Isiskrone (Nr. 479—480). Salbfläschchen (Nr. 481).
261
11. Isiskrone (Tafel 42).
Zwei Exemplare, die teilweise beschädigt, kaum für sich bestehen, sondern zu Tonstatuetten
großen Maßstabs gehört haben müssen1). Über ihre Bedeutung s. oben S. 37.
479. Kopfschmuck. (Tafel 42.)
Berlin 15 333. Krone einer Isisfigur. Hörner, Scheibe, Federn.
Maß: H. 6,4cm.— Herkunft: In Luxor gekauft. - Material: Blaßrosa Ton. - Erhaltung: Dürf-
tiger Rest. Rechtes Horn und Feder fehlen. — Erwähnt: 261.
480. Kopfschmuck. (Tafel 42.)
Berlin 9144. Krone einer sehr hohen Isisfigur. Oder vielleicht Votiv? Hörner, Scheibe,
daran Uräus, Federn. Unten offen.
Maß: H. 11,5 cm. — Herkunft: In Kairo gekauft. — Material: Lederbrauner Ton, Reste von
Weiß. - Erhaltung: Unten leicht verletzt. - Arbeit: Gesondert gearbeitet. - Erwähnt: 261.
1'2. Salbfläschchen (Tafel 42).
481 und 55 (Taf. 5) gehören zu einer Gruppe von Fläschchen2), mit ganz einheitlicher Dekora-
tion: ein Kelchfuß, wie er beliebt ist bei der alexandrinischen Keramik, und von den Schultern herab
ein Kranz, wie ihn die Götter tragen; eine Schleife gibt ihm Halt, an den Schultern des Gefäßes
sind ihre Enden aufgeknotet und hängen seitlich herab. Efeublätter und Korymben, das Isissymbol,
der Apis, der sitzende Harpokrates 3) füllen den Raum zwischen Hals und Kranz. Man hat darin
eine Nachbildung der großen in der Grabkammer aufgestellten Gefäße gesehen, durch die „das
Bedürfnis der dürstenden Seele des Toten befriedigt" wird. Dazu liegt kein Grund vor; denn es
gibt keine Amphoren mit Kelchfuß und Kranzdekoration; wollte man eine Amphora nachbilden,
so tat man es wie 472 zeigt. Wie die Fackelhalter, Lampen und Lichthäuschen, die auch zu-
nächst mit dem Totenkult nichts zu tun haben, mit Götterbüsten, Kränzen und Ranken geschmückt
werden4), weil es in Ägypten tiefeingewurzelte Gewohnheit war, religiöse Symbole an Geräten des
täglichen Lebens anzubringen, so zeugen auch diese Fläschchen, in denen man wohl Schminke
oder Salben bewahrte, mehr von der allgemeinen Durchdringung des Lebens mit religiösen Bildern
und Formeln als von einem konkreten Gebot der Tränkung des Toten.
481. Flasche mit Kranz und Krone. (Tafel 42.)
Berlin 16950. Schlanke Flasche, etwas gedrungener als Nr. 55 (Taf. 5), mit stärker pro-
filiertem Ausguß. Dekoration wie jene: Die Tänie ist doppelt um die Schultern gelegt zu denken,
9 Ein gleiches, Karlsruhe H. 519, 10 cm h.
2) Die Parallelen bei Schreiber, Kom esch-Schukafa (Sieglin-Exp. I) Beiblatt IV, 3, S. 245, Anm. 21. S. 221 steht seine
im Text angeführte Interpretation. Das bei Schreiber abgebildete Ex. des Brit. Mus., wo zwei solcher Gefäßchen vereinigt sind,
zwischen denen Harpokrates sitzt, hat wohl im Ägyptischen seine Vorbilder in Stücken wie Wallis, Eg. ceramic art 317, Fig. 30;
33, Fig. 61, 35, Fig. 65. Es gibt in Ägypten Büchsen mit vier Abteilungen zu Heil- und Salbzwecken, Ebers, medizin. Pap.
Ebers 332, Brugsch, Ägyptologie 412. Sahen die aus wie Wallis, Fig. 65? Da waren es Salb- oder Schminkfläschchen.
3) Vgl. die Parallele bei Schreiber, zu denen noch einzelne, z. B. Leipzig, Univ.-SIg. 1097 (Isissymbol), auch eines in
Hildesheim, zu nennen wären.
4) Ein hellenist. Fläschchen, das ich mir in Kairo (11. Stock, Flügel 0, Schrank C.) notierte, zeigt in Streifen zwischen
Stricken und Ranken Diskus mit Flügeln, Doppelkrone, Isiskrone, Atefkrone, wieder Doppelkrone und Isiskrone, Kelchfuß,
also das gleiche Schema sehon wesentlich älter bei ganz anderer Form.
