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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 28.1913-1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.31172#0507

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BEILAGE ZUR „MODERNEN KUNST“.


allen Umständen das Ver-
dienst der Franzosen, daß sie
zuerst Hand angelegt hatten,
während andere Nationen
nicht über leere Worte und
fruchtlose Pläne hinaus-
kamen. Zweifellos haben
die Franzosen unschätzbare
Pionierdienste geleistet; auf
ihren teilweise mustergül-
tigen Vorarbeiten konnten
ihre Nachfolger weiterbauen.
Aus den französischen Feh-
lern und Mißerfolgen zogen
die Amerikaner wertvolle
Lehren; sie wußten nun, wo
ihrer ernste Gefahren lauer-
ten und konnten ihnen besser
gerüstet aus dem Wege ge-
hen. So ist es auch recht
und billig, wenn die französi-
sche Arbeit auf der Panatna-
ausstellung Anerkennung
findet. Mit neuen Mitteln und
ungebrochener Kraft gingen
dann die Vereinigten Staaten
ans Werk, das für alle
Zeiten ein lebendiges Bei-
spiel amerikanischen Unter-
nehmungsgeistes bleiben
wird, und von dem uns John
Foster Fraser in seinem
Buche „Der Panamakanal,
seine Entstehung und Bedeu-
tung“,*) ein überaus lebens-
volles Bild entworfen hat.
An dem gigantischen Bau
haben sich indirekt alle Na-
tionen der Erde beteiligt, denn die gewaltige Arbeiter-
armee rekrutierte sich aus aller Herren Ländern. Deshalb
dürfte auch die europäische Industrie auf der Panama-
ausstellung stark vertreten sein. Unsere Abbildung zeigt
uns eine wirkungsvolle Allegorie, die für den Ehrenhof
der Ausstellung bestimmt ist. Die Skulpturen stellen eine
Gruppe der Nationen des Westens dar und entstammen
den Ateliers der Bildhauer Calder, Lentelli und Roth. a.

Skulpturen des Triumphbogens
Gruppe der Nationen des Westens

über dem Ehrenhof der Panama-Ausstellung,
von den Bildhauern Calder, Lentelli und Roth.

'* ) John Foster Fraser, Der Panamakanal, seine Entstehung
und Bedeutung. Autorisierte Übersetzung. Mit 48 ganzseitigen
Illustrationen. Preis M. 3.— brosch , M. 4.-— geb. Deutsches
Verlagshaus Bong & Co., Berlin W 57.

6lfpiede J-feislep.
Zu dem Bilde im „Zick-Zack*1.
Ibsens „Peer Gynt“ ist in diesem Winter im Lessing-
Theater, wo Direktor Barnowsky seine Tätigkeit als
Nachfolger Otto Brahms mit dieser Inszenierung begann,
und dann im Königlichen Schauspielhause, das die Ein-
studierung'dieser Dichtung schon bald nach dem Engage-
ment Clewings angekündigt hatte, dann aber doch dem
schnelleren Lessing-Theater den zeitlichen Vorrang lassen
mußte. Leider nicht nur den zeitlichen, sondern auch
den künstlerischen. Hat sich beim Lbssing-Theater das
Sprichwort bewährt: „Frisch gewagt, ist halb gewonnen“,

so kann sich die Königliche
Bühne in diesem Falle nicht
alsExemplum desSatzes hin-
stellen: „Was lange währt,
wird gut“. Sie hatte von
vornherein darunter zu lei-
den, daß ihr die ehrfurchts-
volle und von eigenem poeti-
schen Empfinden erfüllte
Übersetzung Christian Mor-
gensterns aus der großen
Gesamtausgabe nicht erreich-
bar war, und griff zu dem
Surrogat einer Bearbeitung
von Dietrich Eckart, die den
Fluß der Verse ins Glatte
und Konventionelle lenkt
und in Weglassungen wie —
was noch viel schlimmer
ist — eignen Zutaten Zu-
mutungen stellt. Die Spiel-
leitung der Königlichen
Bühne war erfreulicherweise
geschmackvoll genug, letz-
tere nach Möglichkeit wieder
auszumerzen, mußte aber
wohl oder übel die Bühnen-
darstellung auf den niedrig
popularisierenden Ton der
Eckartschen „Dichtung“ ein-
stellen. Als Ausgleich dafür
glaubte sie blendende Äußer-
lichkeiten bieten zu müssen,
und so wurde der nüchterne
Kern in eine opernhafte
Schale gesteckt. Es ist aller
Ehren wert, daß trotz dieser
zwiefachen Versündigung
Ibsen übrig geblieben ist. Was für diesen
ist, das kommt auf das Konto einiger
Schauspieler, die in Ibsens Geistes- und Empfindungswelt,
wie sie in diesem Werke lebt, trotz allen Hemmungen
wenigstens vereinzelte Blitzlichter zu werfen vermochten.
Das gelang vor allen Frl. Thimig, die der Solveig nicht
nur die überirdische Erlösungskraft, sondern auch das
Herb-Bäuerliche als köstliches Gut mitgab; das gelang
auch der der Bühne zurückgewonnenen Frau Paula
Conrad, deren Mutter Aase freilich das Bäuerliche schuldig
blieb, aber in ihrer warmen Mütterlichkeit die nie zwei-
felnde Liebe innig symbolisierte; das gelang ferner
Herrn I)r. Pohl, der als Dovre-Alter die schwere Auf-

noch so viel
gerettet worden


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