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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 28.1913-1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.31172#0162

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BEILAGE ZUR „MODERNEN KUNST“.


Hans von Bartels, f

Zu diesen Arbeiten bedient sich Hans von Bartels
vielfach nicht des Öls, sondern der Aquarelltechnik, in
der er einer unserer allerbedeutendsten Künstler ist.
•Seine Aquarelle sprechen durch die Kraft und Frische
ihrer Farben mit voller Unmittelbarkeit und offenbaren
die ganze Meisterschaft dieses starken Könners. — Das
Leben des so früh Verstorbenen war von Glück und
Erfolgen reich begleitet. Zahlreiche Auszeichnungen
und Ehrenmitgliedschaften wurden dem Künstler zuteil,
der seit dem Jahre 1892 den Titel eines Bayrischen
Professors führt. Ja, Bartels sah auch in seiner eignen
Familie sein Talent sich forterben, denn Vera von Bartels,
die Tochter des Künstlers, ist trotz ihrer Jugend schon
heute eine anerkannte starke Begabung. Gerade in heutiger
Zeit, wo das malerische Können dem geistreichelnden
unfruchtbaren Experiment zuliebe von vielen gering
geschätzt wird, muß auf eine Persönlichkeit wie Bartels
besonders hingewiesen werden. Er könnte vielen als
ein heilsames wertvolles Vorbild dienen.

Anfon von Werner.
Dem greisen Anton von Werner mit dem starken
Temperament und dem jugendlichen Herzen, der Zeit
seines Lebens eine aufrechte Persönlichkeit, ein starker
Freund und Feind war, wendet sich in diesem Jahre
zum dritten Male die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit
zu. Von seiner Kunst, einen mächtigen Raum mit einer
Fülle von porträtgetreu und lebensvoll gemalten Ge-
stalten zu erfüllen, gab auf der diesjährigen Großen
Berliner Kunstausstellung sein ca. 23 Jahre altes Gemälde
der Eröffnung des ersten Reichstages durch Kaiser
Wilhelm 11. im Jahre 1888 aufs neue Kunde. Am 9. Mai
beging dann Anton von Werner, der in Frankfurt a. O.
geboren ist, seinen 70. Geburtstag, und nun hat die Nach-
richt die Öffentlichkeit erreicht, daß er seine Stellung
als Direktor der Akademie der bildenden Künste, die
er seit 1875 inne hat, wenigstens zeitweise niederlegt.
Wenn die neuere Kunst seit einigen Jahrzehnten auch
andere Bahnen gegangen ist als Anton von Werner, so
wird man seinem starken Talent hohe Achtung nicht
versagen. Seine bekanntesten Gemälde entstammen
wohl dem deutsch-französischen Kriege, den er im Haupt-
quartier der dritten Armee mitgemacht hat. Eine sichere
Auffassung des Gegenständlichen, die Wiedergabe des
Geschauten mit fester Hand und in seinen besten Werken
auch ein guter Sinn für Farben charakterisieren seine
Kunst. Wenn jetzt der 72jährige Professor Ehrentraut
als Stellvertreter Anton von Werners genannt wird, so
handelt es sich dabei offenbar nur um ein Interimistikum.
Denn es versteht sich von selbst, daß der neue Direktor
die Akademie mit frischem, jungem Leben erfüllen muß.
Über t^ennfarben.
Studiert man im deutschen Jahres-Renn-Kalender
die Rubrik „Rennfarben“ durch, dann trifft man auf
viele, viele Seiten. Die große Menge der eingetragenen
Rennfarben — jeder Besitzer, der Pferde laufen lassen
will, muß beim Union-Club eine Rennfarbe, die aber
noch nicht vorhanden sein darf, gegen ein geringes Ent-
gelt registrieren lassen — hat die eigenartigsten Farben-
Kombinationen im Gefolge gehabt. Die Grundfarben
mit allen ihren Variationen und Zusammensetzungen
reichen nicht mehr aus, und so konnte man es ganz
kürzlich erleben, daß ein „neuer Mann“ als Rennfarben
regenbogenfarbig eintragen ließ. Vorläufig auf drei
Jahre, es gibt aber auch Farben auf Lebenszeit, die —
besonders in England — vom Urgroßvater auf Großvater,
Vater und Sohn übergingen.

Früher war es anders. Als der Rennsport in England
anfing Mode zu werden, kannte man überhaupt keine
Rennfarben. Man ritt, wie man ging und stand. Die
bekannten Bilder von der berühmten Mondschein-Steeple-
chase englischer Offiziere zeigen diese sogar in Nacht-
hemd und Mütze, jedenfalls dem sonderbarsten Renn-
dreß, der jemals dagewesen. Später ritt man über
Hindernisse im roten Rock, und erst ganz nach und nach
bürgerte ■ sich die bunte Seidenjacke ein. Zu Anfang
des englischen Rennsports lag die Farbenfrage ganz im
„Dunklen“. Wie „dunkel“ es war, zeigt die Tatsache,
daß viele alte Bilder von Derby- und Saint Leger-Siegern
Jockeys auf den Pferden in Farben zeigen, die meistens
der Tradition angehören. Zweifellos ist aber die Tat-


Anton von Werner.
Phot. W. Fechner, Berlin.


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