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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 9.1918-1919

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Viertes Heft (Juli 1918)
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Schreyer, Lothar: Gedichte
DOI Artikel:
Walden, Herwarth: Letzte Liebe: Komitragödie
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https://doi.org/10.11588/diglit.37111#0059

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Schoß
Oeffne Deinen Schoß
Blutrose sonnt
Kreist die Erde
Licht bricht der Berg vom Himmel tief
Nacht brütet Meer
Weiß bogen Länder über Mann una Weib
Rot bäumt das Tier
Feucht blüht der Wald
Hoch kniet der Schöpfer in die Gruft
Wiegen die Türme die Segel umwolkt
Schiff brandet die Hüften in Feuer
Höll klafft die Welt
Dir stürz ich ins Fleisch
Auf kreist die Erde
Du
Mutter

Geliebt
Alles
Liebe bricht meine Liebe
Alles
Ich habe verloren
Alles
Du hast mir gegeben
Alles
Ich bin verloren
Du hast vergeben
Alles
Dich liebe ich
All
Dich breche ich
Ali
Mein ist die Liebe

Morgen
Schon schwimmt der Mond im Blütengarten
Frühling kindet Knospen helle
Morgen bist Du
Steilen Brüste Sterne öffnen
Silbern fließen Wege Türen auf
Schon jauchzen die Vögel trunken aus Träumen
Blüten streuen vom Mond das Schweben
Segeln Neigen Schmücken Singen
Früh
Du Du bist

Insel
Nirgends kreist die Insel
Und wir fahren
Scheitern wir im Meere
Leben Liebe
Leib
Sterben Liebe
Tropfen wir im Meere
Und wir kreisen
Uns

Letzte Liebe
Komitragödie
Herwarth Waiden
Der Mann
Der Andere
Die Frau des Anderen
Die Wirtin
Möbliertes Zimmer
Mittag
Der Mann
Du sollst lächeln
Die Frau des Anderen
Ich ängstige mich
Der Mann
Warum bist Du gekommen
Die Frau des Anderen
Ich werde Dir nie mehr geben als die Hand
Der Mann
So lächle doch
Die Frau des Anderen
Er hat mein Lächeln erschlagen
Der Mann
Ich werde es aufküssen
Die Frau des Anderen
Nicht küssen. Nicht küssen
Der Mann
So komm auf meinen Schoß
Die Frau des Anderen
Was tust Du
Der Mann
Ich zähle die Finger
Die Frau des Anderen
Du spielst mit mir
Der Mann
Sei gut und laß Dich küssen
Die Frau des Anderen
Alan wird es entdecken
Der Mann
Alles ist verschlossen. Oeffne Deine Lippen
Die Frau des Anderen
Er ist verschlossen. Ich finde nicht zu ihm
Der Mann
Laß ihn bei sich. Wir sind bei uns.
Die Frau des Anderen
Er hat mich sehr geliebt
Der Mann
Sein ist besser als Haben
Die Frau des Anderen
Ich ängstige mich so
Der Mann
Deine Arme sollten Spangen tragen
Die Frau des Anderen
Du wolltest mich retten
Der Al a n n
So laß Dich küssen
Die Frau des Anderen
Nicht auf den Mund
Der Mann
Dein Hals beugt sich unter der Last Deines Blondhaars
Die Frau des Anderen
Er hat mich immer auf den Mund geküßt
Der Mann
Deine Brüste blühen unter meinen Händen
Die Frau des Anderen
Du hast versprochen, mich nicht anzurühren.

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