Nun
Die eine Stunde senkt den Mantel um uns beide.
Die Stunde ist der reinste aller Sterne
des einen Heimatsternes unsrer Seelen.
Wir fühlen fern das Blut vorüberfließen
in unsrer Leiber helles Gottgefäß die Seele gießen
die eine Seele
uns geschenkt von Gott dem Herrn.
Fühl uns!
Wlir sind ein weißes Schiff
Meerzu auf hellen Kinderchören!
Weite Wege
Weite Wege
wirre Welten sterben hin auf mich.
Auf dem aufgebäumten Willen hockt ein fremdes Leid
starr umeist von Winterwinden wandle ich in Einsamkeit.
Nacht und Schatten senkt die Stirne
tote Taten fallen aus dem Weltenraum.
Sonnentraum entfliegt
versiegt im Eis der Leiden ist der letzte Brunnen.
Ich fühle Licht im tiefsten Meer der Nachtgedanken blinken
ertrinken will mein Willen nicht
ich schwimme in den Odem Gottes ein
und bin beladen mit der Dornenkrone ungemessner Welten,
Ich, der Alensch
Ich bin über den Wäldern
grün und leuchtend
hoch über mir
ich, der Mensch.
Ich bin Kreis im All
blühend Bewegung
getragenes Tragen in ewigen Tagen.
Ich bin Sonne unter den Kreisenden
ich, der Mensch.
ich fühle mich tief
nahe dem hohen All-Kreisenden,
ich, sein Gedanke.
Mein Haupt ist sternbelaubt
silbern mein Antlitz
ich leuchte
ich
wie Er, das All.
Das All
wie ich!
Schrei
Hoch flattert meine Seele im Dunkel über den Dingen,
über die hölzerne Qual toter Nächte
hin in die Säle geborstner Fabriken
entlang die dunkeläugigen Kohlenkanäle
hin in vergrabene donnernde Schächte
über die wiegenden Arme der Mütter
über die Kissen der liebenden Kammern
über die klagenauftürmenden Kreuze
über die Menschen
über das Dunkel
erdeentstiegen
nachtempor
aufwärts zu Ihm!
Ihm
Bruder der Menschen
Ihim schreit meine Seele die Welt ins Gesicht,
tragen soll sein gewaltiger Atem sich selber
die Menschen
das Leid!
Ich schreie Ihm uns alle ins Gesicht
Andacht
Meine Augen sinken in mich.
Tief gehe ich in mir
Und tief in mir bin ich das Hohe
ich bin das ferne Sternenlied.
Mir blühen die fremden Gärten,
ich bade in blauhellen Teichen,
ich trinke den Duft der letzten Erkenntnis.
Tief in mir wandelt der Weltenraum.
Ich bin nicht Traum.
Ich bin das Leben
geführt vom Geheimnis der Welt.
Ich schließe die Augen
mir öffnet sich weit die unendliche Seele.
Spielerei
Tanzspielabend in V. in Frankreich
Der Tänzerin L. C.
Helle Blüte flattert auf,
flattert über unsern grauen Panzer
rosa Sonne
blonde Sonne
junger Tanz
spielhin spielher
gestern trug ich einen Stahlhelm
heute flattert meine Seele
tanzend
lachend
Jugend
Ja!
Leidlust j
Laß uns die Schmerzen entkleiden
selig die ewigen Leiden genießen.
Helles und Dunkles muß uns umfließen
in ewigen Strömen ist Sonne und Nacht.
Hauptoben die schwimmenden Sterne,
hinwandelnd wir Welle in blaudunklem Spiel
ewig ist Ziel
ewig die wechselnde Feme.
Laß uns die Leiden erkennend bekränzen
o laß uns glänzen
wir /
kreisende Sterne! t
Wiege
Müde ist mein junges Herz t
Streichle seinen Atem, helle Frau. '
Müde ist mein Tag von allen Dingen,
singen sollst Du Deine Stimme über mich.
Deine Sehnsucht ist im Abend helles Blau
eine Sonne scheint auf mich aus Deiner Brust.
Blut und Sterne dir ins Haar
Wein hinein ins fretmde Leuchten,
helle Nacht voll Angesichte,
ehe meine Mutter meine Erde mir gebar
schwamm mein Seelenangesicht in Deinem ewig reinen Schoße.
Vermerke
Der Friede im Bilde iestgehalten
Die Kunstmalerei befindet sich in der Uebergangswirt-
wirtschaft. Die Vorarbeiten für die Friedensbilder sind im
Gange. Die Zeitungen veröffentlichen bereits bildhafte An-
schauungen, die der kleine Mann als Bildersatz bestens verwen-
den kann. Die Bildanleihe wird so gezeichnet: ,,Mit schlichten
Mitteln, Bleistift, Kohle, schwarzer Kreide entstanden Charak-
terstudien, in denen das Wesentliche scharf Umrissen ist. Der
Künstler geht nun daran, diese Bildniszeichnungen zu veröffent-
Die eine Stunde senkt den Mantel um uns beide.
