B. Menschen.
(Tafel 30-36.)
μϊμοί τ δρχησταί τε χοροιτυπίησιν αριστοι
ίππων τ' ώκνπόδων επιβήτορες, οι τε τάχιστα
ήγειραν μέγα νεϊκος άπαιδεύτοισι θεατάϊς
νηπιάχοις, ξυνόν δε κακόν πολέεσσι φέρονσιν.
τοΰτο γάρ άε'ι δρατε και περ'ι τοιαύτά έστε....
Dies Urteil des Dio Chrysostomos (XXXII, I 268 Arnim), das alle Leidenschaften der
Alexandriner geißelt, bedürfte keiner Bestätigung. Das jagende Leben der Großstadt hat keine
Zeit zur stillen, geistigen Kultur, der Sinn der Mammonsucher peitscht sich hoch mit dem
erregenden Sport und freut sich satt am Spiel der Mimen und Gaukler. Und wo aus aller
Welt alles zusammenläuft, hat der das bunte Spiel bestaunende Künstler Stoff zur Arbeit in Fülle.
Wir finden ihr Werk oft in Denkmälern, und wir freuen uns, daß in den sicher aus Ägypten stam-
menden Terrakotten einige neue Zeugen für dieses vorkommen, die zeigen, daß, was in Alexandrien
seine Liebhaber suchte, auch draußen im Land als Massenartikel guten Absatz fand.
1. Masken und andere Köpfe (Tafel 30).
Eine tragische Maske (316) und ein paar komische in unseren Sammlungen zeigen, daß auch
bis in die abgelegenen Winkel Ägyptens der Apparat der hohen Kunst bekannt geworden ist1).
Unter den komischen Masken finden wir den ήγεμών θεράπων (317)2), dann eine „irreguläre" Maske,
die dem ήγεμών πρεσβύτης ganz nahe kommt (319)3), und einen fast kahlen, grinsenden Alten
(320, κάτω τριχίας ?)4).
Ferner will es scheinen, daß das freilich sehr individuelle Köpfchen eines schielenden Alten
(314), bei dem wir vor allem den Maskenmund vermissen, während die dicke Querfalte, ein Zeichen
für seine πολνπραγμοσυνη5), über den Nasensattel läuft, ein θεράπων ούλος ist6). Nur ist bemerkens-
wert, daß die gleiche Querfalte an dem ganz individuellen Köpfchen 315 mit dem Wirbel-
schopf des ägyptischen Sklaven wiedergefunden wird, wie auch in dem Kopf der Negerin 363
der Stil der Masken anklingt, während zur stilistischen Erklärung des viel härteren 313 an die
η Unsere Masken, wie die aus anderen Sammlungen treten als Material ergänzend zu Robert, Die Masken der
neueren attischen Komödie, S. 87, hinzu.
2) Robert a. a. O. S. 4 Fig. 2, S. 27 Fig. 56. Zu 318 vgl. Robert S. 82 Fig. 102, Schmidt, Graesk-Aeg. Terr. pl. Ll Fig. 50.
3) Robert S. 82 Fig. 101: Statt der „großen steifen Locken über der Stirn" Glatzkopf. L. Braue hochgezogen.
4) Robert S. 17 Fig. 34 scheint unser sehr rohes Stück am nächsten zu stehen.
5) Robert S. 8.
6) Robert S. 16.
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(Tafel 30-36.)
μϊμοί τ δρχησταί τε χοροιτυπίησιν αριστοι
ίππων τ' ώκνπόδων επιβήτορες, οι τε τάχιστα
ήγειραν μέγα νεϊκος άπαιδεύτοισι θεατάϊς
νηπιάχοις, ξυνόν δε κακόν πολέεσσι φέρονσιν.
τοΰτο γάρ άε'ι δρατε και περ'ι τοιαύτά έστε....
Dies Urteil des Dio Chrysostomos (XXXII, I 268 Arnim), das alle Leidenschaften der
Alexandriner geißelt, bedürfte keiner Bestätigung. Das jagende Leben der Großstadt hat keine
Zeit zur stillen, geistigen Kultur, der Sinn der Mammonsucher peitscht sich hoch mit dem
erregenden Sport und freut sich satt am Spiel der Mimen und Gaukler. Und wo aus aller
Welt alles zusammenläuft, hat der das bunte Spiel bestaunende Künstler Stoff zur Arbeit in Fülle.
Wir finden ihr Werk oft in Denkmälern, und wir freuen uns, daß in den sicher aus Ägypten stam-
menden Terrakotten einige neue Zeugen für dieses vorkommen, die zeigen, daß, was in Alexandrien
seine Liebhaber suchte, auch draußen im Land als Massenartikel guten Absatz fand.
1. Masken und andere Köpfe (Tafel 30).
Eine tragische Maske (316) und ein paar komische in unseren Sammlungen zeigen, daß auch
bis in die abgelegenen Winkel Ägyptens der Apparat der hohen Kunst bekannt geworden ist1).
Unter den komischen Masken finden wir den ήγεμών θεράπων (317)2), dann eine „irreguläre" Maske,
die dem ήγεμών πρεσβύτης ganz nahe kommt (319)3), und einen fast kahlen, grinsenden Alten
(320, κάτω τριχίας ?)4).
Ferner will es scheinen, daß das freilich sehr individuelle Köpfchen eines schielenden Alten
(314), bei dem wir vor allem den Maskenmund vermissen, während die dicke Querfalte, ein Zeichen
für seine πολνπραγμοσυνη5), über den Nasensattel läuft, ein θεράπων ούλος ist6). Nur ist bemerkens-
wert, daß die gleiche Querfalte an dem ganz individuellen Köpfchen 315 mit dem Wirbel-
schopf des ägyptischen Sklaven wiedergefunden wird, wie auch in dem Kopf der Negerin 363
der Stil der Masken anklingt, während zur stilistischen Erklärung des viel härteren 313 an die
η Unsere Masken, wie die aus anderen Sammlungen treten als Material ergänzend zu Robert, Die Masken der
neueren attischen Komödie, S. 87, hinzu.
2) Robert a. a. O. S. 4 Fig. 2, S. 27 Fig. 56. Zu 318 vgl. Robert S. 82 Fig. 102, Schmidt, Graesk-Aeg. Terr. pl. Ll Fig. 50.
3) Robert S. 82 Fig. 101: Statt der „großen steifen Locken über der Stirn" Glatzkopf. L. Braue hochgezogen.
4) Robert S. 17 Fig. 34 scheint unser sehr rohes Stück am nächsten zu stehen.
5) Robert S. 8.
6) Robert S. 16.
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