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11. Isiskrone (Tafel 42).
Zwei Exemplare, die teilweise beschädigt, kaum für sich bestehen, sondern zu Tonstatuetten
großen Maßstabs gehört haben müssen1). Über ihre Bedeutung s. oben S. 37.
479. Kopfschmuck. (Tafel 42.)
Berlin 15 333. Krone einer Isisfigur. Hörner, Scheibe, Federn.
Maß: H. 6,4cm.— Herkunft: In Luxor gekauft. - Material: Blaßrosa Ton. - Erhaltung: Dürf-
tiger Rest. Rechtes Horn und Feder fehlen. — Erwähnt: 261.
480. Kopfschmuck. (Tafel 42.)
Berlin 9144. Krone einer sehr hohen Isisfigur. Oder vielleicht Votiv? Hörner, Scheibe,
daran Uräus, Federn. Unten offen.
Maß: H. 11,5 cm. — Herkunft: In Kairo gekauft. — Material: Lederbrauner Ton, Reste von
Weiß. - Erhaltung: Unten leicht verletzt. - Arbeit: Gesondert gearbeitet. - Erwähnt: 261.
1'2. Salbfläschchen (Tafel 42).
481 und 55 (Taf. 5) gehören zu einer Gruppe von Fläschchen2), mit ganz einheitlicher Dekora-
tion: ein Kelchfuß, wie er beliebt ist bei der alexandrinischen Keramik, und von den Schultern herab
ein Kranz, wie ihn die Götter tragen; eine Schleife gibt ihm Halt, an den Schultern des Gefäßes
sind ihre Enden aufgeknotet und hängen seitlich herab. Efeublätter und Korymben, das Isissymbol,
der Apis, der sitzende Harpokrates 3) füllen den Raum zwischen Hals und Kranz. Man hat darin
eine Nachbildung der großen in der Grabkammer aufgestellten Gefäße gesehen, durch die „das
Bedürfnis der dürstenden Seele des Toten befriedigt" wird. Dazu liegt kein Grund vor; denn es
gibt keine Amphoren mit Kelchfuß und Kranzdekoration; wollte man eine Amphora nachbilden,
so tat man es wie 472 zeigt. Wie die Fackelhalter, Lampen und Lichthäuschen, die auch zu-
nächst mit dem Totenkult nichts zu tun haben, mit Götterbüsten, Kränzen und Ranken geschmückt
werden4), weil es in Ägypten tiefeingewurzelte Gewohnheit war, religiöse Symbole an Geräten des
täglichen Lebens anzubringen, so zeugen auch diese Fläschchen, in denen man wohl Schminke
oder Salben bewahrte, mehr von der allgemeinen Durchdringung des Lebens mit religiösen Bildern
und Formeln als von einem konkreten Gebot der Tränkung des Toten.
481. Flasche mit Kranz und Krone. (Tafel 42.)
Berlin 16950. Schlanke Flasche, etwas gedrungener als Nr. 55 (Taf. 5), mit stärker pro-
filiertem Ausguß. Dekoration wie jene: Die Tänie ist doppelt um die Schultern gelegt zu denken,
9 Ein gleiches, Karlsruhe H. 519, 10 cm h.
2) Die Parallelen bei Schreiber, Kom esch-Schukafa (Sieglin-Exp. I) Beiblatt IV, 3, S. 245, Anm. 21. S. 221 steht seine
im Text angeführte Interpretation. Das bei Schreiber abgebildete Ex. des Brit. Mus., wo zwei solcher Gefäßchen vereinigt sind,
zwischen denen Harpokrates sitzt, hat wohl im Ägyptischen seine Vorbilder in Stücken wie Wallis, Eg. ceramic art 317, Fig. 30;
33, Fig. 61, 35, Fig. 65. Es gibt in Ägypten Büchsen mit vier Abteilungen zu Heil- und Salbzwecken, Ebers, medizin. Pap.
Ebers 332, Brugsch, Ägyptologie 412. Sahen die aus wie Wallis, Fig. 65? Da waren es Salb- oder Schminkfläschchen.
3) Vgl. die Parallele bei Schreiber, zu denen noch einzelne, z. B. Leipzig, Univ.-SIg. 1097 (Isissymbol), auch eines in
Hildesheim, zu nennen wären.
4) Ein hellenist. Fläschchen, das ich mir in Kairo (11. Stock, Flügel 0, Schrank C.) notierte, zeigt in Streifen zwischen
Stricken und Ranken Diskus mit Flügeln, Doppelkrone, Isiskrone, Atefkrone, wieder Doppelkrone und Isiskrone, Kelchfuß,
also das gleiche Schema sehon wesentlich älter bei ganz anderer Form.