Die Stunde ist der reinste aller Sterne
des einen Heimatsternes unsrer Seelen.
Wir fühlen fern das Blut vorüberfließen
in unsrer Leiber helles Gottgefäß die Seele gießen
die eine Seele
uns geschenkt von Gott dem Herrn.
Fühl uns!
Wlir sind ein weißes Schiff
Meerzu auf hellen Kinderchören!
Weite Wege
Weite Wege
wirre Welten sterben hin auf mich.
Auf dem aufgebäumten Willen hockt ein fremdes Leid
starr umeist von Winterwinden wandle ich in Einsamkeit.
Nacht und Schatten senkt die Stirne
tote Taten fallen aus dem Weltenraum.
Sonnentraum entfliegt
versiegt im Eis der Leiden ist der letzte Brunnen.
Ich fühle Licht im tiefsten Meer der Nachtgedanken blinken
ertrinken will mein Willen nicht
ich schwimme in den Odem Gottes ein
und bin beladen mit der Dornenkrone ungemessner Welten,
Ich, der Alensch
Ich bin über den Wäldern
grün und leuchtend
hoch über mir
ich, der Mensch.
Ich bin Kreis im All
blühend Bewegung
getragenes Tragen in ewigen Tagen.
Ich bin Sonne unter den Kreisenden
ich, der Mensch.
ich fühle mich tief
nahe dem hohen All-Kreisenden,
ich, sein Gedanke.
Mein Haupt ist sternbelaubt
silbern mein Antlitz
ich leuchte
ich
wie Er, das All.
Das All
wie ich!
Schrei
Hoch flattert meine Seele im Dunkel über den Dingen,
über die hölzerne Qual toter Nächte
hin in die Säle geborstner Fabriken
entlang die dunkeläugigen Kohlenkanäle
hin in vergrabene donnernde Schächte
über die wiegenden Arme der Mütter
über die Kissen der liebenden Kammern
über die klagenauftürmenden Kreuze
über die Menschen
über das Dunkel
erdeentstiegen
nachtempor
aufwärts zu Ihm!
Ihm
Bruder der Menschen
Ihim schreit meine Seele die Welt ins Gesicht,
tragen soll sein gewaltiger Atem sich selber
die Menschen
das Leid!
Ich schreie Ihm uns alle ins Gesicht
Andacht
Meine Augen sinken in mich.
Tief gehe ich in mir
Und tief in mir bin ich das Hohe
ich bin das ferne Sternenlied.
Mir blühen die fremden Gärten,
ich bade in blauhellen Teichen,
ich trinke den Duft der letzten Erkenntnis.
Tief in mir wandelt der Weltenraum.
Ich bin nicht Traum.
Ich bin das Leben
geführt vom Geheimnis der Welt.
Ich schließe die Augen
mir öffnet sich weit die unendliche Seele.
Spielerei
Tanzspielabend in V. in Frankreich
Der Tänzerin L. C.
Helle Blüte flattert auf,
flattert über unsern grauen Panzer
rosa Sonne
blonde Sonne
junger Tanz
spielhin spielher
gestern trug ich einen Stahlhelm
heute flattert meine Seele
tanzend
lachend
Jugend
Ja!
Leidlust j
Laß uns die Schmerzen entkleiden
selig die ewigen Leiden genießen.
Helles und Dunkles muß uns umfließen
in ewigen Strömen ist Sonne und Nacht.
Hauptoben die schwimmenden Sterne,
hinwandelnd wir Welle in blaudunklem Spiel
ewig ist Ziel
ewig die wechselnde Feme.
Laß uns die Leiden erkennend bekränzen
o laß uns glänzen
wir /
kreisende Sterne! t
Wiege
Müde ist mein junges Herz t
Streichle seinen Atem, helle Frau. '
Müde ist mein Tag von allen Dingen,
singen sollst Du Deine Stimme über mich.
Deine Sehnsucht ist im Abend helles Blau
eine Sonne scheint auf mich aus Deiner Brust.
Blut und Sterne dir ins Haar
Wein hinein ins fretmde Leuchten,
helle Nacht voll Angesichte,
ehe meine Mutter meine Erde mir gebar
schwamm mein Seelenangesicht in Deinem ewig reinen Schoße.
Vermerke
Der Friede im Bilde iestgehalten
Die Kunstmalerei befindet sich in der Uebergangswirt-
wirtschaft. Die Vorarbeiten für die Friedensbilder sind im
Gange. Die Zeitungen veröffentlichen bereits bildhafte An-
schauungen, die der kleine Mann als Bildersatz bestens verwen-
den kann. Die Bildanleihe wird so gezeichnet: ,,Mit schlichten
Mitteln, Bleistift, Kohle, schwarzer Kreide entstanden Charak-
terstudien, in denen das Wesentliche scharf Umrissen ist. Der
Künstler geht nun daran, diese Bildniszeichnungen zu veröffent-