßen, seitlich im
rechten Winkel erhobenen Unterarmen und nach vorn gedrehten Handflächen (rote Farb-
spuren). Über dem Kranz (schwarzer) Ringellöckchen trägt sie ein großes mondsichelförmiges
Diadem mit abgesetztem Rand und Querriefelung (braungelb [?] bemalt — aus Gold?), das
bis zu den Ohrlöchern reicht. Ohrbommeln (ein Glied einzusetzen). Je 2 (schwarze) Dreh-
locken auf die Schultern. Um den Hals ein rotes Band, darunter 3 ovale Platten (wohl am
aufgemalten Band). Über den Schultern, an den Außenseiten der Brüste hängt bis zu den
Hüften hinab ein gefältelter Schal, an den Enden mit einer Troddel. Unter den kleinen,
zapfenartig abstehenden Brüsten ein großes Amulett (an schmalem rotem Band um den Hals
befestigt) in Form eines Tempels mit Flachbogengiebel. Basis, 2 Pflanzensäulen, Hohlkehle,
Diskus im Giebel. In der Mitte des Tempels auf Basis 3 Götter stehend. Harpokrates in griech.
Form, Doppelkrone, 1. Bein leicht vorgestellt, r. Finger am Mund, L. gesenkt mit kugeligem
Attribut (Topf?). Zu seiner R. Gott mit Sonnenscheibe, ägyptischem Leibschurz, vorgesetztem
1. Bein, r. Arm ganz, 1. (mit Attribut) ein wenig gesenkt. Auf der anderen Seite Gott in gleicher
Haltung und Tracht, mit unerkennbarem Attribut; Amonskrone (?) als Kopfschmuck. Auf den
Schultern Enden des Kopftuches sichtbar. Die Göttertrias wird flankiert von zwei ihnen zu-
gewendeten Falken auf Schranken. 2 große (rote) Bauchfalten. Schwarze Schamhaare. Um
Hand- und Fußgelenke dicke strickartige Reifen.
Rückseite: Kein Brennloch. Skizziert.
Maß: H. 35 cm. — Herkunft: Durch Dr. Reinhardt erworben. — Material: Stuck, grüngelb
überzogen. Reste von Schwarz und Rot. — Erhaltung: Teil des Kopfschmuckes und Hinter-
kopf, r. Unterarm, Füße abgebrochen. — Arbeit: Die abstehenden Teile der Arme sind nach-
träglich angefügt, dann Arm- und Fußreifen (nur auf Vorderseite). — Literatur: Ausführl. Ver-
zeichnis2, S. 369. Weber, Ein Hermestempel des Kaisers Marcus, S.28 Nr. 33. — Erwähnt: 5, 1;
12; 143, 2.
218. Totengöttin, stehend. (Tafel 22.)
Berlin 13582. Typus wie 217. Das zum Teil grobe Gesicht (zum Teil vergoldet, Augen
schwarz) eng umrahmt von einer doppelten Reihe schwarzer Ringellöckchen, darüber zwei
dicke, volle (?) Kränze, aus denen ein dritter aus 6 rosa oder roten breit abstehenden Blättern
hervorkommt. Löcher für Ohrringe. Auf der Brust an dicker, goldener Kette ein Herzamulett,
etwas tiefer einen Anhänger in der Form eines Flachgiebeltempelchens (kleiner als bei 217),
in dem zwischen 2 Frontsäulen das vergoldete Bild einer sitzenden Göttin (vgl. 225ff.) zu
erkennen ist. Oberhalb des vertieften, vergoldeten Nabels kreuzen sich 2 rot-schwarz-rote
Bänder, die bis zu den Außenseiten der Knie herabhängen, unter dem Naos aber verschwin-
den. Um die vergoldeten Brustwarzen liegt ein schmales schwarzes Band. Geschlechtsteil fleischig-
rot, die angrenzenden Partien vergoldet. Arm- und Fußreifen waren vergoldet. Füße schwarz
(Stiefel?).

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